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"Träume aus 1001 Nacht" 6

"Träume aus 1001 Nacht" 6

Titel: "Träume aus 1001 Nacht" 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McMahon
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Uhr. Eine Minute vor zehn. Einen kurzen Augenblick fragte er sich, ob sie eine Ausrede vorschieben würde. Nach dem Kuss im Garten war sie vor ihm davongelaufen. Aber obwohl sie ihn mied, hatte er oft ihren Blick auf sich gespürt, wenn sie wähnte, dass er es nicht bemerkte. Sobald er sie ansah, hatte sie ihre Augen gesenkt.
    Wieder wünschte er sich, seine anderen Gäste reisten ab. Alle sollten gehen, nur Bridget nicht.
    Er hatte sie abgefangen, bevor sie sich zurückgezogen hatte, und ihr gesagt, dass er heute Zeit für die Sightseeingtour hatte. Ihre Unentschlossenheit war eindeutig gewesen. Sie wollte wirklich etwas sehen, selbst wenn sie dafür seine Gegenwart in Kauf nehmen musste, so deutete Rashid ihren Blick.
    Hatte ihr der Kuss mehr bedeutet, als Rashid damit gemeint hatte? Verdammt, er wusste ja selbst nicht, was er damit bezwecken wollte. Er begehrte sie, also hatte er sie geküsst. Fertig.
    Oder etwa nicht? Warum hatte er dann schon wieder Lust, sie zu küssen? Was, wenn dieses Verlangen nie nachließe? Warum wollte er immer nur Zeit mit ihr verbringen und schauen, was sich wohl daraus entwickelte?
    Sicher nicht die ewige Liebe, von der sie träumte. Männer und Frauen konnten zusammen sein, ohne eine lebenslange Verbindung einzugehen.
    Die Tür schwang auf, und Bridget trat hinaus. Sie trug eine ärmellose blaue Bluse und einen farbenfrohen Rock, der um ihre Beine schwang.
    In ihren Augen leuchtete es auf, als sie ihn sah.
    „Oh, wir nehmen das Cabrio, wie wunderbar“, bemerkte sie.
    Es ist also der Wagen, der sie in Entzücken versetzt, dachte Rashid ernüchtert. Auf den zweiten Platz verwiesen zu werden war kein schönes Gefühl, besonders da er normalerweise von Frauen mit Aufmerksamkeit verwöhnt wurde.
    „Wenn Sie keine Angst vor Sonnenbrand haben“, sagte er und öffnete ihr die Beifahrertür.
    „Ich habe Unmengen Sonnencreme aufgetragen. Es wäre toll, wenn wir mit offenem Verdeck fahren würden!“
    Rashid stieg zu ihr in den Wagen und ließ den Motor an. Ein letzter Blick zurück, dann brausten sie die Auffahrt entlang, und Rashid fühlte sich, als seien sie durchgebrannt.
    Bridget lehnte sich in ihrem Sitz zurück und setzte die Sonnenbrille auf. Das Haar schlang sie zu einem Knoten, damit es ihr nicht ins Gesicht wehte. Der Wind auf der Haut schenkte ihr ein Gefühl von Freiheit. Glücklich sah sie Rashid an und wunderte sich, wie sie den Mut aufgebracht hatte, zu dieser Verabredung zu kommen.
    Ihre Gedanken kreisten ausschließlich um Rashid, seit er sie geküsst hatte. Allein die Erinnerung an diesen Kuss machte sie aufgeregt vor Glück und schwach vor Angst zugleich. Bridget hatte ihre Cousine wehmütig verabschiedet. Es wäre so erleichternd gewesen, wenn sie die Ereignisse mit ihr hätte erörtern können.
    Keinem anderen der Gäste wollte sie sich anvertrauen. Vielleicht flirtete Rashid ja nur und versuchte, Bridget aufzuheitern. Sicher überbewertete sie diesen einen Kuss.
    Oder hatte er ihren Dankeskuss falsch verstanden? Sie war doch einfach nur so glücklich gewesen, dass sie ihr Glück mit ihm hatte teilen wollen.
    Erst vor einer Woche hatte sie noch gedacht, sie könnte nie wieder froh sein. Aber ihr Aufenthalt hier hatte sie eines Besseren belehrt. Sie würde ihren Vater immer vermissen, genau wie sie ihre Mutter vermisste. Aber das Leben ging weiter, und sie würde immer wieder schöne Augenblicke genießen.
    Wie heute in diesem Cabrio mit dem anziehendsten Mann, den sie je kennengelernt hatte. Sie wünschte, ihre Freundinnen könnten sie sehen.
    „Zuerst fahren wir in die Stadt. Die meisten unserer Bauwerke wurden von den Franzosen erbaut. Wir haben viele blühende Gärten, die wir uns gerne noch ansehen möchten.“
    „Erzählen Sie mir von Ihrem Land. Wie viele Einwohner hat Aboul Sari? Weshalb spricht Ihre Familie so gut Englisch? Ist das die zweite Landessprache?“
    „Ich bin, seit ich sieben Jahre war, in England zur Schule gegangen. Genau wie mein Vater vor mir. Er war allerdings in Frankreich“, erklärte Rashid.
    „Mit sieben? Sie wurden mit sieben Jahren von zu Hause weggeschickt?“ Bridget sah ihn entsetzt an. „Da waren Sie gerade mal zwei Jahre älter als Mo. Sie planen doch nicht, ihn in zwei Jahren fortzuschicken, oder?“
    „Es ist Tradition.“
    „Mo ist doch noch ein kleiner Junge. Er braucht seine Familie, besonders da er seine Mutter so früh verloren hat. Ich bin sicher, hier gibt es auch gute Schulen.“
    „Natürlich, aber in meiner

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