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"Träume aus 1001 Nacht" 6

"Träume aus 1001 Nacht" 6

Titel: "Träume aus 1001 Nacht" 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McMahon
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hatte sie auch dem Portier vorgestellt und diesem erklärt, dass sie bald hier einzog. Dann hatte er Molly erklärt, dass Gäste angemeldet werden mussten.
    Schließlich schloss er die Wohnung auf und trat beiseite, um Molly den Vortritt zu lassen. Vorsichtig setzte Molly den ersten Schritt in die Eingangshalle ihres neuen Heims. Von dort gingen Gänge nach links und rechts. Sie ging weiter in das geräumige Wohnzimmer. Es war eine totale Überraschung für Molly. Sie hatte eine moderne Einrichtung erwartet mit kühlen Stahlmöbeln, aber es war eine Szenerie wie aus Tausendundeiner Nacht. Niedrige Sofas, verteilt über den ganzen Raum, dicke Perserteppiche, in denen man fast versank. Unwillkürlich zog Molly ihre Schuhe aus und wanderte verzückt durch den üppig eingerichteten Raum. Was sie besonders begeisterte, waren die riesigen, vorhanglosen Fenster mit Aussicht auf den Central Park. An den Wänden hingen antike Wandteppiche mit Wüstenmotiven.
    Das war wirklich die würdige Umgebung für einen Wüstenscheich. Man sah auch, dass sich jemand um die Wohnung kümmerte, denn überall standen Blumensträuße, und alles war auf Hochglanz poliert.
    „Es freut mich, dass es dir hier gefällt. Wenn du möchtest, kannst du gern einiges verändern. Oder das Wohnzimmer auch komplett neu einrichten.“
    „Es ist fantastisch, ganz anders, als ich es erwartet hatte.“
    Sie wusste nicht, was sie noch sagen sollte, weil Kaliq so dicht vor ihr stand. Das ließ ihr Herz unwillkürlich schneller schlagen.
    „Ich wollte eine Stimmung wie in einem Zelt schaffen. Wenn ich zu Hause in Manasia bin, lebe ich oft so bei den Beduinen. Für westliche Menschen ist das vielleicht gewöhnungsbedürftig.“
    „Es ist anders, aber mir gefällt es. Und mit der Aussicht hat man fast den Eindruck, im Freien zu leben.“
    Er streichelte ihr mit der Hand sanft über die Wange. „Wie schön, dass wir das ähnlich empfinden. Sabrina hatte hier alles verändert, hat vor allem auf Exklusivität geachtet, man kam sich fast vor wie in einem Designladen. Ich mag es lieber schlichter.“
    „Welche Aussicht hat man nachts?“
    „Man sieht viele Lichter von jenseits des Parks, aber es kann einem niemand in die Räume schauen, das ist sehr positiv. Ah, da ist ja Hasim.“
    Ein Mann hatte fast unhörbar den Raum betreten. „Molly, das ist Hasim. Hasim, das ist deine neue Herrin, Molly Larkin, bald Molly bin Shalik. Wir heiraten am Mittwoch, dann wird sie auch gleich einziehen.“
    „Willkommen, Madam.“ Hasim war gekleidet wie ein westlicher Butler, hatte aber dennoch einen kleinen Akzent, während Kaliq perfektes Englisch mit leichtem britischen Akzent sprach, den er während seines Studiums in England erworben hatte.
    „In den ersten Tagen lassen wir alles, wie es ist. Dann wird Molly sicher ein paar Veränderungen in der Einrichtung vornehmen wollen. Ich möchte dich bitten, sie dabei zu unterstützen.“
    „Ganz wie Sie meinen.“ Hasim verneigte sich leicht zu ihm und zu Molly.
    „Komm, ich führe dich ein wenig herum.“ Kaliq nahm Mollys Hand. Bei der sanften Berührung überlief sie ein Schauer. Sie verstand das nicht ganz, aber vermutlich war es die Überraschung, ein so schönes neues Zuhause gefunden zu haben und so herzlich willkommen geheißen worden zu sein. Kaliq machte es ihr wirklich sehr leicht, sich hier einzugewöhnen.
    Als es schließlich Zeit fürs Dinner war, schwirrte ihr der Kopf. Die Wohnung bestand aus zwölf Zimmern, Kaliq hatte ihr die fünf Schlafzimmer gezeigt, es gab auch mehrere Badezimmer, meist waren sie direkt mit einem Schlafzimmer verbunden. Jedes Zimmer war anders eingerichtet, mal im Laura-Ashley-Blumendesign, mal sehr modern in Chrom oder auch im provenzalischen Stil.
    Bei Kaliqs Schlafzimmer hätte Molly dann doch auch angenommen, es irgendwie exotischer eingerichtet zu finden. Sie war erstaunt, dass er schlichte Eichenmöbel gewählt hatte.
    „Das ist dein Zimmer.“ Kaliq öffnete die Tür zu einem ganz in weichen Frühlingstönen gehaltenen Raum in Grün und Gelb. „Ich weiß nicht, ob du einen Teil deiner Möbel hier haben möchtest, vielleicht dein eigenes Bett. Besprich das einfach mit Hasim.“
    „Das Zimmer ist sehr schön. Ich habe überlegt, ob ich meine Möbel nicht einfach in meiner bisherigen Wohnung lassen soll.“
    „Das ist unmöglich“, protestierte Kaliq. „Ich dachte, du hättest verstanden, dass wir gegenüber der Einwanderungsbehörde wie ein echtes Ehepaar auftreten müssen.

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