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Trainspotting: Roman (German Edition)

Trainspotting: Roman (German Edition)

Titel: Trainspotting: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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isses n verdammt guter Kick.
    – Und außerdem isses n verdammt guter Kick.
    Tommy schaut mich an. – Laß mich mal probieren. Gib mirn Schuß.
    – Du spinnst wohl, Tommy.
    – Du hast gesagt, das isn guter Kick. Ich wills bloß mal versuchen.
    – Nein. Komm, Tommy, ehrlich. Aber das scheint den Arsch nur noch mehr zu reizen.
    – Ich hab son Jiper. Komm schon. Koch mirn Schuß auf.
    – Tommy… Scheiße, Mann…
    – Na komm schon. Wir sind doch Kumpel, du Arsch. Koch mirn Schuß auf. Das krieg ich schon klar. Ein verdammter Schuß wird schon nich schaden. Mach endlich.
    Ich zucke mit den Schultern und tu, was er sagt. Erst reinige ich mein Besteck sorgfältig, dann koch ichn leichten Schuß auf und helf ihm, ihn sich zu setzen.
    – Das is einfach unheimlich stark, Mark… das is ja die reinste Achterbahn, Mann… ich bin drauf… ich bin einfach voll drauf…
    So wie er darauf reagiert, krieg ich glatt ne Gänsehaut. Manche Typen sind einfach wie geschaffen für Sgag…
    Später, als Tommy wieder runterkommt und gehen will, sag ich zu ihm: – Jetzt hastes geschafft, Kumpel. Jetzt kennste se alle. Dope, Acid, Speed, E, Pilze, Nembutal, Valium, Heroin, allen Scheiß. Lasses gleich bleiben. Das erste und letzte Mal.
    Das hab ich gesagt, weil ich wußte, daß der Arsch noch was zum Mitnehmen schnorren wollte. Ich hab nich genug, um zu teilen. Ich hab nie genug, um zu teilen.
    – Da kannst drauf wetten, sagt er und schmeißt sich in die Jacke.
    Als Tommy weg is, fällt mir zum ersten Mal auf, daß mein Schwanz höllisch juckt. Aber kratzen geht nich. Wenn ich anfang zu kratzen, krieg ich ne Entzündung. Und dann hab ich echt Probleme.
    Traditionelles Sonntagsfrühstück
    O Gott, wo bin ich, verdammt. Wo denn… Ich kenn dieses Zimmer überhaupt nich… Denk nach, Davie, denk nach. Ich krieg irgendwie nich genug Spucke zusammen, um die Zunge vom Gaumen zu kriegen. Son Arschloch. Son Scheißkerl… son… nie wieder.
    O SCHEISSE… NEIN … bitte. Nein, verdammte Scheiße, bitte NICH …
    Bitte.
    Tu mir das nich an. Bitte. Echt nich.
    Echt. Ich wach in nem fremden Bett in nem fremden Zimmer auf und lieg in meinem eigenen Dreck. Ich hab ins Bett gepißt. Ins Bett gekotzt. Ins Bett geschissen. Mein verdammter Schädel brummt bloß so, und mein Gedärm ist das reinste Chaos. Das Bett is ne Schweinerei, eine einzige Riesenschweinerei.
    Ich zieh das Laken ab, nehm die Bettdecke und schnür beides mit dem beißenden, giftigen Cocktail in der Mitte zuammen. Das Ganze zu nem Bündel verschnürt; durchsickern tut nix. Ich dreh die Matratze um, damit man den feuchten Fleck nich sieht, und geh ins Bad; dusch mir den Schweiß von Brust, Beinen und Arsch. Jetzt fällt mir ein, wo ich bin: bei Gail.
    Verdammte Scheiße.
    Bei Gail. Wie bin ich hierhergekommen? Wer hat mich hergebracht? Im Zimmer fällt mir auf, daß irgendwer meine Klamotten zusammengelegt hat. O Gott.
    Wer zum Teufel hat mich ausgezogen?
    Versuch dich zu erinnern. Jetz is Sonntag. Gestern war Samstag. Das Halbfinale in Hampden. Ich war vor und nach dem Spiel ziemlich beschissen drauf. Wir ham keine Chance, dacht ich, in Hampden gewinnen wir sowieso nie gegen einen von der Alten Firma, die Zuschauer und die Schiedsrichter stehn doch sowieso eisern hinter den großen Clubs. Ach, was regste dich auf, dachte ich, mach dir einfach bloßn guten Tag. Ich will gar nich dran denken, was fürn Tag ich mir gemacht hab. Ich erinner mich nich mal, ob ich überhaupt bei dem Spiel war oder was. Bin mit den Leith-Jungs, Tommy, Rents und ihren Kumpels, an der Duke Street in den Marksman-Bus. Ziemlich bekloppt alle. Ab dem Pub in Rutherglen vor dem Spiel weiß ich von nix mehr; ich weiß noch von Haschkuchen und Speed, Acid und Stoff, aber vor allem von der Sauferei, die Pulle Wodka, die ich leergemacht hab, bevor wir uns im Pub trafen, um auf den Bus zu warten, um wieder zum Pub zurückzufahren…
    Keine Ahnung, wo Gail dann ins Spiel kam. Scheiße. Also leg ich mich wieder ins Bett; Matratze und Oberbett sind kalt, so ohne Laken und Bezug. Paar Stunden später klopft Gail an die Tür. Gail und ich gehn schon seit fünf Wochen miteinander, aber gevögelt ham wir noch nich. Gail hat gesagt, sie will nich, daß unsere Beziehung auf körperlicher Ebene beginnt; als obs von da ab nix anderes gäb. Hat sie die Cosmopolitan gelesen, und jetzt wollte sie die Theorie mal ausprobieren. Und fünf Wochen später hab ich Eier wie Wassermelonen. Wahrscheinlich findet sich in all der Pisse,

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