Trainspotting: Roman (German Edition)
daß Sick Boy, Renton und Matty es schon mit Laura getrieben hatten, die sich meist an eine Gruppe von Leuten anhängte, mit jedem Typen pennte und dann weiterzog. Aber was er vorhatte, hatten sie noch nie getan.
Allerdings hatte Laura davor noch einiges mit ihm vor. Sie fesselte ihm Handgelenke und Knöchel mit Klebeband.
– Das mach ich bloß, weil ich nich will, daß du mir weh tust. Verstehste? Wir machens seitwärts. Sobald es mir weh tut, is die Sache vorbei. Alles klar? Weil, niemand tut mir weh. Verstehste? Sie sprach harsch und verbittert.
– Ja… vollkommen klar… meinte Spud. Er wollte niemandem weh tun. Er war schockiert über diese Unterstellung.
Laura trat zurück und bewunderte ihr Werk.
– Verdammt, das is schön, sagte sie und rieb sich zwischen den Beinen, während ein nackter Spud gefesselt auf ihrem Bett lag. Spud kam sich verwundbar und merkwürdig neckisch vor. Er war noch nie zuvor festgebunden worden, und es hatte ihm auch noch nie jemand gesagt, daß er schön sei. Dann nahm Laura Spuds langen, dünnen Schwanz in den Mund und lutschte ihn.
Sie hörte genau im richtigen Augenblick auf, halb aus Intuition, halb aus Erfahrung, kurz bevor ein ekstatischer Spud explodierte. Dann verließ sie das Zimmer. Spud bekam langsam Angst wegen der Fesselung. Alle sagten, daß Laura ne Meise hatte. Seitdem sie ihren langjährigen Lebenspartner Roy wegen seiner Impotenz, Inkontinenz und Depression in die Psychiatrie hatte einliefern lassen, vor allen Dingen wegen ersterem, hatte sie es mit jedem getrieben, den sie kriegen konnte.
– Er hat mich ewig nich mehr richtig gefickt, hatte Laura zu Spud gesagt, als sei das ein Grund, ihn in die Klapsmühle einsperren zu lassen. Aber ihre Grausamkeit und Skrupellosigkeit machte einen Teil ihrer Attraktivität aus, sagte sich Spud. Sick Boy nannte sie die »Sexgöttin«.
Sie kam wieder ins Schlafzimmer und sah ihn an, wie er da gefesselt und ihr ausgeliefert lag.
– Ich will jetzt, daß dus mir in den Arsch machst. Aber erst schmier ich dir den Pimmel mit Vaseline ein, damits mir nich weh tut, wenn du ihn reinsteckst. Meine Muskeln werden angespannt sein, weil das was Neues für mich is, aber ich versuch, mich zu entspannen. Sie sog heftig an einem Joint.
Laura hatte sich da nicht ganz korrekt ausgedrückt. Sie konnte im Spiegelschrank im Bad keine Vaseline finden. Aber sie fand etwas anderes, das sie als Schmiermittel nehmen konnte. Es war klebrig und schmierig. Sie verteilte es großzügig über Spuds Schwanz. Es war Wick.
Es brannte sich in ihn hinein, und Spud schrie vor Schmerz laut auf. Er zerrte wild an seinen Fesseln, und er hatte das Gefühl, als hätte man ihm die Spitze seines Penis guillotiniert.
– Scheiße. Tut mir leid, sagte Laura und riß den Mund auf.
Sie half ihm vom Bett herunter und führte ihn ins Bad. Blind vor Tränen des Schmerzes, hoppelte er hinüber. Laura füllte das Waschbecken mit Wasser und ging dann ein Messer holen, um ihm die Fesseln an Händen und Beinen durchzuschneiden.
Spud balancierte unsicher und hängte seinen Schwanz ins Wasser. Das brannte noch viel mehr, und vor Schreck zuckte er zurück. Beim Rückwärtsfallen knallte er mit dem Kopf gegen die Kloschüssel und schlug sich den Schädel über dem Auge auf. Als Laura zurückkam, lag Spud bewußtlos da, und dickes, dunkles Blut sickerte auf den Linoleumfußboden.
Laura rief einen Krankenwagen, und Spud wachte mit sechs Stichen über dem Auge und einer schweren Gehirnerschütterung im Krankenhaus auf.
Er fickte sie dann doch nicht in den Arsch. Man erzählte sich, daß kurz danach eine frustrierte Laura Sick Boy angerufen hat, der auch kam und für seinen Freund einsprang.
Bald nach dieser Katastrophe richtete Spud seine Aufmerksamkeit auf Nicola Hanlon.
– Ähm, war überrascht, daß die kleine Nicky nich auf der Party war… die kleine Nicky, kennste doch, oder? fragte er Gav.
– Ja. Das is ne dreckige kleine Hure. Die nimmts, wies kommt, meinte Gav abfällig.
– Ach ja?
Gav bemerkte und genoß die schlecht verborgene Angst und Sorge auf Spuds Gesicht und redete, innerlich grinsend, aber lebhaft-nüchtern weiter. – Ja klar. Ich hab sie n paarmal genommen. Nich übel. Sick Boy war auch schon mal dran. Rents und die anderen. Tommy auch, glaub ich. Jedenfalls hat er ne Weile um sie rumgeschnüffelt.
– Echt?… Tja… Spud ist gedeckelt, aber gleichzeitig auch optimistisch. Er muß einfach versuchen, sauberer zu bleiben, beschließt er, da er
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