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Troubles (German Edition)

Troubles (German Edition)

Titel: Troubles (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Gordon Farrell
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Unabhängigkeitskrieg, an dessen Ende 1922 der von der britischen Regierung und dem Führer der I.R.A., Michael Collins, unterzeichnete Vertrag stand. In diesem Vertrag wurde Irland geteilt; sechsundzwanzig Grafschaften im Süden bildeten den neuen Freistaat, sechs im Norden blieben unter britischer Hoheit. Die Folge war Bürgerkrieg.
    Im Grunde hatte man das Land zwischen den Protestanten des Nordens und den Katholiken des Südens aufgeteilt. Damals schien das nicht nur dem streitbaren Collins, sondern auch dem britischen Premier Lloyd George die einzig denkbare Lösung für ein unlösbares Problem. Zu den Folgen der Teilung gehörte, dass es im Norden wie im Süden religiöse Minderheiten gab, denen es selbst überlassen blieb, sich gegen eine mehr oder weniger feindselige Mehrheit zu behaupten. Im Norden dauert dieser Kampf bis heute an; im Süden zogen sich die Protestanten, etwa fünf Prozent der Bevölkerung, größtenteils aus dem öffentlichen Leben zurück, und die Scharfsichtigeren unter den Iren bedauerten dies sehr, von W. B. Yeats – »Wir sind kein kleinliches Volk!« – bis zu Hubert Butler. Butler, ein begnadeter Essayist, wurde niemals der Klage darüber müde, dass dem Leben in Irlands Süden all die Energie, der Widerstandsgeist, die oft flammende Radikalität, für die der (im Norden konzentrierte) Protestantismus gestanden hatte, verlorengegangen war.
    Mahon hat dieses Gedicht seinem Freund J. G. Farrell gewidmet. Farrell war ein scheuer, außerordentlich verschlossener Mann, der nicht nur den Lesern seiner Bücher, sondern auch vielen, die ihn gut kannten, ein Rätsel blieb. Er hatte irische und englische Wurzeln. Geboren wurde er 1935 in Liverpool und verbrachte einen Großteil seiner Jugend im Fernen Osten. In seinem ersten Studienjahr in Oxford erkrankte er an Kinderlähmung und behielt davon einen teils gelähmten Arm zurück. Trotzdem war er ein ausgesprochen attraktiver Mann – seine Erscheinung erinnerte an Marcel Duchamp, mit dem er auch ein wenig die distanziert-spielerische Art gemeinsam hatte – und er hatte, wie wir seit 1999 aus Lavinia Greacens Biographie wissen, eine beachtliche Zahl von Affären. Er schrieb sieben Romane, aus denen die drei, die als Empire-Trilogie bekannt wurden, herausragen,
The Siege of Krishnapur, The Singapore Grip
und
Troubles
.
    Im Frühling 1979 zog Farrell nach Irland in ein Cottage auf einer entlegenen Landzunge in der Bantry Bay. Vier Monate später, im August, wurde er, als er bei stürmischem Wetter von einem Felsen in der Nähe des Hauses aus angelte, ins Meer gerissen und ertrank. Sein Tod mit nur 44 Jahren – ein tragisch früher Tod, gerade für einen Romanschriftsteller – ließ ihn unverdient in Vergessenheit geraten. Wäre er am Leben geblieben, hätte er gewiss noch Großes geschaffen, doch selbst in der relativ kurzen Zeit seiner Karriere errichtete er sich ein literarisches Denkmal, dessen Grundstein
Troubles
ist – zweifellos (auch wenn
The Siege of Krishnapur
1973 mit dem Booker-Preis ausgezeichnet wurde) sein Meisterwerk und unter seinen Büchern dasjenige, das mit Sicherheit die Zeiten überdauern wird. *
    Die »Troubles« (Unruhen) des Titels sind der beschönigende Ausdruck, mit dem die Iren – Landbevölkerung, Bürgertum und protestantische Oberschicht gleichermaßen – den wirren, episodenhaften, doch brutalen Krieg bezeichneten, der 1919 zwischen der Sinn Féin bzw. I.R.A. und der britischen Besatzungsarmee ausbrach. Man könnte sogar sagen, dass dieser Krieg schon drei Jahre zuvor begonnen hatte, mit dem gescheiterten Osteraufstand von 1916, der sich über eine ganze Woche hinzog und mit der Exekution von vierzehn Anführern endete. Die große Mehrheit der irischen Bevölkerung hatte für den Aufstand ursprünglich keinerlei Verständnis – der Legende zufolge traktierten vorbeikommende Damen die Rebellenarmee, als sie an jenem Ostermontagmorgen in die Dubliner Hauptpost eindrang und sie besetzte, mit Regenschirmen –, und die Engländer und Anglo-Iren sahen darin einen heimtückischen Dolchstoß, geführt von einer Bande von Vaterlandsverrätern zu einem Zeitpunkt, zu dem Tausende junger Männer, viele davon Iren, bei der Verteidigung der Freiheit auf den Schlachtfeldern in Frankreich ihr Leben ließen. Doch mit der Schnelligkeit und Brutalität der Hinrichtung seiner Anführer brachten die Engländer die Einheimischen gegen sich auf, und Frieden kehrte, zumindest in den sechsundzwanzig Grafschaften, erst mit dem Ende

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