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TS 06: Das andere Universum

TS 06: Das andere Universum

Titel: TS 06: Das andere Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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Motorrädern, gefolgt von einem Wagen, den ein Uniformierter steuerte.
    Niemand war im Fond des. Wagens zu erblicken, aber vielleicht drei Meter darüber schwebte etwas in der Luft und paßte sich dem Tempo des Wagens an.
    Es war eine runde, glatte metallene Kugel, ein wenig größer als ein Basketball.
    Klatschen, Rufen und das Hupen von Autos steigerten sich zu einem nahezu betäubenden Lärm, als die Kugel näher kam. Keith verstand jetzt eins der Worte, die aus dem Gewühl drangen: „Mekky! Mekky! Mekky!“ Und hinter ihm brüllte jemand: „Mach die Ark’s für uns fertig, Mekky!“
    Und dann geschah das Unglaubliche.
    … über oder unter dem Toben vernahm Keith plötzlich eine Stimme, die nicht schrie und sich fast überschlug. Sie war ruhig, klar und schien überall oder nirgends herzukommen.
    „Eine interessante Situation, Keith Winton“, sagte sie. „Suchen Sie mich gelegentlich auf, dann können wir Nachforschungen anstellen.“
    Keith zuckte zusammen und sah sich um, aber niemand in seiner Nähe beachtete ihn.
    Nur die Plötzlichkeit, mit der er sich umwandte, ließ den Mann neben ihm sich umblicken.
    „Haben Sie das gehört?“ fragte Keith.
    „Was?“
    „Etwas über – über einen gewissen Keith Winton.“
    „Sie sind ja verrückt“, sagte der Mann überzeugt. Er richtete seinen Blick wieder auf die Straße und schrie aus Leibeskräften: „Mekky! Hurra für Mekky!“
    Keith stolperte vom Schaufenster durch die schmale Lücke, welche die Menschenmenge an den Gebäuden freiließ, und versuchte Schritt mit dem Wagen und dem Ding, das darüber schwebte, zu halten. Ihn beherrschte das seltsame Gefühl, daß es diese Kugel war, die zu ihm gesprochen hatte.
    Wenn das zutraf, hatte sie ihn beim Namen genannt, ohne daß es jemand hörte. Erst jetzt wurde ihm klar, daß die Stimme gar nicht von außen an sein Ohr gedrungen war; sie war in seinem Gehirn erschollen. Und sie hatte flach und mechanisch geklungen, nicht menschlich.
    Wurde er irrsinnig?
    Oder war er es schon?
    „Mekky!“ brüllte die Menge. „Mekky! Mekky!“
    Mekky mußte der Name der Kugel sein, die vielleicht die Antwort für ihn kannte. „Suchen Sie mich gelegentlich auf “ , hatte Mekky gesagt.
    Gelegentlich! Zur Hölle! Wenn es eine Antwort gab, wollte er sie jetzt wissen!
    Er stieß gegen Menschen, verursachte scharfe Blicke und Worte. Sein Koffer schlug gegen Beine, aber er achtete nicht darauf. Er schob sich vorwärts, um neben dem Wagen zu bleiben.
    Und dann kam die Stimme wieder „Keith Winton!“ vernahm er in seinem Gehirn. „Folgen Sie mir nicht weiter! Es würde Ihnen leid tun.“
    Er schrie seine Antwort über das Toben der Menge. „Warum?“ brüllte er. „Wer bist –“
    Und dann bemerkte er, daß die Leute sich umwandten und ihn anstarrten.
    „Erregen Sie kein Aufsehen“, sagte die Stimme. „Ich kann Ihre Gedanken lesen. Ja, ich bin Mekky. Tun Sie das, was Sie sich vorgenommen haben, und kommen Sie in drei Monaten zu mir.“
    „Warum?“ dachte Keith verzweifelt. „Warum so spät?“
    „Der Krieg ist in eine Krise eingetreten“, sagte die Stämme. „Der Fortbestand der menschlichen Rasse steht auf dem Spiel. Die Arkturier können noch siegen. Ich habe jetzt keine Zeit für Sie.“
    „Aber was soll ich tun?“
    „Wie es Ihrem Plan entspricht“, sagte die Stimme. „Aber seien Sie vorsichtig, vorsichtiger als bis jetzt. Sie schweben jeden Augenblick in Gefahr.“
    Keith versuchte verzweifelt, eine gedankliche Frage zu formen, die ihm die gesuchte Antwort geben würde. „Aber was ist geschehen? Wo bin ich?“
    „Später“, sagte die Stimme in seinem Gehirn. „Später werde ich versuchen, Ihr Problem zu lösen. Ich kenne die Antwort jetzt nicht, obgleich ich aus Ihren Gedanken das Problem entnehmen kann.“
    „Bin ich wahnsinnig?“
    „Nein, und lassen Sie sich nicht zu einem verhängnisvollen Irrtum verleiten. Dies ist real; es ist kein Produkt Ihrer Phantasie. Die Gefahren hier sind real, und die Welt ist real. Wenn Sie hier getötet werden, sind Sie tot.“
    Die Stimme brach für eine Sekunde ab, dann: „Ich habe jetzt keine Zeit mehr. Bitte folgen Sie mir nicht weiter!“
    Plötzlich herrschte Stille in Keiths Gehirn, ehe er noch eine neue Frage formen oder den Beifall der Menge und das Hupen der Autos wieder vernehmen konnte. Was immer auch in sein Gehirn eingedrungen war, es hatte sich zurückgezogen. Unbestimmt wurde ihm klar, daß es nutzlos war, weiter zu fragen; er würde keine Antwort

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