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Träum weiter, Liebling

Träum weiter, Liebling

Titel: Träum weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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uns weghaben!«
    Gabe ergriff Edward bei den Schultern. »Nein! Ich will euch nicht weghaben! Ich will, dass ihr dableibt.«
    Edward schlug mit der Faust auf Gabes Bein. »Nein, willst du nicht!«
    Gabe packte seine kleinen Fäuste. »Beruhige dich, Chip, und lass deine Mutter erklären.«
    Aber Edward wollte sich nicht beruhigen. Er fing wieder an, mit den Füßen zu stampfen. »Du hasst mich, und ich weiß auch, warum!«
    »Ich hasse dich nicht.«
    »Doch! Du hasst mich, weil ich schwach bin.«
    »Chip...« Gabe warf Rachel einen hilflosen Blick zu, aber sie schien genauso wenig zu wissen, was sie tun sollte, wie er.
    Edward riss sich los und rannte zu Rachel. Er brüllte nicht länger, sondern rang schluchzend nach Luft. »Du darfst... ihn nich‘ heiraten, Mommy. Du musst... Pastor Ethan heiraten!«
    Sie ging, entsetzt darüber, dass er ihre Unterhaltung belauscht hatte, vor ihm in die Hocke. »Ach Edward, ich werde niemanden heiraten.«
    »Doch! Heirate... Pastor Ethan. Dann könn‘ wir... dann könn‘ wir hierbleiben.«
    »Pastor Ethan will mich nicht heiraten, Baby.«
    Wieder versuchte sie, ihn zu umarmen, aber er stieß sie weg. »Ich sag ihm, er soll!«
    »So was kannst du einem Erwachsenen nicht einfach sagen.«
    Ein herzzerreißendes Schluchzen. »Dann heirate... Rosies Daddy. Ich mag ihn. Er nennt mich..,. Chip und... hat mich... am Kopf gestreichelt.«
    »Rosies Daddy ist mit Rosies Mom verheiratet, Edward. Ich werd niemanden heiraten.«
    Edward wandte sich erneut zu Gabe um, doch diesmal nicht, um ihn zu attackieren. Seine Brust hob sich krampfhaft und ein Schluckauf schüttelte ihn. »Wenn meine Mom... dich heiratet, dürfen wir... dann dableiben?«
    Gabe zögerte. »So einfach ist das nicht, Chip.«
    »Du wohnst hier, oder?«
    »Ja, jetzt schon.«
    »Du hast gesagt, du willst sie heiraten.«
    Gabe warf ihr einen hilflosen Blick zu. »Ja.«
    »Dann lass ich dich. Aber nur wenn wir dableiben dürfen.«
    Edward war nicht länger der einzige, der weinte. Rachel hatte das Gefühl, als würde es sie innerlich zerreißen. Sie wusste, dass sie das Richtige tat, aber es war unmöglich, ihm das zu erklären. »Ich kann nicht«, stammelte sie.
    Edward ließ den Kopf sinken. Eine dicke Träne fiel auf seine Schuhspitze, und auf einmal schien ihn jeder Widerspruchsgeist verlassen zu haben. »Ich weiß, es is‘ wegen mir«, flüsterte er. »Du hast gesagt, du willst ihn nich‘ heiraten, weil er mich nich‘ mag.«
    Wie konnte sie ihm etwas derart Komplexes begreiflich machen? »Nein, Edward«, sagte sie fest, »das ist es nicht.«
    Er betrachtete sie vorwurfsvoll, als ob er wüsste, dass sie nicht ehrlich war.
    Gabes Eingreifen überraschte sie. »Rachel, lass uns ein paar Minuten allein, okay? Chip und ich haben was zu bereden.«
    »Ich weiß nicht -«
    »Bitte.«
    Sie hatte sich nie im Leben hilfloser gefühlt. Ganz sicher würde er Edward nicht noch mehr weh tun. Nein, das würde er nie tun. Und das Verhältnis zwischen den beiden konnte gar nicht schlimmer werden. Dennoch zögerte sie. Und dann merkte sie, dass sie keine Ahnung hatte, wie sie mit der Situation fertig werden sollte, also war es vielleicht gar nicht so schlecht, es Gabe versuchen zu lassen. »Bist du sicher?«
    »Ja. Geh ruhig.«
    Sie zögerte noch ein wenig, aber seine Miene verriet ihr, dass er seine Meinung nicht ändern würde, und der feige Teil ihres Wesens wollte weg, wollte sich verstecken, nur für ein kleines Weilchen, damit sie sich wieder beruhigen konnte. Sie nickte schließlich und erhob sich zögernd. »Also gut.«
    Jetzt, wo sie zugestimmt hatte, wusste sie nicht, wo sie hingehen sollte. Die Vorstellung, im Haus zu sein und von Zimmer zu Zimmer zu laufen, konnte sie nicht ertragen. Also wendete sie sich dem kleinen Pfad zu, der in den Wald führte und auf dem sie und Edward beinahe jeden Tag spazieren gingen. Sie konnte nur beten, dass sie das Richtige tat, sie alleinzulassen.
    Gabe sah Rachel nach, bis sie zwischen den Bäumen verschwunden war, dann wandte er sich zu dem Jungen um.
    Edward betrachtete ihn ängstlich.
    Jetzt, wo die Zeit gekommen war, wusste Gabe nicht, was er sagen sollte, aber jeder Funken Anstand, den er besaß, sagte ihm, dass er das Kind nicht länger mit etwas quälen durfte, was nicht seine Schuld war. Er ging zur Verandastufe und setzte sich, damit er nicht auf ihn hinabblicken musste.
    Edward schniefte und wischte sich die Nase am Ärmel seines T-Shirts ab.
    Gabe hatte nicht geplant, Rachel um ihre

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