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Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks

Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks

Titel: Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Voss
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gekommen bist, nicht währ?“
    Er runzelte die Stirn. Das war ganz und gar kein Zufall. „Irgendwie glaubte ich, euch beschützen zu können, wenn ich in der Nähe bin.“
    „Warum hast du mich nie besucht?“
    Er atmete tief durch und erinnerte sich, wie sehr ihn Corrys Tod mitgenommen hatte. Er war wütend und deprimiert gewesen. „Verflixt, mit mir hätte es damals niemand ausgehalten. Ich bin ja noch nicht einmal mit mir selbst klargekommen.“
    Sie seufzte. „Ich wollte in dieser Zeit auch nichts mehr vom Leben wissen.“ Sie sprach so leise, dass er sich anstrengen musste, um sie zu verstehen. „Nach der Beerdigung war ich wie taub. Ich war vollkommen leer und fühlte überhaupt nichts mehr. Und dabei waren so viele Entscheidungen zu treffen. Ich durfte mich nicht gehen lassen, denn die Kinder brauchten mich. Aber ich habe dich vermisst, David. Wir alle haben dich vermisst.“
    Ein dumpfer Schmerz erfüllte seine Brust. Es hatte sie verletzt, dass er sie gemieden hatte. Er war ein Schuft! „Ich hätte damals weder dir noch den Kindern gegenübertreten können.“
    Sie legte eine Hand auf seinen Arm. „Du darfst dir nicht die Schuld geben für das, was passiert ist.“
    Hallo? Wem sollte man sie sonst geben? Er biss die Zähne zusammen und starrte durch die Windschutzscheibe auf die Straße. „Ich werde nie wissen, ob ich die Pistole nicht gesehen habe oder ob ich gezögert habe zu schießen, weil der Täter noch ein Kind war.“
    „Es war dunkel! Und wenn du die Pistole gesehen hast, hat Corry sie auch bemerkt. Dass dieser Junge so plötzlich geschossen hat, war nicht deine Schuld.“
    Er dachte über ihre Worte nach, auch wenn sie ihn im Augenblick nicht trösteten.
    „Du richtest deine Aufmerksamkeit auf die falschen Dinge, David. Statt darüber nachzugrübeln, warum Corry sterben musste, solltest du lieber darüber nachdenken, warum du noch lebst.“
    Er sah sie verständnislos an.
    „Sieh doch nur, wie wichtig deine Arbeit mit den Teenagern ist. Du kannst das Leben dieser Kinder verändern. So wie du es auch jetzt bei Justin versuchst.“
    Er schüttelte den Kopf. „Justin würde mich nicht brauchen, wenn Corry noch hier wäre.“
    Sie seufzte. „Trotzdem, ich weiß, dass du großartige Arbeit leistet, und ich hoffe, dass du auch zu Justin vordringst.“
    „Das hoffe ich auch.“
    „Erzähle mir etwas von deinem Haus“, bat sie nach kurzem Schweigen. Man merkte ihr an, dass sie entschlossen war, das Thema zu wechseln.
    Er räusperte sich erleichtert. Über sein Haus zu sprechen fiel ihm leicht. „Es ist ein Holzhaus.“
    „Ein Holzhaus?“ fragte sie ein wenig zu fröhlich.
    „Ich habe es zum großen Teil selbst gebaut.“
    „Wirklich?“ Sie schenkte ihm ein ermutigendes Lächeln.
    „Ich lebte in einem Wohnmobil am See und habe jede freie Minute, die ich hatte, daran gearbeitet.“
    „Wo hast du gelernt, ein Haus zu bauen?“
    „Den größten Teil des Wissens habe ich mir aus Büchern geholt.“ Er lächelte.
    „Natürlich haben mich meine Kollegen großzügig mit Ratschlägen bedacht, und einiges musste ich mir von Fachleuten erklären lassen.“
    Sie fuhren jetzt am See entlang, der in der Morgensonne glitzerte, und Nan konnte sich gar nicht satt sehen. „Es ist wirklich wunderschön hier.“
    Ihr Gesicht wirkte so jung und entspannt, und der Wind zauste in ihren goldblonden Locken. David wäre jetzt gern mit ihr mit dem Boot hinausgefahren und hätte sie dort in seine Arme gezogen.
    Hey, ermahnte er sich. Solche Gedanken sind nicht erlaubt!
    Er fuhr in die Einfahrt seines Hauses, stellte den Motor ab und öffnete seine Wagentür. „Hier wären wir.“
    „Dein Haus ist fantastisch.“ Sie schaute bewundernd auf das einstöckige große Holzhaus.
    Er ging um den Wagen herum, um ihr die Tür zu öffnen. Er bemerkte, wie sich ihre Brüste sanft bewegten, als sie ausstieg, und er trat rasch einen Schritt zurück. Dann drehte er sich um und lief auf das Haus zu. Er durfte ihr jetzt nicht zu nahe kommen. Im Moment konnte er für nichts garantieren.
    „Und was für eine schöne Veranda du hast! Wahrscheinlich verbringst du im Sommer den größten Teil deiner Zeit dort, oder?“
    „Ja, ich bin so oft wie möglich draußen.“
    „Von hier aus hat man wirklich eine imponierende Sicht.
    Ist das die Kuppel vom Capitol dort drüben auf der anderen Seite des Sees?“
    „Ja. Ich sagte dir doch, dass das ein großartiges Stück Land ist.“ Er schob die Hände in die Hosentaschen und ging

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