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Totgeschwiegen

Totgeschwiegen

Titel: Totgeschwiegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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Nachforschungen über das Verschwinden meines Onkels aufzunehmen.”
    “Ich hab dir doch gesagt, warum.”
    “Das hast du.” Joe grinste. “Aber du hast nicht erwähnt, dass dir eine Frau im Bett wichtiger ist als Gerechtigkeit.”
    Kennedy legte den Pfannenwender auf den Baumstumpf zu den anderen Küchengeräten. “Wir kennen uns doch jetzt schon sehr lange”, sagte er und senkte die Stimme. “Ich verdanke dir mehr als allen anderen. Aber wenn du so etwas noch einmal zu mir sagst, dann schlag ich dir eins in die Fresse. Und glaub mir, ich werde es tun, obwohl ich mich um das Amt des Bürgermeisters bewerbe.”
    Es dauerte einen Augenblick, bis Joe verstanden hatte, dass Kennedy es ernst meinte. Das amüsierte Grinsen verschwand aus seinem Gesicht. “Du willst doch nicht etwa zulassen, dass sich eine Frau zwischen uns drängt? Ausgerechnet die
willige Gracie?
Ist sie denn so gut im Bett?”
    Kennedy bemerkte das bösartige Blitzen in Joes Augen. Er hatte diesen Ausdruck schon öfter gesehen – zum Beispiel, wenn er in der Billardhalle eine Auseinandersetzung provozierte oder einen Streit mit seiner Ex-Frau vom Zaun brach. Aber er sah, dass Teddy und Heath schon auf dem Weg zurück zum Zelt waren. Sie rannten um die Wette. Kennedy griff wieder nach dem Pfannenwender und bemühte sich, die Situation möglichst harmlos erscheinen zu lassen. “Das weiß ich nicht.”
    “Aber du willst es herausfinden.”
    “Ich wollte Gesellschaft, das war alles.”
    Heath gelang es, den Wagen zu berühren, bevor Teddy es schaffte. “Gewonnen!”, rief er aus.
    “Du hast gemogelt”, beschwerte sich Teddy.
    “Nein, stimmt nicht”, sagte Heath.
    “Du bist zu früh losgerannt!”
    Heath legte eine Hand auf die Brust, um zu unterstreichen, dass er fälschlich beschuldigt wurde. “Ich hab doch gezählt, eins, zwei, drei, los.”
    “Aber ich hab’s nicht gehört!”
    “Na gut, dann rennen wir eben wieder zurück.”
    “Okay, eins, zwei, drei, los!”, rief Teddy und rannte los, bevor sein Bruder darauf vorbereitet war.
    Als die Jungen verschwunden waren, stieß Joe seinen Freund freundschaftlich in die Seite. “Tut mir leid. Ich bin unzufrieden. Und habe es satt, geschieden zu sein, und mein Job geht mir auch auf die Nerven. Ich hab einfach keine Lust auf den immer gleichen Trott, das gebe ich ja zu. Ich gebe sogar zu, dass Grace sich offenbar ganz schön verändert hat. Ich kann ja verstehen, was du an ihr findest. Aber sie ist trotzdem immer noch die Gleiche, Kennedy. Lass dich nicht von ihrem hübschen Gesicht beeindrucken, sonst machst du dich nur zum Narren.”
    “Da mach dir mal keine Sorgen.”
    “Du willst sie gar nicht rumkriegen?”
    Kennedy wollte schon zustimmen, aber es gelang ihm nicht. Vielleicht war Grace ja wirklich nicht gut für ihn, aber im Augenblick begehrte er sie nun mal. “Soweit ich weiß, hat sie einen Freund in Jackson”, lenkte er ab.
    Joe schnappte sich ein Stück Speck. “Trotzdem bist du das Risiko eingegangen, sie hierher mitzunehmen.”
    “Risiko?”
    “Du weißt doch, wie die Leute reden.”
    “Ich habe sie zum Zelten mitgenommen. Was ist schon dabei?”
    Joe nahm sich noch ein Stück Speck und grinste breit.
    “Was soll denn dieses Grinsen?”, fragte Kennedy.
    Joe deutete hinter den Jungs her. “Du brauchst eine gute Mutter für die beiden. Und wenn du Karriere machen willst, muss es eine Frau mit untadeligem Ruf sein. Das wirst du ja wohl kaum vergessen haben.”
    Er hatte recht, aber Kennedy wollte nichts davon hören. Schon gar nicht von Joe. “Ich werde vielleicht ein paarmal mit ihr ausgehen, wenn wir zurück sind”, sagte er.
    Joe starrte ihn an. “Wieso?”
    “Wieso nicht?”
    “Weil deine Eltern das bestimmt nicht gut finden.”
    “Ich bin einunddreißig Jahre alt, Joe. Ich werde nicht jede Entscheidung davon abhängig machen, was meine Eltern davon halten.” Andererseits sollte er sich angesichts des Gesundheitszustandes seines Vaters besonders rücksichtsvoll verhalten.
    “Auch vielen anderen wird es nicht gefallen”, sagte Joe.
    “Meinst du dich selbst damit?”
    “Sie hat meinen Onkel auf dem Gewissen.”
    Kennedy warf einen prüfenden Blick auf den Speck in der Pfanne. Inzwischen glaubte er mehr als je zuvor, dass dies der Wahrheit entsprach. “Gibt es Beweise dafür?”
    “Das ist ja das Problem.”
    “Du steigerst dich da nur in etwas hinein. Und du musst dir wirklich keine Sorgen darüber machen, dass wir jemals heiraten.”
    “Das beruhigt

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