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Tränen im Regen

Tränen im Regen

Titel: Tränen im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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stellen würde. Das hatte hoffentlich noch Zeit bis morgen. Oder übermorgen. Oder so.

    „Lass sie schlafen.“
    „Ich will sie nicht wecken. Ich will nur nachsehen, ob alles okay ist... Jetzt guck' nicht so, er ist auch dein Sohn.“
    „Ich weiß, dass er auch mein Sohn ist, Colin, aber du hast in den letzten sechs Stunden zehn Mal nachgesehen.“
    „Na und?“
    „Seid lieber vorsichtig. Dale hat eine Kanone. Er könnte auf die Idee kommen, sie zu benutzen.“
    „Niko!“
    Kilian verkniff sich das Grinsen, als Niko und Mikael draußen im Flur loslachten. Seine Familie war einfach unmöglich. Kilian hatte keine Ahnung, was ihn geweckt hatte, aber die erste Sorge, dass er im Krankenhaus liegen könnte, hatte sich Gott sei Dank als falsch erwiesen. Krankenhäuser waren ihm ein Gräuel und er war froh, dass er in seinem alten Kinderzimmer lag. Kilian lauschte, bis er die Schritte seiner Familie auf der Treppe hörte, und sah danach über seine Schulter. Dale schaute ihn amüsiert an.
    „Bevor du fragst, ja, das ist normal“, erklärte Kilian amüsiert.
    Dale lachte leise und zog ihn näher zu sich. „Wie geht es deinem Arm?“
    „Noch taub.“
    „Hm“, machte Dale und vergrub das Gesicht in seinem Nacken.
    „Wie sind wir hergekommen?“, fragte Kilian und gähnte. Er konnte sich noch daran erinnern, dass Dale ihn zum Krankenwagen gebracht hatte. Danach war er offensichtlich eingeschlafen.
    „Du bist eingeschlafen. Wir dachten zuerst, dein Kreislauf hätte sich verabschiedet, aber der Doc hat uns beruhigt. Im Krankenhaus haben sie deinen Arm versorgt und wollten dich eigentlich über die Nacht dabehalten. Dann kamen allerdings einige Notfälle von einem Brand rein, und dein Arzt meinte, er würde dich gehen lassen, wenn jemand in den nächsten Tagen ein Auge auf dich hat und du in einer Woche zum Fäden ziehen wiederkommst.“
    „Lass mich raten? Colin?“
    Dale gluckste hinter ihm. „Und wie. Ich wollte dich eigentlich zu dir nach Hause bringen, weil ich dachte, das wäre dir lieber, aber er wollte hierher. Niko meinte dann auch, du wärst bei dir besser aufgehoben, worauf Mikael lachte. Ich habe mich darüber gewundert, bis mir Colins Blick in Nikos Richtung auffiel. Er war mörderisch, worauf dein Bruder es natürlich nicht lassen konnte und mich samt einem breiten Grinsen fragte, wie viel Platz denn bei mir wäre.“
    Kilian kicherte. Er konnte sich Colins Reaktion gut vorstellen. Niko war manchmal ein echter Mistkerl. „Erstaunlich, dass ihr Zwei noch lebt.“
    „Oh ja, den Gedanken hatte ich im Nachhinein auch, nachdem Colin mich ansah und meinte, er würde mich erschießen, wenn ich es wagen sollte, seinen Sohn zu mir zu bringen.“
    „Herrje“, sagte Kilian belustigt, denn das war typisch Colin. Es gab Gelegenheiten, da übertraf sein Vater Adrian noch, wenn es ums Glucken ging und das war so eine. „Er übertreibt manchmal.“
    „Er macht sich Sorgen. Meine Eltern sind genauso“, erklärte Dale amüsiert. „Na jedenfalls sind wir dann hergefahren, Mikael hat mit Niko diskutiert, weil der zu sich wollte, was am Ende von Mikael mit einem herrischen, 'Kommt nicht in Frage!' unterbunden wurde, und als wir herkamen, klingelte gerade euer Telefon. Ein gewisser Adrian, wer immer das auch ist.“
    „Oh oh“, machte Kilian und verzog das Gesicht.
    „Oh oh?“
    „Adrian ist wie Colin, nur schlimmer. Ich wette, er taucht bald hier auf, um nachzusehen, ob wirklich alles in Ordnung ist. Stell' dich besser auf bohrende Fragen ein, der Mann war Oberstaatsanwalt von Baltimore.“
    Dale schmunzelte. „Damit kann ich leben. Der Fall ist ja ohnehin abgeschlossen, da wir alle Täter erwischt haben.“
    Kilian fiel etwas ein. „Dale? Bist du, wie nennt man das bei euch eigentlich... vom Sondereinsatzkommando?“
    „Ja.“
    Kilian seufzte. Er hatte es irgendwie schon geahnt. Die Kleidung, die Weste, die Waffen, Dales ganzes Verhalten. „S.W.A.T?“
    „Ja. Ich bilde aus und leite Einsätze, wenn sie mich brauchen. Im normalen Dienst bin ich bei der Mordkommission. Als vorhin der Ruf reinkam, war ich auf dem Weg zum Training, deswegen die Kleidung.“
    „Oh“, murmelte Kilian und wurde im nächsten Moment auf den Rücken gedreht. Dale beugte sich über ihn, sein musternder Blick sprach Bände. Er fragte sich, ob sein Job zu einem Problem zwischen ihnen werden könnte. „Ich bin nicht gut in solchen Dingen.“ Dale sah ihn nur an. Kilian seufzte. „Sei bloß vorsichtig, hörst

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