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Totgeschwiegen

Totgeschwiegen

Titel: Totgeschwiegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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Seine Frau hatte diesen Raum so genannt. Hier standen ihr Flügel, ihr Notenständer und ihre hübschesten Möbel. Seit ihrem Tod kam selten jemand hierher. Nur Kennedy, und ab und zu einer von den Jungs – wenn sie sich nach ihrer Mutter sehnten.
    Heute Abend aber fühlte Kennedy sich überhaupt nicht mehr mit Raelynn verbunden. Er war viel zu unruhig. Wollte Grace allen Ernstes die Stadt verlassen? Sicherlich nicht. Er hatte doch aus verschiedenen Quellen gehört, dass sie Evonnes Haus für ganze drei Monate gemietet hatte.
    Und wohin wollte sie gehen? Nach Jackson zurück? Zurück zu dem Mann, den sie einmal heiraten wollte?
    Der Gedanke daran behagte ihm überhaupt nicht. Am liebsten wäre er in seinen Wagen gesprungen, um zu ihr zu fahren und sie zum Bleiben zu überreden. Aber er konnte seine Söhne nicht allein lassen, und es war schon zu spät, um einen Babysitter zu organisieren.
    Nachdem er eine Weile im Salon auf und ab gegangen war, nahm er wieder das Telefon zur Hand. Die Einzige, die er in dieser Situation um Hilfe bitten konnte, war seine Mutter. Er wusste, dass sie nicht gerade begeistert sein würde. Aber sie war der einzige Mensch, der immer für ihn da war, egal was passierte.
    Am nächsten Morgen strich Grace sich eine Haarsträhne hinters Ohr, setzte Teewasser auf und packte weiter. Sie war gestern Abend, kaum dass sie angefangen hatte, sehr müde geworden und heute Morgen sehr spät aufgewacht. Viel zu packen war ohnehin nicht. Es war locker an einem Tag zu schaffen. Sie konnte am Abend abreisen.
    Sie würde einen Schlüssel hinterlassen, damit jemand die Möbel abholen konnte. Auf George konnte sie ja nun nicht mehr zählen.
    Sie dachte an Madeline. Eigentlich sollte sie sie anrufen, und außerdem ihre Mutter und ihren Bruder informieren. Sie würden ihr bestimmt beim Packen helfen. Aber wie sollte sie ihnen gegenüber ihren Entschluss begründen? Sie wären über ihre überstürzte Abreise bestimmt nicht glücklich.
    Sie seufzte, ließ sich im Schneidersitz auf dem Boden nieder und lehnte sich gegen die Wand. Gerade noch hatte sie das Gefühl gehabt, ihre psychischen Verletzungen würden langsam verheilen, da passierte das …
    Der Wasserkessel pfiff. Sie erhob sich und ging zwischen den Kisten hindurch, die sie aus der Garage geholt hatte. Evonne hatte Kamillentee besonders gern gemocht. Und obwohl es eigentlich viel zu heiß war, um etwas zu trinken, in dem keine Eiswürfel schwammen, brühte Grace sich eine Tasse auf, gewissermaßen als letzte Reminiszenz an die verstorbene Freundin.
    Noch bevor sie das heiße Wasser eingießen konnte, hörte sie jemanden an der Tür klopfen.
    “Grace?”
    Sie erkannte Teddys Stimme und fluchte leise vor sich hin. Was dachte Kennedy sich nur? Sie hatte ihm doch klipp und klar gesagt, dass sie nicht Babysitten konnte. Es war sowieso eine verrückte Idee.
    Trotzdem freute sie sich, die Jungs noch einmal zu sehen und ihnen Auf Wiedersehen zu sagen.
    Sie eilte durchs Wohnzimmer und riss die Tür auf. Augenblicklich gefror ihr das Lächeln auf den Lippen. Die Jungs waren nicht allein gekommen. Neben ihnen stand Camille Archer.
    “Da bist du ja!”, rief Teddy aus und schlang seine Arme um ihre Taille.
    Grace wusste nicht, wie sie auf so viel Zuneigung reagieren sollte. Sie fuhr sich mit der Hand über den Nacken und stellte fest, dass sie den durchdringenden Blick von Kennedys Mutter durchaus ertragen konnte.
    “Hallo”, sagte sie zu Teddy und Heath, bevor sie Camille anschaute. “Was kann ich für euch tun?”
    Camille antwortete nicht sofort. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, Grace eingehend zu mustern. Grace hätte gern bemerkt, dass es nicht gerade höflich war, jemanden so prüfend anzuschauen, aber sie wollte die beiden Jungen nicht vor den Kopf stoßen, indem sie einen Streit mit ihrer Großmutter anfing.
    Während sie einander schweigend ansahen, drängte Heath sich an sie und umarmte sie. Grace klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter, drückte ihn aber nicht so herzlich, wie sie es normalerweise getan hätte. Sie wollte diese Gesten der Zuneigung lieber unterdrücken, weil sie bemerkt hatte, dass Camille jedes Detail genauestens studierte.
    Als Camille endlich etwas sagte, hielt sie sich nicht lange mit Höflichkeitsfloskeln auf. “Wie ich höre, wollen Sie ausziehen?”
    Grace schaute über die Schulter zu den Kisten, die dort herumstanden. “Ja. Ich muss nach Jackson zurück.”
    “Nein!”, rief Teddy aus.
    Heath ließ die

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