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"Träume aus 1001 Nacht" 6

"Träume aus 1001 Nacht" 6

Titel: "Träume aus 1001 Nacht" 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McMahon
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Wohlergehen seiner Gäste nicht über das seines Sohnes, oder?
    Einen Moment lang leuchteten Mos Augen auf. Dann schüttelte er erneut den Kopf. „Das ist keine gute Idee.“
    „Hm. Ich könnte deinem Vater sagen, dass du ihn vor dem Essen gerne sehen möchtest. Was hältst du davon?“
    Er bedachte den Vorschlag und nickte schließlich ernst.
    „Wie alt bist du?“, wollte sie wissen. Mo war so ein einnehmender kleiner Junge mit seinen dunklen ernsten Augen und den langen Wimpern. Sein schwarzes Haar trug er kurz, und es glänzte im Licht. Rashid konnte sich glücklich schätzen.
    „Fünf.“
    „Du bist fünf und sprichst drei Sprachen? Das ist sehr beeindruckend.“
    Er nickte stolz.
    Von unten her erklangen Stimmen. Rashid und einer seiner Männer traten ins Foyer und begaben sich hinüber in den Salon. Rashid hielt inne und sah überrascht die Treppe hinauf. Er schickte seinen Bediensteten fort und kam zu Mo und Bridget hinauf.
    „Was ist denn hier los?“
    Mo hob zu einer aufgeregten Erklärung in Arabisch an und stürzte sich in die Arme seines Vaters. Für den Bruchteil einer Sekunde wünschte Bridget, dasselbe tun zu können. Der Gedanke schockierte sie. Langsam erhob sie sich und lächelte die beiden höflich an. Rashid hob den Jungen auf seinen Arm, wobei der Kleine seine Arme um den Nacken legte.
    „Er wollte Sie vor dem Essen unbedingt noch sehen“, erklärte Bridget. „Ich wusste den Weg zum Salon nicht und dachte, Mo könnte ihn mir zeigen. Aber er meinte, er dürfe die Gäste nicht belästigen, also haben wir überlegt, was wir tun können.“
    Beide sahen sie an. Die Ähnlichkeit war frappierend.
    „Du solltest bei Alaya bleiben“, sagte Rashid in Englisch zu Mo.
    „Ich war wirklich beeindruckt, dass er so gut Englisch spricht“, warf Bridget ein.
    „Ich habe viele Freunde, die Englisch sprechen. Es ist also besser, er lernt es früh. Er kann auch Französisch. Aber er weiß gut genug, dass er sich meinen Gästen nicht aufdrängen darf.“
    „Das hat er nicht. Er wollte Sie nur sehen, bevor er ins Bett muss. Es war schön, dich kennenzulernen, Mo. Wir sehen uns sicher morgen?“
    Rashid kniff die Augen zusammen. „Normalerweise verkehrt er nicht mit meinen Gästen.“
    „Das tut mir leid. Ich wusste nicht, dass es sich nicht gehört.“
    „So meine ich es nicht. Normalerweise verbringen meine Gäste ihre Zeit nicht mit einem kleinen Kind.“
    „Ich liebe Kinder. Ich habe mir immer viele Geschwister gewünscht. Antonio ist ein paar Jahre älter, und wir hatten nicht viel gemeinsam. Manchmal habe ich mich wie ein Einzelkind gefühlt.“
    „Ich bin ein Einzelkind“, sagte Mo von Rashids Arm herab.
    „Und gefällt dir das?“ Bridget lächelte ihn an.
    „Nein, ich will einen Bruder. Mein Papa hat zwei Brüder und ich gar keinen.“
    „Genug jetzt. Es ist Schlafenszeit.“ Rashid trug Mo in die entgegengesetzte Richtung von Bridgets Zimmer. Er zögerte einen Moment, als der Junge ihm etwas ins Ohr flüsterte. Dann wandte er sich um. „Möchten Sie Mos Zimmer ansehen?“
    „Ja, gerne.“ Bridget freute sich, dass sie das Zimmer des Kleinen anschauen durfte. Und außerdem hatte sie so noch eine Galgenfrist, bis sie sich Rashids Gästen stellen musste. Sie hoffte, dass alle Englisch sprachen. Soweit sie wusste, sprach Francesca nur Englisch und Italienisch. Wenn sie also zurechtkam, würde Bridget es auch schaffen. Zumindest was die Sprachen anging, bei dem Rest war sie sich nicht so sicher. Normalerweise zählte sie keine Scheichs zu ihrem Bekanntenkreis.
    Mos Zimmer war geräumig wie alle Räume in dem großzügigen Anwesen. Eine nervöse junge Frau schalt Mo und entschuldigte sich bei Rashid. Bridget vermutete, dass es nicht das erste Mal war, dass der kleine Junge ihrer Obhut entflohen war.
    Missbilligend sprach Rashid mit ihr, und sie verneigte sich und zog sich zurück.
    Dann stellte er Mo auf den Boden. „Wenn du das nächste Mal fortläufst, ohne Alaya zu sagen, wohin, wird sie großen Ärger bekommen. Das willst du doch nicht, oder?“
    Mo schüttelte den Kopf. „Aber ich wollte dich sehen!“
    „Zeig Miss Rossi dein Zimmer, und dann geht es ins Bett.“
    Vertrauensvoll schob Mo seine kleine Hand in Bridgets, zog sie mit sich und zeigte ihr seine Spielsachen, Bücher und Spiele. „Spielen Sie gerne?“
    „O ja. Vielleicht können wir beide morgen eins zusammen spielen. Oder ich lese dir eins deiner englischen Kinderbücher vor.“
    Begeistert nickte der Kleine.

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