Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
Vom Netzwerk:
ver­zier­ten Stuhl, riss die mit ge­schnitzten In­tar­si­en ver­se­he­nen ho­hen Flü­gel­türen auf und schau­te von der Mar­m­or­ga­le­rie hin­un­ter in sei­nen pri­va­ten In­nen­hof. Das lei­se Ge­plät­scher des Spring­brun­nens, das ge­spens­ti­sche Flü­gel­schla­gen von hun­der­ten von exo­ti­schen Vö­geln, die in rie­si­gen Kä­fi­gen in den Ar­ka­den im Erd­ge­schoß um­her­flat­ter­ten, ver­misch­ten sich mit der Stim­me von Ma­ria Cal­las in ei­ner al­ten Auf­nah­me der Oper Ma­da­me But­ter­fly, die aus ei­nem der Sa­lons auf der ge­gen­über­lie­gen­den Sei­te der Ga­le­rie her­über­weh­te. Da­zwi­schen wa­ren manch­mal ab­ge­hack­te, ato­na­le Klän­ge zu hören und ihm wur­de schmerz­lich be­wusst, dass sei­ne Schwes­ter Ivan­ka nie wie­der einen Ton tref­fen wür­de. Die Sze­ne­rie er­in­ner­te an ein ver­wun­sche­nes Schloss, wären da nicht un­ten zwi­schen den Ar­ka­den zwei vier­schröti­ge Män­ner in dunklen Anzü­gen ge­stan­den, die mit an­ge­spann­tem Ge­sichts­aus­druck jede Be­we­gung von Igor Dra­ko­vic ver­folg­ten.
    Für sein Al­ter war Igor Dra­ko­vic aus­ge­spro­chen fit und ener­gie­ge­la­den. Das schüt­tere graue Haar trug er kurz ge­schnit­ten, den be­gin­nen­den Bauch­an­satz ver­deck­te ein gut ge­schnit­te­ner tau­ben­grau­er Lei­nen­an­zug. Trotz sei­ner durch­schnitt­li­chen Größe wirk­te er im­po­sant. In­ter­essant an ihm wa­ren die schräg nach oben wach­sen­den Au­gen­brau­en, die ihm einen dia­bo­li­schen Aus­druck ver­lie­hen, den er al­ler­dings mit ei­nem brei­ten, ge­win­nen­den Lächeln ger­ne ka­schier­te.
    Sport­lich tän­zel­te er die brei­te Mar­mor­trep­pe hin­un­ter, nick­te den bei­den Män­nern zu und ver­schwand im prunk­vol­len Ball­saal sei­nes Pa­lais, des­sen gi­gan­ti­sche Fens­ter an der Rück­sei­te einen atem­be­rau­ben­den Blick auf die Bucht von Pal­ma frei­ga­ben.
    Er trat an ei­nes der Fens­ter, sah hin­aus auf das im hel­len Mond­licht glit­zern­de Meer, die Yach­ten und Se­gel­boo­te, die mäch­ti­gen Kreuz­fahrt­schif­fe. Rechts im Hin­ter­grund war noch die be­leuch­te­te Ka­the­dra­le von Pal­ma zu erah­nen, aber Igor Dra­ko­vic war nicht we­gen der Aus­sicht in die­sen Saal ge­kom­men, er brauch­te Platz, um un­ge­stört nach­zu­den­ken. Dumpf hall­ten sei­ne Schrit­te auf dem Mar­mor, als er den rie­si­gen Raum durch­schritt. Da­bei konn­te er sei­ne Ge­dan­ken for­ma­tie­ren und in eine ex­ak­te, mi­li­täri­sche Ord­nung brin­gen.
    Der Mord an sei­nem Nef­fen Mi­lan war ge­gen Roy­al In­ter­na­tio­nal und da­her ge­gen ihn ge­rich­tet, dar­an gab es kei­nen Zwei­fel. Aber viel­leicht war es doch bloß das Werk ei­nes Ver­rück­ten? Doch dar­an glaub­te nicht ein­mal die Po­li­zei in Prag. Igor Dra­ko­vic war in­tel­li­gent ge­nug, um zu wis­sen: Das Mo­tiv muss­te in sei­ner Ver­gan­gen­heit lie­gen.

8. Linz: Der vier­te Tag

    Die Zen­tra­le von Roy­al In­ter­na­tio­nal war nur sehr schwer zu fin­den. Anna Lan­ge fuhr mit ih­rem schwar­zen Mini über ris­si­ge As­phalt­straßen, die plötz­lich im Nie­mands­land zwi­schen Schrott­ge­bir­gen en­de­ten und war am Ran­de ei­nes Ner­ven­zu­sam­men­bruchs, da sie un­be­dingt pünkt­lich sein woll­te. Während sie zum wie­der­hol­ten Male den Mini wen­de­te und zwi­schen trost­lo­sen Müll­hal­den den rich­ti­gen Weg such­te, frag­te sie Ri­chard Marx, den sie als krea­ti­ve Ver­stär­kung mit­ge­nom­men hat­te, nach sei­nen Re­cher­chen für Tony Braun.
    „Ich bin ihm einen Ge­fal­len schul­dig, das ist al­les“, gab er ein­sil­big Aus­kunft und blies den Rauch sei­ner Zi­ga­ret­te durch das einen Spalt breit ge­öff­ne­te Sei­ten­fens­ter.
    „Warum hast du mir nichts da­von erzählt? Du ar­bei­test hin­ter mei­nem Rücken für die­sen Po­li­zis­ten!“, em­pör­te sich Anna und kniff die Au­gen zu­sam­men, um ir­gend­ei­nen An­halts­punkt in der Ein­öde zu fin­den.
    „Warum regst du dich so auf? Jetzt weißt du we­nigs­tens, was dein Va­ter so treibt“, recht­fer­tig­te sich Ri­chard.
    „Was weißt du schon über mei­nen Va­ter!“, fauch­te sie, ließ den

Weitere Kostenlose Bücher