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Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum

Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum

Titel: Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Felix M. Lützenrath
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gelaufen sind und miteinander so intensiv geredet haben, entschließen wir uns, endlich einmal zu rasten und auf die beiden verlorengegangenen Nachzügler zu Warten. Wieder einmal schießt mir der Gedanke durch den Kopf: diese Begegnung kann kein Zufall sein. Um nicht wahnsinnig zu werden, schiebe ich den Gedanken jedoch schnell wieder beiseite. Dennoch hat Alex mir genau das gegeben, wonach ich unwissend gesucht habe.
    Als wir uns voneinander verabschieden, muss ich ihm versprechen, mich in Finisterre nackt in die Wogen des Meeres zu stürzen. Er selbst wird nämlich wegen der Geburt seines Enkels in 2 Wochen bereits wieder abreisen und es dieses Mal noch nicht bis ans Ende der Welt schaffen. Ich gebe ihm mein Wort darauf, ihm zu Ehren das traditionelle Bad zu nehmen und setze meinen Weg zum nächsten Dorf Los Arcos fort.
    Dort angekommen, gönne ich mir mein Frühstück vor der Kirche Santa María, welche mein Reiseführer wärmstens empfiehlt. Kaum ziehe ich mein Baguette aus der Tasche, landet ein kleiner Vogel neben mir und schaut mich erwartungsvoll an. Da ich noch ein Stück altes Brot mit mir mitführe, freue ich mich über die Gesellschaft und lade meinen neuen Freund zum Frühstück ein. Wenig später trifft dann auch das französische Pärchen von heute morgen ein, begrüßt mich und fragt, ob ich die Kirche schon besichtigt habe. Ich verneine, füge aber hinzu, dass ich dies nach meinem Frühstück vor habe. Als ich die Kirche betrete, bin ich tatsächlich beeindruckt. Es gibt unzählige: Kirchen, Klöster und Kathedralen auf dem Verlauf des Weges, aber diese ist wirklich mal etwas anderes. Ein Gemisch aus Gotik und Barock überwältigt jeden, der diese Kirche betritt. Ich halte mich ungewöhnlich lange in der Kirche auf, schlendere noch einmal verträumt durch den Kreuzgang und schaue mir die aufwendigen Restaurierungsarbeiten an, die grade stattfinden, bevor ich diesen Ort wieder verlasse und weiter laufe. Habe immer noch einen Rest trockenes Brot in der Hand und da ich es nicht wegwerfen möchte, hoffe ich, es möglichst bald an die Vögel verfüttern zu können. Keine 100 m weiter überquert eine kleine Brücke außerhalb der Stadt einen Fluss, wo ich den Kanten dann tatsächlich freudigst an die Enten abtrete.
    Es ist mal wieder leicht bewölkt und sogar etwas windig, so dass ich die Temperatur als sehr angenehm empfinde. Ideal, um problemlos mein geplantes Ziel, Torres del Rio, zu erreichen. Um 13:30 Uhr dort angekommen, bin ich ziemlich müde, überlege mir jedoch, wenn ich jetzt schlafe, bin ich in 2 Stunden wieder hellwach. Außerdem könnte ich mal etwas Warmes im Bauch vertragen, denn außer dem einen Versuch in Puente la Reina, der ja leider nach hinten los ging, habe ich seit einer Woche nichts Warmes mehr gegessen. Mein Hunger ist jedoch momentan noch ziemlich dürftig und so beschließe ich, mich nicht länger aufzuhalten und noch ein paar Kilometer heute dran zu hängen. Ich gucke in mein Büchlein und mache einen Fluss aus, der mir mitten in der Wildnis als idealer Platz zum Nächtigen erscheint. Ich kaufe alles Nötige fürs Abendessen ein und bin mit Joghurt, Käse, Wurst und Früchten sowie einer 2,5 l Flasche Limo gerüstet. Eigentlich verrückt, sich 2,5 kg Limo aufzuladen, aber die Flasche war so schön günstig und da ich riesen Durst auf Zuckerwasser hatte, konnte ich einfach nicht anders. Es ist ja auch nicht mehr weit — meine ich zu glauben. Mein Rucksack wiegt normalerweise schon um die 17 kg. Nun mit meiner Verpflegung und der Flasche sind es locker 20 Kilo! Absoluter Selbstmord und das weiß ich auch. Aber wie gesagt, ist ja nicht mehr so weit zu meinem angepeilten Platz. Erwartungsvoll mache ich mich also auf den Weg. Doch als ich an meinem Ziel ankomme, ist von einem Fluss nichts zu sehen. Ein kleines winziges Bächlein plätschert versteckt unter dem Gras vor sich hin, das reicht grade mal, um sich die Füße zu waschen, höchstens. Bin nun doch ganz schön fertig und der Himmel zieht sich immer mehr zu, die ersten kleinen Regentropfen habe ich schon abbekommen. Dennoch bin ich mit meiner derzeitigen Situation nicht zufrieden, hier will ich einfach nicht schlafen. Ich schaue wieder in mein Büchlein, vertraue aber nun nicht mehr auf die eingezeichneten Flüsse, entdecke jedoch hinter Viana einen kleinen See. Na, das ist doch mal eine Perspektive. Außerdem berichtet mein Reiseführer von einer Pfarrherberge in Viana mit nur 11 Betten und gemeinsamen Abendessen. Klingt

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