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Trattoria Finale

Trattoria Finale

Titel: Trattoria Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick P. Panahandeh
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vollgestopft mit Elektronik. Was wie eine Stärke aussieht, kann schnell zur Achillesferse werden. Aber wir wollen es ja vernünftig erzählen.«

    Der große Wagen glitt durch die Dunkelheit. Seine Scheinwerfer brannten halogengrelle Strahlen durch die Nacht. Der Fahrer lockerte seinen Hemdkragen. Er war müde und erhitzt von dieser Veranstaltung. Eine von vielen Gelegenheiten, wo man sich einfach sehen lassen musste, wenn man den Ruf als Volkstribun festigen wollte. Und das war die Lieblingsrolle des Landeshauptmannes Jörg Haider. Er war zufrieden mit sich. Hatte gewirkt, Menschen beeindruckt, unterhalten. Einfach nur, weil er da war. Aber nun wollte er nur noch nach Hause.
    Ettore hatte die Rücklichter des Phaeton immer vor Augen, wenn auch aus recht großem Abstand. Da er die Strecke kannte, die Haider nehmen würde, war dies eine entspannte Art der Verfolgung. Er drückte die Kurzwahltaste 1 seines Mobiltelefons. Jacques meldete sich. »Ja, mein Liebchen?«
    »Schatz, wir nähern uns der Baustelle«, sagte Ettore. »Ist alles soweit installiert und bereit?«
    »Natürlich, Motek. Die Lichtschranke funktioniert, den Störsender habe ich angekoppelt und ausgerichtet. Der Herr wird sich wundern, was sein Schlitten gleich mit ihm anstellt, hihi.«
    »Bene. Und Basilica ist in Position.«
    »Mit laufendem Motor, jawohl. Sobald du sie anklingelst, fährt sie los. Nur gut, dass wir ihr einen Wagen mit Automatikgetriebe besorgt haben. Eigentlich sollte man Frauen über achtzig nicht mehr alleine fahren lassen.«
    »Aber mein Guter, wir wollen doch einen Unfall produzieren. Was wäre da besser geeignet?«
    »Stimmt. Du hast wie immer recht.«
    »Natürlich habe ich das. So, jetzt muss ich auflegen und unsere Bruchpilotin anrufen. Es geht los.«
    »Okay, viel Glück.«
    Ettore beendete die Verbindung, wobei er sich wieder einmal kurz darüber wunderte, dass man mittlerweile keinen Hörer mehr auflegte, wenn man ein Gespräch beendete, es aber immer noch so nannte, und betätigte die Kurzwahltaste 2.
    Ornella Pellegrino meldete sich sofort. »Rufst du endlich an! Ich warte hier seit Stunden in der Dunkelheit in diesem kleinen japanischen Auto! Was habe ich mir damit bloß angetan, euch alten Eseln auch noch zu helfen, wenn ihr es immer noch nicht lassen könnt, irgendwelche Leute umzubringen!«
    »Ja, Basilica, ich mag dich auch«, grinste Ettore und setzte dann schnell hinzu: »So, du kannst aber jetzt losfahren. Hübsch langsam, nicht schneller als vierzig Sachen, klar? Und bleib in der Leitung, hörst du?«
    »Ja doch«, quäkte es aus der Freisprecheinrichtung.
    Ettore beschleunigte etwas, um dem Phaeton Haiders näher zu kommen. Dieser fuhr nun fast auf Ornella auf. »Fahr etwas schneller, hörst du? Er erreicht dich sonst zu früh.«
    »Ich geb Gas«, antwortete Basilica. Nur wenige Sekunden später rief sie: »Aber da vorn sehe ich die Baustelle kommen!«
    »Wunderbar«, sagte Ettore ruhig. »Dann werde langsamer, geh deutlich unter fünfzig.«
    »Mach ich. Jetzt überholt er mich. Gibt tüchtig Gummi, der Angeber. Guckt noch nicht mal rüber, das arrogante Arschloch. Jetzt ist er vorbei, fährt wieder auf die rechte Spur. Jetzt müsste doch – attento, da geht er ab. Ich halte an!«
    »Molto bene«, sagte Ettore, der die Scheinwerfer des Phaeton in alle Richtungen durch die Dunkelheit wirbeln sah, und beendete die Verbindung.
    Jacques beobachtete, wie der schwere Wagen nach dem Überholmanöver wieder auf die rechte Fahrbahn zurückkehrte, dann musste der Fahrer die Baustelle gesehen haben, worauf er wieder nach links ausscherte. In diesem Moment durchfuhr er die Lichtschranke, die Jacques aufgebaut hatte, und die Richtantenne feuerte ihre hochfrequenten Störwellen in den Bordcomputer des Volkswagens, der daraufhin unkontrolliert schlingerte, ausbrach, von der Fahrbahn abkam und eine Reihe von Begrenzungspfählen, Zaunlatten und einen Betonpfeiler mitnahm, um sich dann endlich am nächsten größeren Hindernis selbst zu zerlegen. Jacques beeilte sich, die elektronischen Spielzeuge einzusammeln und in seinem Wagen zu verstauen. Dann erst eilte er zu dem Unfallwagen. Im Wrack lag der Landeshauptmann und sah so mitgenommen aus, dass er den Unfall kaum überlebt haben konnte. Jacques brauchte nicht lange, um festzustellen, dass Haider tatsächlich tot war. Und er tat noch einige weitere Handgriffe, da er den Wunsch nach den Kärntner Fleischkrapfen natürlich nicht vergessen hatte. Dann beeilte er sich, die

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