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Totgeschwiegen

Totgeschwiegen

Titel: Totgeschwiegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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stieg aus seinem Wagen, und Heath rannte zu ihm, um ihn zu begrüßen. Teddy blieb neben Grace stehen.
    “Hallo, Joe. Ich wusste ja gar nicht, dass du auch kommen wolltest”, sagte Heath.
    Auch Grace hatte nichts davon gewusst. “Hast du ihn etwa eingeladen?”, flüsterte sie Kennedy zu. Schlagartig wurde ihr wieder klar, dass Kennedy ja ins Lager ihrer Feinde gehörte. Wie lange würde es dauern, bis er seinen Freunden von der Bibel erzählte und von dem, was letzte Nacht geschehen war?
    “Nein”, sagte Kennedy, aber er hatte keine Gelegenheit, ihr etwas zu erklären.
    “Dachte mir doch, dass ihr hier seid”, sagte Joe.
    “Was gibt’s Neues?”, fragte Kennedy.
    Joe warf Grace einen Blick zu. “Als du sagtest, dass du zelten willst, hast du nichts davon erzählt, dass du Gracie mitnehmen willst.”
    “Sie heißt Grace”, entgegnete Kennedy. “Und du hast mich nicht danach gefragt.”
    “Grace, klar.” Joe lächelte süffisant. Er fand Kennedys Zurechtweisung offenbar amüsant. “Macht euch keine Sorgen. Ich bin hier, um den Kandidaten zu entlasten.”
    “
Entlasten?”
, fragte Grace.
    “Du weißt doch, dass Politiker immer viel zu unvorsichtig sind.”
    “Soll heißen …”
    “Soll heißen, dass ich es im Gegensatz zu Kennedy nicht nötig habe, mir um meinen guten Ruf Sorgen zu machen.” Er zwinkerte ihr zu. “In dieser Hinsicht ähneln wir beide uns.”
    “Wir ähneln uns kein bisschen”, widersprach sie.
    Wieder warf er ihr einen wissenden Blick zu. “Wenn du meinst.” Dann beugte er sich in seinen Wagen und holte eine Dose mit Donuts heraus. “Ich hab euch was mitgebracht.”
    “Hast du auch welche mit Streuseln drauf?”, fragte Teddy.
    Joe schüttelte den Kopf. “Soll das ein Witz sein? Nur Schwächlinge mögen Streusel. Magst du etwa Streusel?”, fragte er Heath.
    “Ja, ich mag Streusel”, antwortete der Junge.
    Teddy nahm Grace’ Tasche in die anderen Hand und ergänzte: “Grace mag sie auch mit Streuseln.”
    Joe warf ihr einen erstaunten Blick zu. “Donnerwetter, du hast ja viele Eroberungen gemacht. Wurde Zeit, dass ich komme.”
    “Was meinst du damit?”, fragte Grace.
    Er lachte vor sich hin. “Nichts.”
    “Das will ich hoffen”, sagte Kennedy.
    Joe ignorierte diese Bemerkung und gab Heath einen Stups. “Vielleicht kannst du Grace ja überreden, nett zu mir zu sein, dann fahre ich noch mal in die Stadt zurück und hole Donuts mit Streuseln.”
    Sie hob die Hand und sagte: “Mach dir meinetwegen keine Mühe.” Damit drehte sie sich um und ging zu den Waschräumen. Was auch immer gestern passiert war – der heutige Tag würde noch viel schlimmer werden.
    Kennedy sah Grace nach, wie sie mit seinen Söhnen davonging. Als sie außer Hörweite waren, wandte er sich an Joe. “Was machst du denn hier? Du musst ja schon um fünf Uhr losgefahren sein, um so früh hier aufzukreuzen.”
    “Ich sagte doch gestern, dass ich vielleicht zum Campen nachkomme”, sagte Joe.
    “Stimmt nicht”, widersprach Kennedy. “Zum Pickwick-See wolltest du
nicht
mitkommen.”
    Joe kam näher und vertilgte dabei einen Donut mit zwei Bissen. “Ist doch gar nicht schlecht hier”, stellte er kauend fest.
    “Wie kommt es denn, dass du deine Meinung geändert hast?”
    “Braucht man denn immer einen Grund, wenn man seinen besten Freund besuchen will?”
    “Du wusstest, dass Grace hier ist. Woher?”
    Joe zögerte. Offenbar überlegte er, ob er den wahren Grund seines Besuchs leugnen sollte, aber dann zuckte er mit den Schultern. “Buzz hat gesehen, dass du mit einer Frau auf dem Beifahrersitz weggefahren bist.”
    Kennedy legte die restlichen Schinkenscheiben auf einen Papierteller. “Und das fandest du so spannend, dass du den ganzen Weg hierhergefahren bist?”
    “Seit Raelynns Tod bist du mit keiner Frau mehr zusammen gewesen. Ich war neugierig, wer es sein würde.” Er machte große Augen. “Ich hätte nie damit gerechnet, dass es Grace sein könnte.”
    Kennedy glaubte ihm nicht. Joe hatte bei ihrem Anblick nicht besonders überrascht gewirkt. “Dann weißt du es ja jetzt.”
    Joe schnalzte mit der Zunge und verschränkte die Arme. “Ja, jetzt weiß ich es. Aber ich hätte es mir gleich denken können. Irgendwie logisch, oder?”
    Kennedy wusste, es war ein Fehler, ihn danach zu fragen, aber Joes Verhalten verwunderte ihn so sehr, dass er sich nicht zurückhalten konnte: “Was ist logisch?”
    “Ich verstehe jetzt, warum du dich weigerst, McCormick dazu zu bringen, neue

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