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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Lee­re.
    „Ein schö­ner Ti­tel.“ An­er­ken­nend nick­te Pe­tra und knips­te ihr Lächeln wie­der an.
    „Ein schö­ner Ti­tel für eine häss­li­che Ge­schich­te“, seuf­zte Kim, die jetzt ihre Zei­ge­fin­ger so fest an die Schlä­fen drück­te, als wür­de sie da­mit ih­ren Schä­del auf­boh­ren.
    „Frau von Kant, kön­nen wir jetzt fah­ren?“ Plötz­lich stand Xe­nia Han­sen hin­ter ih­nen und Kim und Pe­tra zuck­ten über­rascht zu­sam­men. „Herr Zorn hat einen straf­fen Ter­min­plan und nur we­nig Zeit üb­rig für die­sen Pro­mi-Kram. Kann ich mit Ih­nen nach Linz zu­rück­fah­ren?“
    Xe­nia Han­sen lächel­te her­ab­las­send und Pe­tra muss­te wie­der an ihr Ho­no­rar den­ken und die klei­nen, fei­nen Ur­lau­be, die sie sich da­mit leis­ten konn­te.
    „Lie­be Frau Han­sen, nichts täte ich lie­ber als mit Ih­nen nach Linz zu fah­ren, da kön­nen Sie mir ja si­cher schon ei­ni­ges über den un­glaub­li­chen Wer­de­gang der Fa­mi­lie Zorn be­rich­ten“, ant­wor­te­te Pe­tra zucker­süß.
    Kim sah den bei­den Frau­en nach, die im strö­men­den Re­gen schnell die Trep­pe von der Ter­ras­se nach un­ten gin­gen und über den Park­platz zu Pe­tras Wa­gen lie­fen. Das Scha­ben in ih­rem Kopf hat­te an In­ten­si­tät zu­ge­nom­men und plötz­lich schi­en sich ihre Per­spek­ti­ve zu ver­än­dern. Der graue Re­gen­man­tel von Pe­tra von Kant wirk­te mit ei­nem Mal wie eine schim­mern­de Rü­stung und ihre röt­lich ge­tön­ten Haa­re er­in­ner­ten sie an ein be­droh­li­ches Feu­er.

25. Der Jun­ge und die Un­ter­welt

    Der Jun­ge war viel­leicht vier­zehn Jah­re alt und hat­te in die­ser Ge­gend nichts zu su­chen. Er ging lang­sam durch das auf­ge­las­se­ne In­dus­triea­re­al, des­sen lee­re La­ger­hal­len mit den Müll­ber­gen da­vor im Re­gen noch viel trost­lo­ser aus­sa­hen. In die­sem Teil der Stadt Linz, der in den Plä­nen der Ar­chi­tek­ten be­reits als „Grü­ne Oase“ an­ge­prie­sen wur­de – alle war­te­ten nur auf den Start­schuss zu ei­ner groß an­ge­leg­ten Räu­mung –, hat­te sich in der Zwi­schen­zeit eine Sub­kul­tur aus Klein­kri­mi­nel­len, Jun­kies und Spray­ern eta­bliert.
    Der Jun­ge hat­te nichts aus den Er­eig­nis­sen sei­ner Ver­gan­gen­heit ge­lernt, sonst hät­te er ge­spürt, dass ihn die der­zei­ti­gen Be­woh­ner der ver­fal­le­nen Büro­bau­ten be­ob­ach­te­ten und sich über­leg­ten, ob sie ihn über­fal­len und aus­rau­ben soll­ten oder nicht. Er war nicht in das Schul­sport­zen­trum sei­ner Schu­le ge­gan­gen, so wie er es sei­nem Va­ter erzählt hat­te und wie die­ser es noch im­mer glaub­te, son­dern hat­te sich von ei­nem bun­ten Flug­zet­tel be­ein­drucken las­sen, den er zu­fäl­lig an ei­ner Bus­hal­tes­tel­le ge­fun­den hat­te.
    Die ers­ten bei­den Male hat­te er es als eine Art Mut­pro­be ge­se­hen, ob er sich über­haupt trau­en wür­de, al­lei­ne durch das ver­las­se­ne In­dus­triea­re­al bis zur Hal­le zu ge­hen, aber als ihm nichts pas­siert war, wur­de er rasch coo­ler. Au­ßer­dem wa­ren die Be­trei­ber des Clubs über­ra­schend freund­lich zu ihm ge­we­sen, als er ein we­nig über den Back­ground sei­nes Va­ters erzähl­te, und hat­ten ihn als Mann ak­zep­tiert.
    Das war ein Ge­fühl, das er we­der bei sei­ner Mut­ter noch bei sei­nem Va­ter hat­te, denn bei­de hiel­ten ihn nach wie vor für ein klei­nes Kind. Aber hier hat­te man ihn nach ei­ni­gen Pro­be­kämp­fen mit of­fe­nen Ar­men in den Club auf­ge­nom­men. Jetzt steck­te in der Ta­sche sei­ner Carg­o­ho­se zu­sam­men­ge­knüllt der Aus­weis, der ihm hier in die­ser Be­ton­wüs­te Si­cher­heit ga­ran­tier­te: „Rockys Kick­box Club“.
    Als er das letzte Ge­bäu­de er­reicht hat­te, ent­spann­te sich der Jun­ge und spuck­te sei­nen Kau­gum­mi in eine Re­gen­pfüt­ze. Er stand vor der rie­si­gen Hal­le aus Be­ton, die nur an den obers­ten Rän­dern, knapp un­ter dem Dach, eine Rei­he von Fens­tern hat­te. Der Re­gen klatsch­te an die grau­en Wän­de, die feucht und ris­sig wa­ren, und nie­mand wäre auf den Ge­dan­ken ge­kom­men, dass die­se Hal­le noch in Ver­wen­dung war. Doch auf dem brei­ten

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