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Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition)

Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition)

Titel: Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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sie leise seinen Namen. Ihr Körper schien flüssiger zu werden. Kleine Schauer durchrannen sie, und sie zog die Knie an.
    »Ich bin wieder hart.«
    Seine Stimme klang, als wundere es ihn selbst. Er hatte nicht erwartet, daß er sie so bald schon wieder begehren würde, und vor allem nicht, daß es ihn so heftig nach ihr verlangen könnte.
    Er drang sicherer in sie ein als vorher und nahm sich doch mehr Zeit. Als er ganz in sie eingetaucht war, legte er sein Gesicht an ihren Hals und sog sacht Ihre Haut zwischen seine Zähne. Averys Körper reagierte sofort. Ihre inneren Muskeln zogen sich zusammen und drückten ihn fest. Mit einem leisen Stöhnen begann er, seine Hüften vor und zurück zu bewegen.
    Sie klammerte sich an ihn. Jede seiner rhythmischen Bewegungen brachten sie näher zu dem Licht, das am Ende eines dunklen Tunnels schimmerte. Ihre Lider flatterten. Sie brauste dahin, drängender und schneller.
    Das Licht explodierte grell um sie herum und verzehrte sie.
    Tate stieß ein langes, leises Stöhnen aus. Sein ganzer Körper spannte sich an. Dann kam er und kam und kam, brennend und wild, bis er völlig leer war.
    Er sagte nichts, als er seinen Körper von ihrem löste. Er wandte sich ab, drehte ihr den Rücken zu und zog sich das Laken über seine Schultern.
    Avery betrachtete die gegenüberliegende Wand und versuchte, ihr Schluchzen zu unterdrücken. Körperlich war es die phantastischste Erfahrung gewesen, die sie je gehabt hatte — weit mehr als alles, was sie je erlebt hatte. Und diesmal liebte sie den Mann, mit dem sie geschlafen hatte — das war der Unterschied zu den wenigen anderen Affären in ihrem Leben.
    Aber für Tate war es von Anfang bis Ende eine biologische Entspannungsübung gewesen, in Gang gesetzt durch seinen Ärger, nicht durch Liebe oder wenigstens Zuneigung hervorgerufen. Er hatte ihr einen Orgasmus verschafft, aber das war eine
Verpflichtung gewesen, die er mit Bedacht erfüllt hatte, sonst nichts.
    Sein Vorspiel war technisch hervorragend, aber unpersönlich gewesen. Sie hatte ihre Erfüllung nicht genossen, obwohl sie sich danach sehnte, seinen nackten Körper zu erforschen, ihre Augen und Hände und ihren Mund mit jedem kleinen Teil vertraut zu machen. Niemand hatte verliebte Worte geflüstert. Er hatte nicht einmal ihren Namen gesagt.
    Er kannte ihn ja nicht einmal.

KAPITEL 32
    »Tate, ich muß mit dir sprechen, allein.«
    Avery stürmte ins Zimmer und unterbrach die Besprechung im großen Salon der Ranch.
    »Was ist los?« fragte Tate mißmutig. »Kann Zee dir nicht helfen? Es wäre mir lieber, wenn wir erst einmal hier fertig werden könnten.«
    »Wenn es nicht wirklich wichtig wäre, hätte ich euch sicher nicht unterbrochen.« Avery war wütend. Schon seit sie vor ein paar Tagen nach Hause gekommen waren, ging Tate ihr aus dem Weg. Enttäuscht stellte Avery fest, daß sie sich nicht nähergekommen waren, nachdem sie sich geliebt hatten. Es entfernte sie eher noch weiter voneinander, und er hatte nur noch einmal davon gesprochen, als er feststellte, daß sie kein Verhütungsmittel gebraucht hatten.
    Avery antwortete giftig: »Keine Sorge, ich habe kein Aids.«
    Er sah sie kritisch an. »Ich weiß, das hätten sie sonst in der Klinik festgestellt.«
    »Hast du deswegen gewagt, mich zu berühren — weil ich keine ansteckende Krankheit habe?«
    »Ich wollte nur wissen«, knurrte er, »ob du schwanger werden könntest.«
    Avery schüttelte düster den Kopf. »Du bist in jeder Beziehung sicher.«
    Mehr war nicht darüber gesprochen worden, daß sie sich geliebt
hatten, obwohl dieser Ausdruck — zumindest für Tate — der Angelegenheit wenig entsprach. Jeder warme, weibliche Körper wäre ihm recht gewesen. Jetzt war er erst einmal zufrieden und würde sie eine Weile nicht brauchen.
    Sie haßte es, zum Wegwerfartikel geworden zu sein. Einmal gebraucht — nun, genaugenommen zweimal — und weg damit. Vielleicht war Caroles Untreue doch irgendwie gerechtfertigt gewesen.
    »Also gut«, sagte sie schließlich. »Ich werd’s allein versuchen.«
    Sie warf laut die Tür hinter sich zu und kurz darauf die von Fancys Schlafzimmer. Das Mädchen saß auf dem Bett und lakkierte sich die Fingernägel feuerrot. Sie hatte Kopfhörer auf, und die Musik war so laut, daß sogar Avery sie noch hören konnte. Fancy kaute im passenden Rhythmus Kaugummi.
    Wahrscheinlich hatte sie die Erschütterung der zufallenden Tür gespürt, denn sie sah auf. Avery stand vor ihr, ein Kaugummipapier in der

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