Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Träum ich?: Roman (German Edition)

Träum ich?: Roman (German Edition)

Titel: Träum ich?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern
Vom Netzwerk:
Zeit, um mir zu überlegen, wie man den Fluch brechen kann.«
    »Das ist dein großartiger Plan?«, fragt Selma. »Fallrohre kaufen?«
    »Warte mal, warte mal.« Dolly legt Selma die Hand auf den Arm. »Das ist doch gar keine so schlechte Idee. Ich finde, wir sollten für die ganze Nachbarschaft Fallrohre kaufen.«
    »Aus Kupfer«, füge ich hinzu.
    »Aus Kupfer?«, fragt Selma verblüfft. »Und wer soll das bezahlen?«
    »Du«, antworten Dolly und ich wie aus einem Munde.
    »Oh nein, ich rühre das Geld nicht an. Das kann und werde ich nicht«, protestiert Selma und verschränkt die Arme vor der Brust.
    »Du hast fünf Ehemänner gehabt, die dir über zehn Millionen Dollar hinterlassen haben. Du hast noch keinen Cent davon angerührt, und Gott weiß, wie viele Zinsen sich bis jetzt angehäuft haben.«
    »Ich kann dieses Geld nicht benutzen. Ich würde mich schrecklich fühlen. Besudelt.«
    »Warum behältst du es dann?«, frage ich sie.
    »Ich dachte, eines Tages würde der Fluch brechen und all meine Männer kämen zurück. Dann bräuchten sie doch was zum Leben, oder nicht?«
    »Und wie soll der Fluch brechen, wenn du nicht mal versuchst, ihn zu brechen?«, frage ich sie.
    »Ach Gott, ein Teufelskreis! Was soll ich machen? Was soll ich nur machen? Okay«, sagt sie und schlägt mit der Hand auf den Tisch. »Ich mache es.«
    »Du bist also dabei?«, frage ich.
    »Aber wie sollen wir mit Fallrohren für die ganze Nachbarschaft den Fluch brechen?«, fragt Selma mich.
    »Ich werde herausfinden, an welchem Punkt seines Lebens Gogo durch den Fluch vom rechten Weg abgekommen ist, und dann überlege ich mir, wie ich den Fluch brechen kann. Bis dahin werde ich Gogo zeigen, wie sein Leben früher aussah, vor dem Fluch. Natürlich lasse ich nicht zu, dass er sich in mich verliebt, aber ich möchte, dass er wieder glücklich und stark wird. Und dazu muss ich sein Selbstvertrauen stärken.«
    »Einfach wunderbar«, strahlt Dolly. »Du bist ein Genie, aber das wusste ich ja schon. Ich geh sofort zu Bert Poolson und erzähl ihm das!«, verkündet sie, springt auf und eilt zur Tür.
    »Ich bin immer noch verwirrt«, gesteht Selma mit ratloser Miene.
    »Vertrau mir einfach, ja?«, sage ich.
    »Ist gut«, erwidert sie. »Morgen früh holen wir das Geld.«
    Plötzlich höre ich, wie Wasser gegen das Wohnzimmerfenster spritzt. Dolly hat den Sprenkler angestellt.
    »Dolly!«, höre ich Bert Poolson brüllen.
    »Hey, Poolson«, brüllt Dolly zurück. »Ich kauf dir ein paar neue Fallrohre für dein Haus.«
    »Ich brauche keine neuen Fallrohre, ich hab sie erst voriges Jahr auswechseln lassen, und von dir brauch ich schon gar keine.«
    »Mag sein, aber du kriegst deine Fallrohre, und damit basta.«
    »Aus Kupfer?«, fragt er.
    »Natürlich aus Kupfer, ich bin doch kein Geizkragen wie du.«
    »Schön!«, ruft Poolson. »Und danke deiner Enkelin, dass sie meinen Wagen vor deinem Sprenkler schützen wollte. Trotzdem muss ich ihn noch mal waschen. Könnte die ganze Nacht dauern.«
    »Dann stör mich nicht. Ich hab noch im Garten zu tun.«
    Sie kommt zurück ins Wohnzimmer, wo Selma und ich sitzen und sie erwarten.
    »Lily«, sagt sie breit grinsend und gibt mir einen Kuss auf die Wange. »Das ist die beste Idee, die du jemals hattest. Jetzt hoffe ich nur, dass meine Pflanzen es vertragen, noch mal rausgerissen und neu gepflanzt zu werden. Ja, ja, was tut man nicht alles für die Liebe: im Garten arbeiten, Fallrohre besorgen. Sehr romantisch.«
    »Wie wahr, wie wahr«, seufzt Selma und tätschelt mir das Knie.
    »Allerdings«, nicke ich.

Elf
    » W as hast du?«, fragt Gogo nun zum vierten Mal, seit ich in seine Firma gekommen und ihn an seinem Platz aufgesucht habe. Bei meinem Auftauchen schien Gogo zu befürchten, ich würde lautstark meine verrückte Geschichte zum Besten geben und damit sein Leben ruinieren.
    »Ich hab dir ein paar Großaufträge besorgt. Einen ganzen Wohnblock in Bala Cynwyd und die gesamte Golden-Bakery-Kette.«
    »Aber wie das? Und wieso? Wieso solltest du das für mich tun?«
    »Nimm es als Dank für den Eisbecher.«
    »Ich bin dir echt dankbar, Lily, aber das ist zu viel. Ich kann das nicht annehmen.«
    »Wieso denn nicht?«, frage ich achselzuckend. »Was ist schon dabei? Du verkaufst und installierst Fallrohre, und ich kenne ein paar Leute, die welche brauchen. Ganz einfach.«
    »Golden Bakeries hat allein in dieser Gegend fünfundzwanzig Filialen. Und die Morning Hill Lane hat wie viele Häuser?

Weitere Kostenlose Bücher