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Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks

Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks

Titel: Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Voss
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mit ihr zusammen zum Ufer hinunter.
    „Ah, herrlich, hör nur den Wellenschlag“, rief sie aus, lief auf den Steg und begutachtete sein Motorboot.
    Möwen kreischten. Eine leichte Brise fuhr durch Nans Haar, und ihr Sommerkleid wehte gegen ihre langen schlanken Beine. Er hatte nie etwas Schöneres gesehen.
    „Das ist ja ein tolles Ding“, sagte sie. „Wie geeignet für Wasserski.“
    Er ging zu ihr auf den Steg. „Ja, und es ist hochmodern ausgestattet. Sehr sicher. Das Boot hat zum Beispiel keinen Propeller, an dem sich Schwimmer verletzen könnten.“ Himmel, er hörte sich ja wie ein Vertreter einer Bootswerft an.
    „Justin erzählte mir, dass es sich ganz leicht fahren lässt.“ Das Türkis ihres Kleides brachte ihre blauen Augen noch mehr zur Geltung. Er konnte sich nicht satt sehen.
    Er musste sich unbedingt auf irgendetwas anderes konzentrieren. Er konnte sie nicht anschauen und sich gleichzeitig ermahnen, dass er sie auf keinen Fall berühren durfte. Denn wenn er sie anfasste, würde er sie auch küssen. Und das würde er sich nie verzeihen. Er sollte Nan jetzt nach Hause bringen, schleunigst.
    Aber er wollte diesen schönen Moment noch etwas länger auskosten.
    Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. „Es ist wohl besser, wenn wir wieder zurückfahren.“
    Er nickte. Er brauchte sich jetzt nur umzudrehen und sie zum Jeep zu führen.
    Etwas Grauweißes flatterte auf einmal über ihre Köpfe hinweg, und eine Möwe ließ sich in ihrer Nähe nieder. Nan betrachtete den Vogel amüsiert, und ihr Lächeln war dabei so liebevoll, dass ihm der Atem stockte. Doch die Unbekümmertheit, die sie eben noch ausgestrahlt hatte, verschwand, als ihre Blicke sich trafen.
    „David?“ flüsterte sie, und ihre Augen verdunkelten sich vor Verlangen.
    Alles um ihn herum verschwand. In diesem Moment existierte nur noch sie auf der Welt. Wie in Trance gingen sie aufeinander zu, bis sie sich so nah waren, dass sie die Wärme ihrer Körper spüren konnten. Ohne den Blick von ihr zu lösen, nahm er ihr Gesicht in die Hände und küsste sie.

5. KAPITEL
    David schmeckte nach Salz und Sonne. Nan spürte, wie viel mühsam zurückgehaltene Leidenschaft in seinem Kuss lag, doch seine Hände hielten ihr Gesicht zärtlich und sanft. Sie wusste, dass sie einen Fehler machte, doch sie hatte nicht die Kraft, sich von ihm zu lösen. Stattdessen erwiderte sie seinen Kuss voller Hingabe und schmiegte sich gegen seinen warmen muskulösen Körper.
    Trotzdem haderte sie. Eigentlich wollte sie das, was hier geschah, gar nicht. Sie sollte nach Hause zu ihren Kindern gehen. Doch als er sie in die Arme nahm und sie an sich zog, ließ sie es willig geschehen und umarmte ihn ebenfalls. Er vertiefte den Kuss. Seine Lippen waren heiß, weich und feucht.
    Ihr Puls schnellte in die Höhe, und ihr Atem ging stockend. So viele unterschiedliche Emotionen stürmten auf sie ein, dass ihr schwindlig wurde. Doch alles schien so gut, so richtig zu sein.
    Für einen Moment rückte er leicht von ihr ab, um sie anzuschauen. Dann zog er sie wieder an sich und presste leidenschaftlich die Lippen auf ihren Hals.
    Heißes Verlangen durchströmte sie, und sie rang nach Luft.
    Er hielt sie in den Armen, während sie darum kämpfte, ihr Gleichgewicht wiederzugewinnen. Nie zuvor hatte sie etwas Ähnliches erlebt. Dessen war sie ganz sicher. Daran würde sie sich erinnern.
    Er suchte erneut ihren Blick, und sie sah den Kampf in seinen Augen, spürte die Anspannung seiner Muskeln. Dann legte er eine Hand an ihre Wange und fuhr mit dem Daumen sanft über ihre Lippen. Mehr als alles andere auf der Welt wünschte sie sich, dass er sie noch einmal küssen würde.
    Eine Möwe flog laut kreischend über sie hinweg, und langsam kehrte ihr gesunder Menschenverstand wieder zurück. Verflixt noch einmal, was machte sie da! Sie stand am helllichten Tag am Steg und küsste David. Und wie er sie anschaute, so voller Leidenschaft und mit einer Intensität, die sie erschauern ließ… Rasch trat sie einen Schritt zurück.
    „Entschuldige, das hätte ich nicht tun sollen“, sagte er mit rauer Stimme.
    Sie versuchte, normal zu atmen. „Nein.“
    „Ich weiß auch nicht, wie das gekommen ist. Du warst so wunderschön, wie du da im Sonnenschein gestanden hast mit dem windzerzausten Haar und… Ach, ich hätte dich nicht küssen sollen.“
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Sie konnte ihn immer noch schmecken. „Du findest mich schön?“
    „Oh, ja, wunderschön.“ Seine

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