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Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks

Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks

Titel: Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Voss
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Teilnahmslosigkeit verschwunden. Er war plötzlich hellwach, und er nahm seine Umgebung intensiv wahr. Es lag ein Glanz in der Luft, den er zuvor nicht bemerkt hatte.
    „David ist hier“, verkündete Brenda. Nan erschien hinter der Kleinen. Ein zaghaftes Lächeln lag auf ihrem Gesicht, ihr Blick wirkte überrascht. Wie brachte diese Frau es fertig, bereits um halb acht Uhr morgens so verführerisch auszusehen? Ihre goldblonden Locken umgaben ihr hübsches Gesicht geradezu wie einen Heiligenschein, und das leichte Sommerkleid mit den schmalen Trägern betonte ihre zarten Schultern und die schlanken Arme.
    „Guten Morgen“, sagte sie leise, fast zärtlich.
    Als David ihren Blick suchte, schaute sie rasch auf Brendas Haar, aber er hatte noch das ungestillte Verlangen in ihren Augen sehen können. Eine sanfte Röte breitete sich von ihrem Hals zu ihren Wangen aus.
    Er hatte kein Recht, so verflixt glücklich zu sein. Wahrscheinlich strahlte er jetzt, aber er konnte einfach nichts dagegen tun. Ihn durchströmte auf einmal eine Energie, als ob er viele Stunden geschlafen hätte, nur mit dem klaren Denken wollte es noch nicht so klappen. Und genau das sollte er jetzt unbedingt tun. Klar denken.
    Sie bat ihn herein.
    Die Fliegengittertür hatte ihm noch einen gewissen Schutz geboten, doch als er jetzt das Haus betrat und ihren Duft wahrnahm, war es fast um ihn geschehen.
    Er musste auf der Hut sein. Eine kleine Berührung, ein weiterer Blick voller Verlangen, und er würde sie einfach in die Arme ziehen und küssen. Er musste sich unbedingt von diesem Gedanken ablenken.
    „Ich bin nur rasch vorbeigekommen, um mit dir über Justins Termine zu reden“, begann er ohne Umschweife. „Ich dachte, dass es am besten ist, wenn er am Montag, Mittwoch und Freitag nach der Schule zu mir kommt und…“
    Er sah, wie Nan durchatmete und sich ihre Brüste unter dem dünnen Stoff ihres Kleides hoben und senkten. Das verwirrte ihn, und er suchte in seinem müden und gereizten Gehirn verzweifelt nach Worten, um fortzufahren.
    „Du willst wissen, ob Justin an diesen Tagen Zeit hat und ich mit dieser Regelung einverstanden bin?“ Ihr Lächeln hielt ihn gefangen, und ihre Lippen bewegten sich auf eine so erotische Art und Weise, dass seine Kehle trocken wurde.
    „Wollt ihr beide nur reden?“ beschwerte sich Brenda, die immer noch neben ihrer Mutter stand.
    Er hatte ganz vergessen, dass die Kleine auch noch im Raum war.
    „Ja. David und ich müssen etwas besprechen.“
    Brenda stieß gelangweilt die Luft aus und marschierte zurück zum Fernseher.
    „Er kann nach der Schule mit dem Fahrrad zu mir kommen. Es sind nur zwei Meilen bis zu meinem Haus“, erklärte David.
    „Liegt es sehr abgelegen? Irgendwie behagt mir der Gedanke nicht, dass Justin so weit aus der Stadt hinaus muss. Wer weiß, was unterwegs alles passieren könnte.“
    „Da wird nichts passieren, glaub mir. An der Straße zu mir liegen einige Häuser, Justin ist also nicht wirklich allein unterwegs. Ich kann dir die Strecke ja zeigen.“
    „Jetzt?“ Nan sah ihn fragend an.
    „Warum nicht?“ erwiderte David, obwohl allein der Gedanke, sie neben sich im Jeep sitzen zu haben, erneut seine Fantasie beflügelte. Was in dieser Situation nicht gerade sehr hilfreich war.
    „Gut, ich wecke nur schnell Melody und Justin, damit sie auf Brenda aufpassen.
    Du kannst ja schon einmal zum Wagen gehen, ich komme sofort nach.“
    Wenige Minuten später setzte sie sich auf den Beifahrersitz und lächelte ihn an.
    „Soll ich das Verdeck zumachen?“ fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. „Mein Haar kann ein bisschen Wind durchaus vertragen.
    Ich habe dir übrigens noch nicht dafür gedankt, dass du Justin gestern mit aufs Boot genommen hast. Er zeigt es zwar nicht, aber ich spüre, wie gut es ihm gefallen hat.“
    „Da gibt es nichts zu danken“, erwiderte David. „Justin ist ein großartiger Junge.“
    „Ja, das ist er.“ Er bog jetzt in die Straße ein, die am See entlang und zu seinem Haus führte. „Er muss nur aufpassen, wenn er diese Kreuzung überquert.
    Ansonsten fährt er immer auf einem sicheren Radweg.“
    „Ja, das sehe ich. Warum hast du dir ein Haus so weit von der Stadt entfernt gesucht?“
    „Ich habe dieses großartige Stück Land angeboten bekommen und konnte einfach nicht widerstehen.“ Trotzdem wäre er nie auf die Idee gekommen, hierher zu ziehen, wenn Nan und die Kinder nicht in der Nähe gewohnt hätten.
    „Es ist kein Zufall, dass du nach Northport

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