"Träume aus 1001 Nacht" 6
nicht an die Dauer von Gefühlen. Einige Frauen suchten doch nur ein Leben im Luxus. Dem hängten sie dann das Mäntelchen der Liebe um.
Er hatte auch geglaubt, in Sabrina die große Liebe gefunden zu haben. Aber da hatte er sich getäuscht. Sie hatte ihn aufregend gefunden, sicherlich, doch letztendlich war es ihr darum gegangen, Eintritt in die New Yorker High Society zu finden. Und da war er ihr gerade recht gekommen. Frauen wie Sabrina wussten, wie sie Männer durch Leidenschaft an sich binden konnten, auch er war sehr blauäugig gewesen.
Was wollte Molly von ihm? Sie war so anders. Und der Schlüssel zu ihr war sicher ihre Schwangerschaft. Er kam gut mit ihr aus, begehrte sie, warum sollte das nicht eine Voraussetzung für eine Ehe sein?
Er griff nach ihrer Hand, hielt sie fest, bevor er noch die Kontrolle über sich verlor.
„Wir verstehen uns eigentlich ganz gut, nicht wahr?“, begann er dann vorsichtig. „Das haben die vergangenen Wochen ja bewiesen. Und eigentlich gibt es keinen wirklichen Grund, warum wir uns scheiden lassen sollten, wenn ich die Greencard bekommen habe. Für dich und das Baby ist es auch besser, wenn wir zusammenbleiben. Beruflich harmonieren wir perfekt, und wir können eine Kinderfrau einstellen, damit du weiter arbeiten kannst, wenn das Baby erst mal da ist. Natürlich kannst du auch nur halbtags arbeiten, bis das Kind in die Schule kommt.“
Sie blieb ganz still liegen. Am liebsten hätte er gewusst, was sie dachte. Sie reagierte so anders als andere Frauen.
„Ich weiß, dass du noch nicht schläfst“, drängte er. „Ist mein Vorschlag so schrecklich, dass du nicht weißt, was du sagen sollst?“ Er wurde zunehmend ungeduldiger.
„Nein, nein, Kaliq. Ich bin nur so überrascht.“ Sie machte eine kurze Pause. „Du kannst jede Frau in der Welt haben.“
„Klar, aber wer weiß, ob ich mich mit jeder Frau so gut verstehen würde wie mit dir. Ich finde, wir können sowohl privat als auch beruflich gute Partner sein.“
Sie antwortete nicht sofort. Eigentlich gab es nicht viel nachzudenken, denn sie liebte ihn. Aber seine kühlen Worte hatten sie doch etwas geschockt.
„Ich werde versuchen, deinem Kind ein guter Vater zu sein“, fügte er noch hinzu.
„Aber es ist nicht dein Kind.“
„Ich mag Norrie und Sam, überhaupt Kinder im Allgemeinen. Es kommt doch nicht darauf an, ob es genetisch das eigene Kind ist. Es kommt doch wesentlich auf die Erziehung an, auf die Bindung, die man im Lauf der Zeit entwickelt.“ Er vertrat eine ziemlich fortschrittliche Meinung.
„Willst du keine eigenen Kinder?“
„Bietest du dich mir etwa als Mutter an?“
Wieder herrschte Schweigen. Er runzelte die Stirn, sie war wirklich so schwer zu durchschauen. Warum sagte sie ihm nicht, was sie dachte?
„Molly, das ist auch nichts, was du jetzt gleich entscheiden musst.“
„Mir gefällt es, mit dir verheiratet zu sein.“ Sie sprach so leise, dass er sie kaum verstehen konnte. Kaliq empfand ein unerwartet tiefes Glücksgefühl.
„Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob wir zusammenpassen.“
„Wie gesagt, ich finde, wir harmonieren perfekt. Außerdem hast du Verstand und bist nicht gierig hinter meinem Geld her“, stellte er fest.
„Das klingt ja wirklich sehr romantisch!“, erwiderte sie sarkastisch.
„Romantik spielt hier keine Rolle. Wir sind ein gutes Team, und ich denke, das reicht.“
„Also gut, Kaliq“, gab sie nach. „Wenn du dir sicher bist.“
Ihre Stimme klang trotzdem etwas reserviert und zögerlich, fand Kaliq. Aber die Zeit würde schon zeigen, dass er recht behielt. Er konnte seine Assistentin behalten und mit ihr ALK Shipping zur größten Reederei der Welt ausbauen.
Einen Vertrag besiegelte man normalerweise per Handschlag, aber es war viel zu verführerisch, Molly stattdessen zu küssen. Er genoss das Gefühl der Lust, als er Mollys Körper so dicht an seinem spürte. Er zog sie auf sich und umfing ihren Kopf mit beiden Händen, um ihr dann mit Inbrunst den Mund mit einem Kuss zu verschließen. Sie gab mit einem leichten Aufschrei nach, grub die Finger in sein dichtes Haar, während seine Hände sich auf die Wanderschaft über ihren Rücken begaben und ihre Beine sich ineinander verfingen. Am liebsten hätte er sie hier und jetzt zu seiner Frau gemacht, aber es war viel zu früh.
Kaliq fiel es schwer, seine Leidenschaft im Zaum zu halten. Er würde sie die Liebe lehren, aber er wollte sich Zeit dafür lassen, und das Kinderzimmer mit dem engen Bett
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