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Trias

Titel: Trias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Kayser
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Gedanken noch unpräziser. Liefen nicht eigentlich die Ermittlungen viel zu glatt? War es wirklich nur ein Zufall, dass Hilpert dem BKA auf so unspektakuläre Weise ins Netz ging?
    Beinahe hätte er ein Auto von rechts übersehen. Croy bremste scharf.
    Storm knurrte: »Na?«
    »Sagt Ihnen der Name Gabriela Malichova etwas?« Croy fragte so unschuldig es ging. Ein leises Vibrieren in der Stimme konnte er dennoch nicht verhindern.
    Storm sah zu ihm hin. Seine Stimme blieb unverdächtig ruhig.
    »Nie gehört den Namen. Wer ist sie? Eine Mitarbeiterin von Ihnen?«
    Croy schüttelte den Kopf. Log Storm? Er versuchte es mit einem Trick.
    »Nein, aber sie kennt Ihren Namen.«
    »Ahh.« Mehr war als Antwort von Storm nicht zu hören. Sie befuhren eine breitere Straße in der Altstadt, in der sich Laterne an Laterne reihte. Storm sah wieder nach vorn und dann in den Seitenspiegel. Plötzlich zuckte er zusammen.
    »Croy, wir haben eine Zecke im Fell. Der gleiche weiße Honda, der schon in PiecČany vor dem Sanatorium lauerte. Die Männer, die mich zusammenschlugen.«
    Sie hatten den Stadtteil Letna erreicht. Hier befand sich das Fußballstadion des Clubs Sparta Prag , eine Mannschaft, auf die die Tschechen beinahe so stolz waren wie auf ihre Eishockey-Nationalmannschaft.
    »Dieses Auto ist schon seit einiger Zeit hinter uns«, sagte Croy gleichmütig. »Festhalten.«
    Croy bog jetzt scharf in eine schmale Seitenstraße ab. Der weiße Honda parierte das Manöver und schloss zu ihnen auf. Seine Scheinwerfer leuchteten bis in den Skoda hinein. Croy schaltete schnell in einen niedrigeren Gang, beschleunigte und schaltete wieder hoch. Der Skoda wankte etwas, als sie erneut nach links und dann wieder nach rechts in eine sehr schmale Straße einbogen. Croy und Storm sahen den Letna-Park vor sich, der sich von einer Anhöhe kommend bis beinahe einen Kilometer weit ins Tal Richtung Prager Messe Holesovice zog.
    »Dort hinein«, quetschte Storm hervor.
    Croy überlegte kurz. Mit seinem Ministeriumswagen in eine öffentliche Grünanlage zu fahren, war in etwa so auffällig, wie ein Raumschiff auf dem Wenzelsplatz Richtung Mond zu starten. Sie rasten mit aufgeblendeten Scheinwerfern auf das geöffnete, schmiedeeiserne Parktor zu. Der Honda war im Innern beleuchtet und hielt sich dicht hinter ihnen. Croy bemerkte zwei Männer, von denen einer eine Waffe in der Hand hielt.
    »Vorsicht!« Der Skoda überfuhr eine hohe Bordsteinkante, hob kurz ab und machte einen weiten Satz durch das Tor. Sodann krachte er auf einen breiten Fahrradweg, der links und rechts von Linden gesäumt war. Der Wagen schrammte nur wenige Zentimeter an einem besonders stolzen Exemplar vorbei. Croy hielt das Lenkrad fest in der Hand. Er steuerte den auf der rutschigen Erde schwer auszutarierenden Wagen durch Büsche und Parkbänke hindurch einen Abhang hinunter. Dreck spritzte von den Hinterrädern an den Unterboden des Autos und machte dabei hässliche Geräusche.
    Croy fing den schleudernden Wagen geschickt ab, hielt ihn weiter nach rechts auf einen kleinen Biergarten zu, der wegen des schlechten Wetters schon seit Wochen geschlossen war. Der weiße Honda hinter ihnen hatte Mühe zu folgen. Es war ein älteres Modell mit offensichtlich glatt gefahrenen Reifen. Ihre Verfolger hatten weniger fahrerisches Geschick als Croy. Das Auto rutschte gegen eine Parkbank und holte sich eine erste fette Beule. Mit durchdrehenden Reifen versuchten die Männer, den Wagen wieder in Bewegung zu bekommen. Croy nutzte den Vorsprung, umfuhr den Biergarten und stoppte den Skoda hinter der Bierausgabe - ein breiter, rechteckiger Bau aus Holz mit einem Schindeldach und einer Menge Büschen ringsherum. Der Skoda verschwand, unsichtbar für die Verfolger, hinter der rückwärtigen Wand. Croy und Storm sprangen aus dem Wagen, der Ermittler entsicherte seine Sig Sauer P 220. Sie schlichen leise zur Vorderseite der Bierausgabe und drückten sich dabei eng an die seitliche Holzwand.
    »Man sieht unsere Reifenspuren«, bemerkte Storm.
    »Wir knallen sie ab, wenn sie ihre Augen benutzen«, antwortete Croy.
    Doch kein weißer Honda erschien. Stattdessen hörten sie aus der Ferne Polizeisirenen, die näher kamen.
    »Oh, ich hätte gleich daran denken können«, sagte Croy zu Storm. »In diesem Stadtteil befindet sich das tschechische Innenministerium. Ich glaube, wir sind die Kerle los.« Storm kroch langsam aus der Deckung zurück in Richtung ihres Wagens.
    »Ich habe Hunger«, sagte er. Croys Augen

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