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Trattoria Finale

Trattoria Finale

Titel: Trattoria Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick P. Panahandeh
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nun mit einem Arbeitsausflug nach Gran Canaria?«
    »Sie haben uns immer noch nicht gesagt, wer die Zielperson ist und für welchen Auftraggeber Sie sprechen.«
    Stoffberg rümpfte die Nase. »Ich sagte bereits, meine Auftraggeber wollen und werden nicht genannt werden. Ich bin Ihr einziger Ansprechpartner in dieser Sache, und dabei bleibt es. Und ich sagte ja auch schon, dass Sie ausgesucht worden sind, weil es um einen deutschen Politiker geht.«
    »Und der macht gerade Urlaub auf Gran Canaria?«
    »So ist es. Ich habe hier in meiner Tasche einhunderttausend Deutsche Mark. Nehmen Sie den Auftrag an, übergebe ich Ihnen diese Tasche. Wenn der Mann in drei Tagen tot ist, erhalten Sie noch einmal dieselbe Summe. Aber es muss wie ein Unfall aussehen.«
    »Um wen geht es denn, verdammt noch mal? Drei Tage sind sehr wenig Zeit bei diesen Bedingungen. Noch keine Recherche, keine Details der Lebensumstände, Hobbys, Schwächen, Krankheiten. Wenn es wie ein Unfall aussehen soll, brauchen wir mindestens einen Monat, um das plausibel zu bewerkstelligen.«
    »Sie erhalten mit der Anzahlung erstklassige geheimdienstliche Informationen, seien Sie dessen gewiss.«
    »Also gut«, sagte Ettore und legte eine Hand auf die Herrenhandtasche, die in der Mitte des Tisches lag. »Der Name.«
    Stoffberg rutschte auf seinem Stuhl hin und her. Er sah sich zum wiederholten Male nach allen Seiten um, bevor er leise sagte: »Uwe Barschel.«
    »Ach herrje«, raunte Jacques. »Der Mann ist in Deutschland zurzeit jeden Tag in den Schlagzeilen. Ministerpräsident, Verleumdungsaffäre, in wenigen Tagen soll er vor einem Untersuchungsausschuss eine brisante Aussage machen.«
    »Das weiß ich alles.«
    Ettore grinste schief. »Wissen Sie auch, dass sein Tod in Deutschland eine Riesenwelle schlagen würde? Letztes Jahr hat die RAF drei Leute ermordet, darunter einen Diplomaten des Auswärtigen Amtes. Wir könnten es diesen pseudopolitischen Spinnern zwar in die Schuhe schieben, aber das braucht Vorbereitung. Und die anschließenden Fahndungen würden mit maximalem Druck laufen. Keine einfachen Rahmenbedingungen.«
    »Man hat mir gesagt, dies wäre eine Grundbedingung dafür, dass Sie überhaupt Interesse zeigen.«
    »Aha, man hat Ihnen also auch bedeutet, wir seien eitel?«
    »Du bist eitel, mein Liebchen«, lächelte Jacques. »Nicht wir.«
    »Meine Herren.« Stoffberg schien ungeduldig zu werden. »Turteln können Sie noch den ganzen Tag, aber bitte nicht, während ich hier mit einer Tasche voller Geld und Geheimdokumenten am Tisch sitze. Und ich werde erwartet.«
    »Und sicherlich auch beobachtet, nicht wahr?«
    »Natürlich.«
    »Geheimdienstliche Informationen. Und der Kontaktmann wird ständig beobachtet. Welcher Geheimdienst ist also der Auftraggeber?«
    »Bitte, meine Herren. Spannen Sie mich nicht auf die Folter.«
    Jacques lachte jetzt laut auf. »Aber bitte, Herr Stoffberg. Sie kommen aus Südafrika, da foltert man bei Kaffee und Kuchen.«
    Der Mann antwortete darauf nichts, sondern verdrehte nur die Augen und atmete tief durch.
    »Also gut«, meinte Ettore. »Wir müssten das Material sichten, die Qualität der Informationen bewerten. Und dann müssen wir, falls die Faktenlage gut ist, auch noch ein Stündchen darüber nachdenken, ob uns die Zielperson genehm ist.«
    »Wie bitte?«
    »Nun ja«, führte Jacques den Gedanken seines Partners fort. »Wir töten nicht jeden. Und nicht für jeden.«
    »Ist das Angebot zu niedrig?«
    Ettore schüttelte bedächtig den Kopf. »Wenn Spesen zuzüglich kommen, ist das schon okay.«
    »Eigentlich war das Angebot all inclusive gemeint.«
    »Kann nicht Ihr Ernst sein.«
    »Doch.«
    »Dann nicht.«
    »Okay. Spesen kommen dazu. Flug nach Gran Canaria. Hotel für eine Woche. Flug nach Bonn. Fünfhundert Dollar pro Tag extra. Alles, was Sie für die Ausführung des Jobs brauchen, ist Ihre Sache.«
    »Warum nicht gleich so?« Ettore lächelte. »Aber wir müssen zwei Wochen auf der Insel bleiben, wenn wir es da machen. Fällt sonst vielleicht auf.«
    Stoffberg stöhnte. »In Ordnung. Das werde ich dem Auftraggeber schon klar machen können.«
    »Dann ist es ein verständiger Auftraggeber.«
    »Das heißt, Sie machen den Job?«
    Jacques zuckte mit den Achseln. »Geben Sie uns die Unterlagen. Später treffen wir uns wieder. Dann geben wir Ihnen die Dokumente wieder oder Sie geben uns das Geld.«
    »Einverstanden. Heute Abend wieder hier?«
    »Nein. Treffpunkt um achtzehn Uhr auf dem Uetliberg.«
    »Da

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