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Totgeschwiegen

Totgeschwiegen

Titel: Totgeschwiegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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sagen, denn wenn es wirklich so weit kommen sollte, dass sie Grace einluden, würde sie von sich aus sowieso ablehnen.
    “Ist schon gut”, sagte er. “Aber sei nicht zu enttäuscht, wenn sie dann doch nicht mitkommen kann. Vielleicht hat sie ja was anderes vor.”
    “Sie hat bestimmt nichts anderes vor”, versicherte Teddy. “Sie kennt ja fast niemanden hier. Und sie mag mich wirklich.”
    Darüber machte Kennedy sich keine Gedanken. Viel mehr als ihre Sympathie für Teddy machte ihm ihre Antipathie
ihm gegenüber
Sorgen.
    Kaum war sie aus der Dusche gekommen, rief Grace auch schon im Büro von George an. Sie hatte es schon zweimal versucht, aber Heather, seine Sekretärin hatte ihr mitgeteilt, dass er noch nicht eingetroffen sei. Normalerweise kam er um acht Uhr ins Büro. Es war sehr ungewöhnlich, dass seine Sekretärin um zehn Uhr noch nicht wusste, wo er war. Grace ging davon aus, dass er einen Gerichtstermin hatte, von dem sie nichts wusste.
    “Büro George E. Dunagan.”
    “Hallo Heather. Hier ist noch mal Grace. Ist George inzwischen gekommen?”
    Die Sekretärin zögerte kurz. “Ich bin mir nicht sicher. Ich habe gerade telefoniert.”
    Wenn sie telefonierte, konnte sie ihn nicht sehen, wenn er ins Büro kam? “Kannst du bitte kurz nachsehen?”, fragte Grace irritiert.
    “Äh … ja. Einen Moment.”
    “Danke”, sagte Grace. Sie war verwirrt. Heather klang so angespannt.
    Es dauerte eine ganze Weile, aber schließlich meldete George sich tatsächlich.
    “Grace?”
    Sie atmete erleichtert aus. “George. Da bist du ja. Ich dachte schon, du wärst vielleicht von Außerirdischen entführt worden oder so was.” Sie lachte, aber er stimmte nicht ein.
    “Was gibt’s denn?”, fragte er.
    Sie hatte das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmte. “Eigentlich nichts. Ich wollte bloß mal mit dir reden. Wir haben schon seit ein paar Tagen nicht miteinander gesprochen.”
    “Ich hatte viel zu tun.” Mehr wollte er dazu offenbar nicht sagen. “Und wie geht’s dir so in Stillwater?”, fragte er nach einem kurzen Moment peinlichen Schweigens.
    “Ganz gut.”
    Er legte die Hand über den Hörer und sprach mit jemand anderem.
    “Madeline hat mich überredet, in eine Autowerkstatt einzubrechen”, sagte sie, weil sie ja wusste, dass er nicht zuhörte.
    “Das ist doch toll”, sagte er, als er sich wieder ihr zuwandte.
    Grace ging zur Kommode, auf die sie ein Foto von ihnen beiden gestellt hatte, das bei ihrer letzten Geburtstagsfeier gemacht worden war. “George, was ist denn eigentlich los? Du klingst so distanziert.”
    “Hör mal, Grace, ich hab ein Gespräch auf der anderen Leitung, und das ist sehr wichtig. Können wir später noch mal telefonieren?”
    Jetzt hatte sie mit einem Mal ein komisches Gefühl im Bauch. So kühl hatte George sie bislang noch nie behandelt. Warum hatte er sie nicht gebeten, früher wieder zurückzukommen? Warum fragte er nicht, ob er sie übers Wochenende besuchen sollte? So etwas hatte er doch in der Vergangenheit immer getan. “Ist irgendetwas passiert, das ich wissen sollte?”, hakte sie nach.
    “Ich kann das jetzt nicht erklären. Ich habe furchtbar viel zu tun.”
    Sie konnte sich nicht vorstellen, wieso er plötzlich viel mehr zu tun hatte als früher. Sonst hatte er doch immer Zeit für sie gehabt. Trotzdem lenkte sie ein. “In Ordnung”, sagte sie. “Aber dir geht es doch gut, oder?”
    “Ja, natürlich geht es mir gut”, antwortete er und legte hastig auf.
    Es ging ihm gut. Das hatte er mehr zu sich selbst gesagt. Warum also hatte sie das deutliche Gefühl, dass etwas nicht stimmte? George war doch immer zuverlässig und geradeheraus. Er hatte doch nicht etwa plötzlich seine Meinung über ihre Beziehung geändert? Doch nicht ausgerechnet jetzt, wo sie ihn so sehr brauchte …
    Grace starrte immer noch das Telefon an, als Teddy an die Tür klopfte. Sie hatte ihn nicht erwartet, und nach dem Gespräch mit George war sie nicht sicher, ob sie Gesellschaft ertragen konnte – bis sie die Tür öffnete und Teddy ihr eine Pusteblume entgegenhielt.
    “Die hab ich für dich gepflückt”, sagte er stolz.
    Sie musste lächeln. “Vielen Dank. Die ist ja schön.” Das kleine Geschenk besserte ihre Laune sofort. Zwischen ihr und George war alles in Ordnung. Sicher würden sie bald heiraten, wie sie es schon so lange geplant hatten, und dann würden sie einen Sohn wie Teddy bekommen.
    Tatsächlich hatte sie wesentlich dringendere Probleme zu bewältigen als ihr

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