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Traumlos, Band 1: Im Land der verlorenen Seelen (German Edition)

Traumlos, Band 1: Im Land der verlorenen Seelen (German Edition)

Titel: Traumlos, Band 1: Im Land der verlorenen Seelen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Jäger
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kann. Der Geruch nach saurer Milch steigt ihr in die Nase und sie hofft, dass Wolf möglichst schnell zurückkehrt.
    Als ein roter Wagen direkt neben der Seitengasse hält, sprintet Hailey darauf zu und lässt sich auf die Rückbank gleiten. Wolf wirft ihr eine braune Decke zu.
    »Versteck dich.«
    Gehorsam zieht sich Hailey den kratzigen Stoff über den Körper, legt sich flach hin und atmet flach, so gut es geht.
    »Hey, der Junge will abhauen!«, brummt der stämmige Mann und linst um die Ecke. Tatsächlich verlässt jemand das Gebäude. »Ist er das?«, fragt er und schubst Kira unwirsch vor, damit sie nachsehen kann. Sie holt ihr Foto hervor und vergleicht die beiden. Anschließend schüttelt sie den Kopf.
    »Sicher? Laut meinem Gerät hat er den Peilsender.«
    Kira kneift die Augen zusammen. Der Junge, den sie umbringen soll, hat blonde Haare, keine schwarzen.
    »Ja, sicher.«
    Sie hält ihm das Foto entgegen und er runzelt nachdenklich die Stirn.
    »Vielleicht gefärbte Haare?«
    »Nein. Das gerade war der Kerl, der vorhin mit seiner Freundin rein ist. Vermutlich ist dein Gerät kaputt.«
    »Nicht so vorlaut«, bellt er. Schlagartig entgleisen ihm seine Gesichtszüge. »Die haben den Peilsender entfernt.«
    Mit einer schnellen Bewegung hat er ein kleines Mobiltelefon aus seiner Tasche gezogen und eine Nummer gewählt. Hastig erläutert er die Situation. Während dem Gespräch wird seine Miene immer dunkler, doch Kira achtet kaum darauf. Ihr Auftrag lautet, die beiden umzubringen oder sie wird ihre Erinnerungen nie wieder zurückbekommen. Kalter Angstschweiß sammelt sich auf ihrer Stirn.
    »Er will dich sprechen«, grunzt er missmutig und drückt Kira das Telefon sowie einen Stift in die Hand. Angespannt nimmt sie die Dinge entgegen und drückt das kleine Gerät an ihr Ohr.
    »Ich habe keine Lust, noch länger zu warten«, erläutert der Anrufer mit einer tödlichen Ruhe in der Stimme. »Bring mir den Jungen lebend und hinterlasse dem Mädchen eine kleine Karte.«
    Hastig notiert sie sich die Botschaft auf dem Arm. Ihre Hand zittert so sehr, dass die Schrift nur schwer zu entziffern ist.
    »Meine Erinnerungen bekomme ich dann wieder?«, fragt sie mit bebender Stimme. Ihr Auftraggeber macht sich nicht die Mühe, zu antworten. Fassungslos übergibt sie das Telefon ihrem Bewacher.
    »Ein neuer Auftrag?«
    Der genervte Unterton in seiner Stimme ist kaum zu überhören. Der Mann kommt so nah, dass sie ein Stück zurückweicht. Sein Körper dünstet einen Gestank aus, der ihr den Magen umdreht.
    »Jetzt komm schon her«, befiehlt er und packt sie grob am Arm, um die Buchstaben zu entziffern. »Was ist das denn für ein Gekritzel?«
    »Das lass mal meine Sorge sein«, fährt sie ihn an. »Hast du ein Stück Papier dabei?«
    Er kneift die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen.
    »Du solltest nicht so aufmüpfig sein. Damit handelst du dir unnötig viele Feinde ein«, flüstert er bedrohlich und reicht ihr ein Stück weiße Serviette. Sie drückt das dünne Papier gegen die Wand und beginnt, die Nachricht abzuschreiben.
    »Wenigstens liegt er dort oben jetzt bewusstlos.«
    Beim Klang seiner Stimme rutscht Kira ab und hinterlässt mit dem Stift einen dicken Strich. Sie stößt einen leisen Fluch aus.
    »Wieso das?«
    »Wenn ihm der Peilsender entfernt wurde, musste er aus ihm rausgeschnitten werden. Das geht nicht ohne Betäubung. Irgendwie dämlich von ihnen, ihn so allein zurückzulassen.«
    »Sie wissen nicht, dass wir hier sind und denken, dass er ohne Peilsender jetzt in Sicherheit ist«, rechtfertigt Kira sie.
    »Du bist gar nicht mal so blöd«, erwidert ihr Begleiter. Seine Tonlage lässt darauf schließen, dass er es mehr als Beleidigung denn als Kompliment gemeint hat.
    »Danke«, murmelt Kira trotzdem und schreibt die Botschaft fertig.
    »Gib das her.« Er reißt ihr die Serviette aus der Hand. »Dann gehen wir ihn mal holen.«
    »Wir sind draußen.«
    Hailey wagt es nicht, sich zu rühren.
    »Sicher?«, stößt sie hervor. Ihre Stimme dringt nur gedämpft durch die Decke. Erst als Wolf ihr erneut versichert, dass sie in Sicherheit sind, schlägt Hailey den Stoff zurück und schnappt nach Luft. »Wurde auch langsam Zeit. Ich bin fast erstickt.«
    »Das nächste Mal bringe ich dir eine Decke mit atmungsaktivem Stoff mit, okay?«, witzelt er und wirft Hailey dabei über den Rückspiegel einen besorgten Blick zu. »Dir geht es wirklich gut?«
    Hailey streicht sich über ihre elektrisierten Haare um sie zu

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