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Traumhaft verliebt - Roman

Traumhaft verliebt - Roman

Titel: Traumhaft verliebt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Wilde
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Lenkrad.
    »Sieh dir das an.« Travis grinste und fing an zu winken. »Hier kommt die Kavallerie.«
    Raylene, Jazzy und Patsy verließen soeben das Funny-Farm-Restaurant auf dem Stadtplatz, wo sie zu Mittag gegessen hatten, als Bürgermeister Moe Schebly mit seinem Bulldozer in die Stadt gerumpelt kam und einen Flachlader hinter sich herzog. Raylene hatte keine Lust zum Kochen gehabt, und Jazzy hatte sich ein Hähnchenschnitzel gewünscht. Earl hielt im Horny Toad die Stellung. Das Geschäft ging auch bei eisigem Wetter weiter, also hatte sie Patsy gebeten, sie zu begleiten.
    »Sieh mal, wer mit Moe in der Kabine sitzt«, sagte Patsy.
    »Daddy!«, rief Jazzy, als ihr Vater aus dem Bulldozer kletterte und sich dann umdrehte, um Sarah hinauszuhelfen. Jazzy riss sich von Raylenes Hand los und rannte über die Straße in die weit geöffneten Arme ihres Vaters.
    »Er ist der beste Vater auf der ganzen Welt«, sagte Patsy. »Er hat sich ganz schön anstrengen müssen, um die Sache mit diesem Miststück von Mutter auszugleichen.«
    »Musst du sie gleich so hart verurteilen?«, fragte Raylene.
    »Nun, was stimmt an meinem Urteil denn nicht?«
    »Egal, was sie getan hat, Crystal ist immer noch ein Mensch.«
    Patsy legte den Kopf schräg und warf Raylene einen merkwürdigen Blick zu. »Seit wann stellst du dich auf die Seite von Crystal Hunt?«
    »Sie ist schließlich nicht der Teufel. Sie hat bloß einen Fehler gemacht.«
    »Hm. Einen verdammt großen Fehler, wenn du mich fragst.«
    Travis hatte Jazzy auf die Hüfte gehoben und einen Arm um Sarah gelegt. Sarah blickte ihn bewundernd an. Raylene war augenblicklich klar, dass sie in der Jagdhütte von Frank Jennings’ Ranch gelandet waren, und man musste kein Genie sein, um sich ausmalen zu können, was letzte Nacht passiert war.
    Aus irgendeinem merkwürdigen Grund brauten sich Ärger, Sorge und Beklemmung in ihr zusammen. »Mein Neffe und die Schriftstellerin wirken ja ziemlich vertraut«, murrte sie.
    »Warum beschwerst du dich darüber? Ich dachte, genau aus dem Grund hätten Dotty Mae und du Sarah hierher zurückgelockt … um sie mit Travis zu verkuppeln.«
    »Wer sind wir, dass wir uns in das Leben eines anderen einmischen dürften?«
    »Du benimmst dich wirklich komisch.« Patsy stemmte die Hände in die Hüften. »Sieh doch nur, wie glücklich sie sind.«
    »Vielleicht sollte er nicht mit Sarah glücklich sein. Vielleicht sollte er seinen Zwist mit Crystal beilegen, damit seine Tochter ihre Mutter kennenlernen kann.« Raylene dachte an den schrecklichen Fehler, den sie selbst begangen hatte. Sie durfte einfach nicht zulassen, dass Crystal dasselbe passierte. Es mochte durchaus sein, dass Sarah gut war für Travis, aber das Wichtigste war Jazzy. Ein kleines Mädchen verdiente es, mit seiner richtigen Mutter aufzuwachsen. Jazzy hatte sich zu Weihnachten eine Mommy gewünscht, und wer wäre da geeigneter als ihre leibliche Mom? Es war falsch, Crystal die Chance zu nehmen, die Dinge zu bereinigen.
    Wenn die anderen Mitglieder des Plätzchenclubs geahnt hätten, was sie vorhatte, hätten sie einen Wutanfall erlitten. Besonders Dotty Mae, die immer ein Faible für Sarah gehabt hatte. Nicht dass Raylene sie nicht gemocht hätte, aber Crystal verdiente eine zweite Chance. Sie war die biologische Mutter des Mädchens. Sie musste wissen, dass das ihre letzte Gelegenheit war, zu ihrer Familie zurückzukehren.
    »Mir ist kalt«, sagte sie zu Patsy. »Ich gehe zurück zum Auto.«
    »Dir wäre nicht so kalt, wenn du aufhören würdest, diese Miniröcke zu tragen.«
    Raylene schnalzte verächtlich mit den Lippen. »Ach? Du bist doch nur eifersüchtig, dass ich mir das immer noch leisten kann.«
    »Ha! Träum weiter!«
    »Richte Travis einfach aus, dass ich ihn später anrufe.«
    »Hast du heute vergessen, dein Östrogen zu nehmen?«, murrte Patsy.
    Raylene zeigte ihr einen Vogel, drehte sich um und ging zu dem rosa Cadillac, den Earl ihr zum fünfundfünfzigsten Geburtstag geschenkt hatte, zusammen mit einer CD von Bruce Springsteen, auf der »Pink Cadillac« zu hören war. Earl liebte es, mit ihr auf dem Rücksitz rumzumachen, während Musik von Springsteen lief.
    Bibbernd stieg sie ein, knallte die Tür zu und ließ den Motor an. Raylene war genauso gewesen wie Crystal. Sie hatte berühmt werden wollen und dachte, sie wäre zu gut für ein Städtchen wie Twilight. Sie hatte unvorstellbare Dinge getan und Leute verletzt, nur um ihre Karriere voranzutreiben. Und sie hatte einen sehr

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