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Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks

Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks

Titel: Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Voss
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geworden.“
    „Und was war in der Zeit, als du in der Navy warst? Bist du da nie in Versuchung gekommen zu heiraten?“
    „Ich hatte weder das Geld noch die Zeit. Und nach der Navy bin ich noch aufs College gegangen und habe dann zwei Jahre als Schulpsychologe gearbeitet.“
    Ihm wurde auf einmal bewusst, dass er viel zu viel redete und ihr wahrscheinlich mehr erzählte, als er je vorgehabt hatte. „Das umfasst in kurzen Sätzen meine Lebensgeschichte.“
    „Noch nicht ganz. Du hast mir zwar etwas von deiner beruflichen Laufbahn erzählt, aber das Private hast du ausgelassen.“
    Er schaute sie an. „Was willst du wissen?“
    „Warum du nie geheiratet und Kinder bekommen hast, obwohl du Kinder so gern hast.“
    „Oh ja, ich liebe Kinder, und ich hatte und habe viel Spaß mit deinen.“ Und er hätte nach dem Tod ihres Vaters für sie da sein sollen, verdammt! Er atmete tief durch und stieß dann langsam die Luft wieder aus. „Das einzige Mädchen, das ich jemals heiraten wollte, war meine HighSchoolLiebe, aber wir waren damals noch zu jung, um überhaupt daran zu denken.“
    „Was ist mit ihr passiert?“
    „Ihre Familie ist noch im letzten HighSchoolJahr nach Seattle gezogen. Wir schrieben uns noch eine Weile, haben uns dann aber aus den Augen verloren.
    Seitdem hatte ich keine feste Beziehung mehr. Aber ich gehe öfters mit Frauen aus, wenn du das wissen willst.“
    Nan lehnte sich vor und sah ihn prüfend an. Eine leichte Falte hatte sich auf ihrer Stirn gebildet. „Hast du mich geküsst, weil du mit mir ausgehen willst?“
    Er fuhr sich nervös mit der Hand durchs Haar. „Würdest du denn gern mit mir ausgehen?“
    Sie dachte einen Moment nach. „Ich fürchte, dass wir dann tatsächlich unsere Freundschaft aufs Spiel setzen.“ Sie sah ihn an, als ob sie hoffte, er würde sie beruhigen.
    Verflixt, wie denn? Was sollte er ihr denn sagen? War ihr denn nicht klar, auf welch gefährliches Terrain sie durch den Kuss geraten waren?
    Sie wandte ihren Blick ab und seufzte. Dabei senkte und hob sich ihr Busen, und David musste daran denken, wie ihre Brüste sich gegen seinen Oberkörper geschmiegt hatten. Heißes Verlangen durchströmte ihn. „Scheint fast so, als ob das zwischen uns ziemlich kompliziert ist.“
    Sie nickte und runzelte dann die Stirn. „Ich weiß überhaupt nichts mehr, ich bin total verwirrt. In der einen Minute fühle ich mich noch genauso meiner Ehe verpflichtet wie zuvor, in der anderen…“ Sie spielte nervös mit ihrem Ehering.
    Ein dumpfer Schmerz breitete sich in seiner Brust aus. Was tat er ihr an? Er hatte kein Recht, ihren Seelenfrieden zu stören, den sie so hart erkämpft hatte. Er hatte ihr nichts zu bieten. „Entschuldige.“
    Sie sah ihn traurig an. „Bitte, sage das nicht. Du bist nicht für meinen Zustand verantwortlich. Ich sende wahrscheinlich gegen meinen Willen Schwingungen aus, die dich glauben machen, dass ich mehr als Freundschaft will. Du hast keinen Grund, dich schuldig zu fühlen.“
    Er hätte sie jetzt so gern beruhigt und ihr gesagt, dass alles in Ordnung wäre.
    „Mit deinen Schwingungen ist alles in Ordnung. Du hast keinen Grund, dich schuldig zu fühlen.“
    „Aber ich habe das Gefühl, Corry verraten zu haben. Wie kann ich ihn lieben und es trotzdem genießen, dich zu küssen?“
    „Weil dein Ehemann bereits seit zwei Jahren tot ist, Nan. Du aber bist eine junge Frau, und du lebst. Verflixt, siehst du das denn nicht?“
    „Du meinst, ich bin eine liebeshungrige Witwe.“
    Verdammt! Musste sie ihm denn jedes Wort im Mund herumdrehen? Er schüttelte nachdenklich den Kopf. „Das meinte ich nicht. Du bist eine schöne, intelligente und warmherzige Frau. Deshalb habe ich dich geküsst. Nicht, weil du eine Witwe bist oder weil du irgendwelche Schwingungen aussendest, sondern einzig und allein aus dem Grund, weil du eine ganz besondere Frau bist.“
    Tränen glitzerten in ihren schönen blauen Augen. Meinte David ernst, was er sagte? Fand er wirklich, dass sie schön, intelligent und warmherzig war?
    David betrachtete sie. Er hoffte von ganzem Herzen, dass sie ihm glaubte. Denn wenn nicht, sah er nur noch einen Weg, sie zu überzeugen: Er würde sie erneut küssen müssen. Und dann wäre er verloren. Das wusste er.
    Sie wischte sich die Tränen weg und schenkte ihm den Anflug eines Lächelns.
    „Weißt du überhaupt, wie gut du meinem Ego tust?“
    „Ich hoffe es. Ich finde, dein Ego braucht unbedingt eine Stärkung.“ Er erwiderte das Lächeln und

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