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Traummann auf Raten

Traummann auf Raten

Titel: Traummann auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven , Pößneck GGP Media
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keinen Halt fanden.
    Sie hörte einen Schrei und sah einen jungen Mann – einen Fremden – auf sie zulaufen.
    „Sind Sie in Ordnung?“
    „Bis jetzt, ja“, erwiderte sie atemlos.
    Er packte die Zügel, und gemeinsam gelang es ihnen, Nutkin wieder unter Kontrolle zu bringen.
    Nachdem die Gefahr gebannt war, ging der Mann zur Hecke, hob die bedrohliche Zeitungsseite auf, knüllte sie zusammen und steckte sie in die Jackentasche. Dann kehrte er zu Joanna zurück und blickte zu ihr auf. Er war groß, blond und hatte blaue Augen, an deren Winkel sich feine Fältchen bildeten, wenn er lächelte.
    „Zum Glück ist Ihnen nichts passiert“, meinte er. „Ich dachte schon, Sie würden stürzen. Sie hätten sich übel verletzen können.“
    „Ja.“ Joanna war aufgewühlter, als sie zugeben wollte, und rang sich ein Lächeln ab. „Von nun an reite ich mit ihm nur noch zum Hügel, wo keine weggeworfenen Zeitungen oder andere herumfliegende weiße Gegenstände ihn verschrecken können.“ Sie atmete tief durch. „Danke für Ihre Hilfe.“
    „Eigentlich waren Sie auf mich gar nicht angewiesen. Sie sind eine fabelhafte Reiterin.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Wenn ich das wäre, hätte ich das Problem vorausgesehen und vermieden.“ Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie ihm noch nie begegnet war, was außerhalb der Ferienzeit recht ungewöhnlich war. „Sind Sie zu Besuch hier?“
    „Genau genommen wohne ich hier. Ursprünglich bin ich hergekommen, um alte Freunde wiederzusehen, musste aber leider feststellen, dass sie fortgezogen sind. Und weil mir die Gegend so gut gefallen hat, bin ich kurz entschlossen geblieben.“
    Er streckte die Hand aus. „Ich bin Rupert Gordon.“
    „Verne – Joanna Verne.“ Sie erwiderte den Händedruck. „Miss oder Mistress?“
    Sie spürte, wie sie unter seinem bewundernden Blick errötete. „Mistress.“
    Er seufzte theatralisch. „Mein Pech. Dabei hatte ich gehofft, ich hätte jemanden gefunden, der mich ein wenig herumführt – und vielleicht mit mir zu Abend isst.“
    Joanna lachte. „Tut mir Leid, aber ich bin überzeugt, Sie werden bald Freundschaften schließen.“
    Sie hörte ein Grollen und schaute nach unten. Jess und Molly hatten sich mit gesträubtem Nackenfell vor Rupert Gordon aufgebaut und knurrten drohend.
    „Still, ihr beiden“, wies sie sie zurecht. „Es ist alles in Ordnung. Benehmt euch.“
    „Ich muss gestehen, Hunde machen mich nervös.“ Er verzog das Gesicht. „Vermutlich merken sie das.“
    „Möglich. Normalerweise sind sie nämlich ganz friedlich.“ Sie überlegte. „Ich kehre jetzt besser um, sonst schickt man noch einen Suchtrupp los. Nochmals vielen Dank für Ihre Hilfe. Wir sehen uns bestimmt noch.“
    „Darauf können Sie sich verlassen.“ Er trat beiseite und winkte ihr fröhlich nach.
    Die Hunde bellten kurz und folgten ihr.
    „Ich schäme mich für euch“, schalt sie die Retriever. Erst als sie die Weggabelung erreichte, fiel ihr ein, dass sie Rupert Gordon gar nicht gefragt hatte, wo er wohne. Sie blickte zurück, aber er war verschwunden.
    Als sie in den Stallhof einbog, kläfften die Hunde übermütig. Plötzlich bemerkte sie Gabriel, und ihr Herz schlug unwillkürlich schneller. Er stand an der Tür zur Sattelkammer und schien auf sie zu warten. Seine Miene war ausdruckslos.
    Da er nicht auf ihr Lächeln reagierte, verflog sofort ihre Freude über das verfrühte Wiedersehen. Der Instinkt sagte ihr, dass er sehr wütend war.
    Sie beugte sich vor und tätschelte den Hals des Wallachs, um die Röte zu verbergen, die ihr in die Wangen gestiegen war. „Wir haben dich erst in ein paar Tagen zurückerwartet.“ Ihre Stimme klang unnatürlich hoch.
    „Den Eindruck habe ich auch.“ Sein Tonfall war frostig. Er blickte an ihr vorbei auf Sadie, die gerade aus einer der Boxen kam. „Ich hatte angeordnet, dass nur ich dieses Pferd reite. Warum wurde mein Befehl ignoriert?“
    „Es war nicht Sadies Schuld“, warf Joanna rasch ein. „Sie hat mich über deine Anweisung informiert, aber ich habe mich darüber hinweggesetzt.“ Bevor er etwas erwidern konnte, fuhr sie rasch fort: „Wenn du später darüber reden möchtest, stehe ich dir gern zur Verfügung, doch im Moment sind Nutkins Bedürfnisse wichtiger.“
    Gabriel presste die Lippen zusammen. „Wie du wünschst“, meinte er verdächtig ruhig. „Ich erwarte dich in einer halben Stunde im Arbeitszimmer.“ Er drehte sich um und ging zum Haus.
    Als wäre ich ein Kind, das die Schule

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