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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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ihm sehr zu ge­fal­len schi­en. „Tim Kreu­zer wur­de letzte Nacht er­mor­det und war ein Schü­ler von ,Herz­blut‘.“
    „Wo­her wis­sen Sie von dem Mord?“, hak­te In­spek­tor Do­mi­nik Gru­ber schnell nach.
    „Die Po­li­zei hat mich noch in der Nacht an­ge­ru­fen“, ant­wor­te­te Di­mi­tri post­wen­dend und lächel­te zag­haft.
    „Darf ich auf Ih­rem Han­dy se­hen, wann der An­ruf ge­kom­men ist?“ Auf­for­dernd streck­te Gru­ber die Hand aus, doch Di­mi­tri schüt­tel­te lächelnd den Kopf.
    „Zu dumm! Ich habe ein Re­set durch­führen müs­sen, da die Soft­wa­re mei­nes Han­dys be­schä­digt war. Tut mir wirk­lich leid, da­bei wur­de die An­ruf­lis­te ge­löscht.“
    Braun lächel­te, während er zu­hör­te. Gru­ber hat­te das ganz rich­tig ge­macht, aber der Scheißkerl woll­te ihn ver­schau­keln, so­viel stand fest. Er ver­such­te, Di­mi­tri mit dem kon­ser­va­ti­ven Gmun­den in Ein­klang zu brin­gen. Di­mi­tri di Ro­ma­now war viel­leicht einen Me­ter sech­zig groß, wirk­te aber durch fünf­zehn Zen­ti­me­ter hohe Schu­he we­sent­lich größer. Er war etwa Mit­te dreißig, sehr schlank mit die­ser krank­haft schma­len Wes­pen­tail­le und hat­te un­glaub­lich fe­mi­ni­ne Ge­sichts­zü­ge. Die dicken schwar­zen Haa­re wa­ren im Nacken ex­trem straff zu ei­nem Zopf ge­floch­ten, der bei je­der sei­ner Kopf­be­we­gun­gen hin und her schoss und Braun un­will­kür­lich an eine gif­ti­ge Schlan­ge er­in­ner­te. An­s­tel­le ei­nes pro­fa­nen Haar­gum­mis ver­wen­de­te Di­mi­tri einen sil­ber­nen Sta­chel­draht, um sei­ne Mäh­ne zu­sam­men­zu­hal­ten.
    „Wann ha­ben Sie Tim Kreu­zer zum letzten Mal ge­se­hen?“
    „Das ist schon eine gan­ze Wei­le her, dass ich mit ihm ge­re­det habe“, ant­wor­te­te Di­mi­tri und um­fass­te die Arm­leh­nen sei­nes Stuhls fest mit den Hän­den. „Viel­leicht vor ei­ner Wo­che. Da ging es aber nur um sei­nen Ur­laub.“
    „Wo­hin woll­te Tim denn ver­rei­sen?“
    „Kei­ne Ah­nung. Habe ich to­tal ver­ges­sen!“ Di­mi­tri blin­zel­te zwei­mal kurz hin­ter­ein­an­der, ein untrüg­li­ches Zei­chen da­für, dass er ge­nau wuss­te, wo­hin Tim Kreu­zer auf Ur­laub ge­fah­ren wäre und dass ihm das über­haupt nicht recht ge­we­sen war.
    „Wo wa­ren Sie heu­te zwi­schen Mit­ter­nacht und ein Uhr mor­gens?“ Braun beug­te sich ein we­nig vor und fi­xier­te den Krea­tiv­di­rek­tor, der von ihm zu Gru­ber sah. Jetzt war es an der Zeit, die Good-Cop/Bad-Cop-Num­mer ab­zu­zie­hen, das be­merk­te Braun so­fort, als er den hil­fe­su­chen­den Blick von Di­mi­tri zu Gru­ber sah.
    „Ha­ben Sie mich nicht ver­stan­den?“, schnauzte er des­halb un­freund­lich. „Wo wa­ren Sie zwi­schen Mit­ter­nacht und ein Uhr mor­gens?“
    „Ich, ich war hier!“ Ge­spiel­te Ent­rü­stung und Di­mi­tris Zei­ge­fin­ger, der un­be­wusst sei­ne dün­ne Ha­ken­na­se stups­te. Das Pi­noc­chio-Syn­drom – ein wei­te­res Zei­chen, dass er log.
    „Herr di Ro­ma­now!“ Gru­ber re­de­te, als hät­te er Krei­de ge­fres­sen und setzte sei­ne treu­her­zigs­te Mie­ne auf, ein we­nig dümm­lich, aber über­zeu­gend. „Herr di Ro­ma­now“, wie­der­hol­te Gru­ber und be­ton­te den af­fi­gen Adels­ti­tel, „das ist rei­ne Rou­ti­ne, wir müs­sen das ein­fach fra­gen.“
    „Wie ge­sagt, ich war hier in mei­nem Ate­lier und habe krea­tiv nach­ge­dacht.“
    „Ir­gend­wel­che Zeu­gen, die das be­stäti­gen kön­nen?“ Braun blick­te aus ei­nem der Schießschar­ten-Fens­ter in den Park. Am Ufer stand eine Per­son in ei­ner grü­nen Re­gen­jacke, wahr­schein­lich eine Frau, denn sie hat­te lan­ge, ver­filzte rote Haa­re. „Hal­lo, gibt es Zeu­gen?“ Dies­mal klang Brauns Stim­me schon un­ge­hal­te­ner und Di­mi­tri zuck­te ir­ri­tiert zu­sam­men.
    „Krea­ti­vi­tät ist ein ein­sa­mer Pro­zess“, kam es als Plat­ti­tü­de zu­rück.
    „Also kein Ali­bi!“, grins­te Braun genüss­lich, lehn­te sich in dem wacke­li­gen Ba­rock­stuhl zu­rück und ver­schränk­te sei­ne Arme im Nacken. „Sie hät­ten also ohne Wei­te­res Tim Kreu­zer er­mor­den kön­nen!“
    „Wie ge­sagt, das ist al­les Rou­ti­ne, Herr di Ro­ma­now.“

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