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Träume jenseits des Meeres: Roman

Träume jenseits des Meeres: Roman

Titel: Träume jenseits des Meeres: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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riskieren?
    »Ich verstehe nicht, was uns das angeht«, sagte Emma, die vollkommen verwirrt schien. »Wir haben nur Katys Aussage, und du solltest keine Gerüchte verbreiten, Florence, das bringt nur Ärger.«
    George rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her, und auch Ernest war nicht wohl in seiner Haut. Das war nicht die Art von Unterhaltung, die sie bei Tisch gewohnt waren.
    »Das arme Mädchen«, murmelte Ezra und stellte das Glas auf den Tisch. »Was immer an dieser Geschichte dran ist, wir müssen alle beten, dass ihre Familie sie bei sich aufnimmt.« Dann schaute er auf und sah seine Frau unendlich traurig an. »Der Zusammenhalt einer Familie ist so wichtig, meinst du nicht auch, meine Liebe?«
    Susan konnte nur nicken. Sie hatte einen Kloß im Hals und bekam kaum Luft. Er weiß es. Diese drei Worte dröhnten laut in ihrem Kopf und ließen sich nicht abstellen.
    Ezra schien ihr Unbehagen nicht aufzufallen, denn er spielte mit dem Glas. Sein Blick wanderte über die Kinder. »Florence ist nicht die Einzige, die Neuigkeiten zu berichten hat«, bemerkte er schließlich. »Obwohl man das, was ich zu sagen habe, nicht als Gerücht bezeichnen kann – es ist eher eine Feststellung von Tatsachen.« Mit aschfahlem Gesicht und gequältem Blick wandte er sich an Susan. »Du hast gefragt, was ich in Truro gemacht habe«, begann er. »Ich glaube, es ist an der Zeit, es dir zu sagen.«
    Susan schluckte; eine böse Ahnung strich ihr wie eine Feder über den Rücken. Sie wusste, dass ihre Augen vor Angst weit aufgerissen und ihr Gesicht bleich wie das ihres Mannes war. Sie fuhr zusammen, als sich ein Holzscheit im Kamin verschob und Funken in den Schornstein stoben. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Würden denn die Enthüllungen an diesem Abend kein Ende nehmen?
    »Ich habe mit den Bewerbern für die Schulleitung gesprochen«, sagte er in die Stille hinein, »und eine sehr nette Witwe eingestellt.« Er hob eine Hand, als Emma versuchte, ihn zu unterbrechen. »Außerdem habe ich mit dem Kirchenrat vereinbart, meine Mission hier zu beenden und dieses Haus meinem Nachfolger zu übergeben.«
    Die Kinder fingen sogleich an zu protestieren, wurden jedoch von der ungewöhnlich ernsten Miene ihres Vaters zum Schweigen gebracht. Susan starrte ihn an. »Warum?«, flüsterte sie.
    »Weil wir umziehen«, erwiderte er. Er wandte sich wieder an seine Kinder, die ihn verwirrt anschauten. »Euer Onkel Gilbert und ich haben die ganze Zeit in Briefkontakt gestanden, und heute Morgen habe ich erfahren, dass mich kein Geringerer als Arthur Phillip gebeten hat, zu ihm und Reverend Richard Johnson nach Australien zu kommen.«
    Florence wurde aschfahl, Emma brach in Tränen aus, Ernest blieb der Mund offen stehen, und George rannte um den Tisch herum und johlte wie ein Rowdy. Susan war wie betäubt. Er strafte sie – er strafte sie alle für das, was sie getan hatte. Dann ging der Zorn mit ihr durch, und sie sprang auf, stieß den Stuhl zurück und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Nein«, schrie sie. »Nein, nein, nein.«
    Ezra schaute sie ruhig an. »Zu spät, ich habe bereits alles in die Wege geleitet.«
    »Der Gedanke ist absurd«, wütete sie. »Ich werde es nicht zulassen. Ich werde dir in den Weg legen, was ich nur kann, ehe ich unsere Kinder den Gefahren unter Wilden und Sträflingen aussetze.« Sie atmete schwer, das einengende Korsett ließ sie beinahe ohnmächtig werden. »Hier ist unser Zuhause, und ich weigere mich, es zu verlassen. Fahr nach Australien, wenn du musst, aber die Kinder und ich bleiben hier.«
    »Du bist meine Frau, und du hast vor Gott geschworen, mich zu ehren und mir zu gehorchen«, mahnte er sie mit sanfter Stimme. »Du hast in der Kirche versprochen, in Treue bei mir zu bleiben, bis der Tod uns scheidet.« Sein Blick schwankte, und sie spürte, wie ihr die Schamesröte ins Gesicht stieg, doch seine Stimme blieb fest. »Ob es dir gefällt oder nicht, Susan, wir werden Ende April nächsten Jahres hier weggehen, um mit der Ersten Flotte im Mai zu segeln.«
    »Wir müssen ausgiebig darüber reden, Ezra«, sagte sie, krampfhaft um Ruhe ringend.
    Er betrachtete sie einen Moment lang eingehend und nickte. »Geht in eure Zimmer«, befahl er den Kindern. Sein strenger Tonfall ließ keinen Widerspruch zu, und sie zogen ab, verstört und beunruhigt über den Verlauf der Dinge.
    »Warum machst du das?«, fragte Susan. Sie musste sich seiner Beweggründe sicher sein und in Erfahrung bringen, wie viel er

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