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"Träume aus 1001 Nacht" 6

"Träume aus 1001 Nacht" 6

Titel: "Träume aus 1001 Nacht" 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McMahon
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Familie werden die Söhne schon immer im Ausland erzogen. Das stärkt das Bündnis mit anderen Ländern und ermöglicht uns eine breiter gefächerte Ausbildung.“
    „Und die Mädchen bleiben zu Hause?“
    Rashid nickte.
    „Sexist“, murmelte sie.
    Er lächelte und schwieg.
    Bridget atmete tief durch. Sie sollte sich nicht in Mos Zukunft einmischen. Es ging sie nichts an, schließlich war sie nur Gast hier. Die Sitten waren eben anders als ihre, das musste sie akzeptieren. Dennoch tat ihr der kleine Mo von Herzen leid. Vielleicht würde Rashid ihn in ein Internat in Kalifornien schicken, dann könnte sie ihn hin und wieder besuchen.
    Energisch verwarf sie den Gedanken. Sie war hier im Urlaub, und es gab keinen Grund, warum sie und Rashid in Kontakt bleiben sollten. Rashid war mit Francesca befreundet, und er hatte sie nur eingeladen, weil sie Francescas Cousine war.
    „Unterhalb dieser Landstraße befand sich früher die Eisenbahn. Hier passierten in frühen Zeiten Kaufleute auf ihrem Weg von Spanien nach Südafrika. Alidan ist früher eine Oase gewesen, bevor es unsere Hauptstadt wurde. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass die Wasserquellen Millionen speisen können.“
    Bridget sah sich um und versuchte, Mo zu vergessen.
    Der Vormittag verging wie im Fluge, denn Rashid war ein sehr unterhaltsamer Reiseführer. Die Stadt glich vielen Großstädten mit ihren Autoströmen, überfüllten Straßen und Fußgängern. Und doch war Alidan ganz anders. An jeder Ecke stand ein Straßenhändler, der seine exotischen Waren anpries. Riesige Bäume, wie Bridget sie noch nie gesehen hatte, ragten zwischen den pompösen Bauwerken auf.
    Manche Häuser trugen Inschriften oder wiesen Schnitzereien auf. Andere erinnerten mit ihren eisernen Balkonen an New Orleans. Bridget war fasziniert.
    Als sie ein Stück in die Wüste hinausfuhren, veränderte sich die Landschaft drastisch. Jegliche Zeichen von Zivilisation waren verschwunden. Majestätische Sanddünen zogen sich bis zum Horizont hin.
    „Hier erinnert man sich daran, wie kostbar Wasser ist“, bemerkte Bridget und sah sich um.
    „Es schenkt Leben, und es erhält es.“ Sie fanden einen kleinen Parkplatz. Ruinen eines ehemaligen Militärstützpunktes waren zu sehen. „Hier fand der letzte Kampf zwischen den Dänen und uns statt. Dreiundsiebzig Bewohner Aboul Saris starben. Auf der gegnerischen Seite waren es erheblich mehr.“
    Sie sahen sich noch ein wenig um, dann fragte Rashid: „Essen?“
    Bridget nickte. „Diese Mauern werden bald vollständig vom Sand zerstört sein.“ Sie wies auf die Festungen.
    „Ja. Der Sturm zermürbt sie. Es ist verwunderlich, dass sie ihm so lange standgehalten haben. Wenn Mo einmal Kinder hat, sind sicher nur noch die Grundrisse übrig.“
    „Danke, dass Sie mir so viel gezeigt haben“, sagte Bridget leise. „Bis ich das hier sah, fand ich die Stadtgärten am schönsten.“
    Rashid lächelte. „Am Stadtrand gibt es ein kleines Café, wo wir essen können. Wenn Sie möchten, können wir danach noch einen Abstecher zum Meer machen. Es ist nicht weit.“
    „Nein danke. Ich fände es schöner, wenn wir mit Mo zum Strand fahren würden. Vielleicht können Sie mir morgen Ihren Wagen zur Verfügung stellen. Dann können wir den Nachmittag dort verbringen.“
    Natürlich hätte sie den Tag lieber mit Rashid verbracht, aber das würde sie niemandem eingestehen. Sie musste ihre Gefühle verbergen.
    „Wir sollten umkehren“, sagte sie langsam. Er hatte sicher schon zu viel Zeit mit ihr verbracht und dafür seine anderen Gäste vernachlässigt.
    „Nach dem Essen. Ich glaube, das Café wird Ihnen gefallen. Auf dem Rückweg können wir kurz im Club vorbeischauen und sehen, wo das Turnier am Samstag stattfindet.“
    „Das ist eine gute Idee. Spielen Sie oft Polo?“ Sie wollte alles über Rashid wissen und war glücklich, dass er offensichtlich noch nicht nach Hause wollte, sondern lieber mehr Zeit mit ihr verbrachte.
    „Mein Onkel spielt Polo, ich habe ihm als kleiner Junge immer zugesehen. In England war es auch Tradition, und jetzt sorgt Jack dafür, dass ich am Ball bleibe. Allerdings ist es ein recht brutaler Sport, deshalb sorge ich dafür, dass bei uns eine tierfreundlichere Variante gespielt wird.“
    Bridget wurde warm ums Herz. Sie konnte sich vorstellen, wie er seine Pferde hegte und pflegte.
    „Sie haben also eigene Pferde?“
    „Eine kleine Herde. Zwischen den Spielrunden wechseln wir die Pferde aus, damit sie nicht

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