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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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höflich. Jetzt musste er sich nur noch entscheiden, auf welchem Weg er den Brief befördern sollte.
    Nach einer weiteren mittelkurzen Überlegung ging Trix zum Fenster, öffnete es weit, damit die frische Winterluft hereinkam, und sprach laut: »Flieg rasch davon mit einem Kuss! Und mach, dass ich nicht lang auf Antwort warten muss!«
    Das Blatt auf seiner Hand zitterte leicht, zeigte ansonsten jedoch nicht die geringste Absicht, sich in die Lüfte zu erheben. Hier war ein Postillion vonnöten. Doch woher nehmen? Zum Turm des Zauberers kam fast nie jemand. Wer wollte sich auch schon einem derart gefährlichen Ort voller Überraschungen nähern? Erst jenseits der Schneefelder stiegen über den Häusern der Stadt Bossgard Rauchsäulen auf. Um den Turm selbst blühten trotz der Jahreszeit Rosen, Mohn, Tulpen und andere Blumen, die Sauerampfer liebte. In denen schwirrte gerade Annette herum, Trix’ Blumenfee, die so hoffnungslos in ihn verliebt war. Sicher, sie würde den Brief zustellen. Doch wenn sie sich mitten im Winter allzu weit vom Turm entfernte, würde sie womöglich erfrieren und sterben …
    »Ein Vogel«, sagte Trix nachdenklich. »Ich brauche einen Vogel, einen starken und kühnen Flieger, der in grausger Nacht durch Schnee und Sturm segeln kann. Dem nie die Kräfte versagen und der den Brief zu meinen Eltern bringt.«
    Plötzlich schoss mit einem verzweifelten Krächzen eine Schneeeule auf den Turm zu. Trix wich sogar einen Schritt zurück, als sie auf dem Fensterbrett landete. Aus ihrem Schnabel hing ein Mauseschwanz.
    »Du hast doch keine Angst vor Zauberern, oder?«, fragte Trix.
    Die Eule schluckte den Schwanz hinunter und sah den Jungen verächtlich an.
    »Bring meinen Brief ins Herzogtum Solier«, bat Trix. »Händige ihn dem Herzog Rett Solier persönlich aus. Klar so weit?«
    Die Eule streckte eine Klaue vor. Trix band seinen Brief mit einer gewissen Furcht vor den spitzen Krallen daran fest. »Vergiss nicht, ins Herzogtum Solier«, schärfte er ihr ein. »Dem Herzog persönlich.«
    Die Eule bedachte ihn mit einem letzten geringschätzigen Blick und erhob sich vom Fensterbrett.
    Kaum hatte Trix dieses Schreiben an seine Eltern auf den Weg gebracht, fühlte er sich besser. Auch wenn er mutterseelenallein im Turm saß, auch wenn ihm nur ein paar Kartoffeln und eine gefrorene Schweinekeule geblieben waren, aus denen er lediglich ein sättigendes, aber keinesfalls ein festtägliches Mahl zubereiten konnte, stellte sich bei ihm jene Stimmung ein, die zur Feier des Alten Neuen Jahres gehörte. Trix schloss das Fenster, zündete – da die Sonne bereits unterging – ein paar Kerzen an und bemühte sich aufrichtig, den Familienzauber zu begreifen.
    Nur leistete der hartnäckig Widerstand!
    Verzagt ließ Trix den Blick über den Schreibtisch wandern, auf dem frühere Schüler von Sauerampfer ihre Klagen, Flüche und Botschaften hinterlassen hatten. Denn obwohl jeder neue Zauberlehrling seine Ausbildung damit einleiten musste, den Tisch gründlich abzuschrubben, ließ sich gute Tinte nun mal nicht restlos beseitigen. Grund zur Beschwerde gaben die angestaubten magischen Bücher mit den Zaubersprüchen, die längst ihre Kraft verloren hatten, auch gewisse Spitzen an die Adresse des Magisters Sauerampfer fanden sich oder eine begeisterte Ode an die Schönheit, die der Frau des Barons von Bossgard gewidmet war. (Als Trix die dicke alte Baronin einfiel, zuckte er nur verständnislos die Achseln. In der Jugend seiner Jahre überstieg es seine Vorstellungskraft, dass jede Alte einmal eine schöne junge Holde gewesen war.) All das hatte Trix schon mehr als einmal gelesen, was ihn allerdings nicht an nochmaliger Lektüre hinderte.
    Mit einem Mal entdeckte er jedoch etwas Neues.
    Unter den alten Schriftzügen schimmerte eine weitere Botschaft hervor, von der nur noch schwache Kratzer im Greifenleder zeugten. Wahrscheinlich war das dem Licht der Kerzen und den letzten Strahlen der untergehenden Sonne zu verdanken, die in einem günstigen Winkel auf den Tisch fielen und so die alten Zeichen hervortreten ließen.
    »Der Schl… Schlüssel … Fe… Fensterbrett …«, entzifferte Trix. »Was denn für ein Schlüssel?«, murmelte er.
    Die Frage hätte er sich sparen können. Sein Zimmer konnte er nicht mit einem Schlüssel absperren, ein Zauberlehrling durfte nur einen Riegel vorlegen. Das einzige Schloss in seinem Zimmer war … das für das Geheimfach im Schreibtisch!
    Sofort schnappte sich Trix eine Kerze, um das

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