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TS 19: Weltraumpest

TS 19: Weltraumpest

Titel: TS 19: Weltraumpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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nicht, Steve. An dem Tag, an dem wir bekanntgeben, daß wir die Mekstromsche Krankheit ,heilen’ können, indem wir die Opfer in physische Supermenschen verwandeln, wird eine Panik entstehen, und jeder wünschte die gleiche Behandlung zu erfahren. Wir aber müßten den Menschen sagen, daß wir diejenigen, die von der Weltraumpest nicht infiziert sind, auch nicht in physische Supermenschen verwandeln können. Und das würde man uns nicht glauben. Wir würden von dem Haß der Menschen verfolgt und schließlich vernichtet werden. Es ist nicht so, daß wir nicht unverletzbar sind! Wir können getötet werden! Wir können von einer haßerfüllten Menschenmenge ausgerottet werden! Weder wir noch Phelps und seine Leute haben soviel Macht, um sicher zu sein.“
    „Das leuchtet mir ein“, sagte ich, „aber was soll jetzt mit mir geschehen?“
    „Nun, Sie haben vernommen, daß wir nicht weiter können, bevor wir nicht wissen, ob gesundes Fleisch künstlich mit MekstromscherKrankheit infiziert werden kann. Wir brauchen normales Fleisch für Versuchszwecke, Steve!“
    „Ich verstehe. Wunderbar! Steve Cornell wieder einmal Versuchskaninchen! Und wenn ich siebzig Jahre alt bin, wird immer noch an mir herumexperimentiert werden! Herrliche Aussichten!“
    Catherine wandte sich mir zu und rief flehentlich: „Steve, du mußt es tun!“
    „Nun ja, es wird mir nichts anderes übrigbleiben, wenn ich dich immer noch heiraten will!“ sagte ich bitter.
    In der darauffolgenden Nacht schlief ich schlecht. Häßliche Träume verfolgten mich, und ich war froh, als der Morgen graute.

 
13. Kapitel
     
    Die nun folgenden neunzig Tage waren die schrecklichsten meines Lebens. Alles fing ganz gut an, aber plötzlich nahmen die Dinge eine Wendung zum Schlechten.
    Man begann mit Enthusiasmus an mir herumzuexperimentieren, schnitt für Versuchszwecke etliche Stückchen Fleisch aus meinem Körper, verpaßte mir Injektionen.
    Alle waren nett zu mir. Aber als aus Tagen Wochen wurden und sich immer noch nichts Positives ergaben hatte, ebbte ihre anfängliche Begeisterung ab, und die Hoffnung sank. Die vorzunehmenden Experimente – auf einer langen Liste zusammengestellt – waren bereits durchgeführt worden, und man stand sich ratlos gegenüber. Sie begannen an neuen Ideen zu arbeiten, aber wie die Dinge lagen, gab es kaum noch umwälzende Möglichkeiten, die einen Erfolg hätten herbeiführen können; und so begann die Zeit schwer auf mir zu lasten.
    Sie vermieden es, mich anzusehen. Sie unterhielten sich nicht mehr mit mir über die durchgeführten Versuche, und so tappte ich im dunkeln und wußte nicht, was sie taten und auf welche Weise sie hofften, die Sache zum erfolgreichen Ende zu führen. Ich bemerkte ihre Hilflosigkeit, die auf ein Versagen schließen ließ, und diese Hilflosigkeit übertrug sich auch auf mich.
    Zuerst raubte mir der Gedanke an Erfolglosigkeit fast den Verstand, aber nach einigen Tagen mußte ich mich mit dieser Tatsache vertraut machen und mir sagen, daß es für Steve Cornell keine Zukunft gab.
    Zu dieser Zeit begann ich mit dem Gedanken zu spielen, mich einer Reorientierung zu unterziehen.
    Reorientierung ist eine Art geistiger Selbstmord. Einmal reorientiert – und die Probleme, die das Leben unerträglich machen, sind vergessen, die Persönlichkeit gewandelt! Man ist ein völlig neuer Mensch!
    Dann aber, als ich mich eines Morgens intensiv im Spiegel betrachtete, kam ich zu dem Schluß, daß, wenn ich nicht ich sein konnte, ich auch nicht wünschte, irgend jemand anderes zu sein. Es ist nicht gut zu leben, wenn ich nicht Steve Cornell sein kann, sagte ich zu meinem Spiegelbild, das mir zunickte.
    Dann lief ich hinaus, sprang in mein Auto und flüchtete. Das war nicht schwer; jeder in Homestead vertraute mir.

 
14. Kapitel
     
    Ich machte um die markierten Straßen einen großen Bogen. Meine Perzeption ließ ich auf vollen Touren laufen, um etwaige Verfolger rechtzeitig erkennen zu können. Bei Einbruch der Dunkelheit erreichte ich den Mississippi. Ich fand ein Motel, wo ich übernachten konnte.
    Als der Morgen graute, erwachte ich mit einem eigenartigen Gefühl. Irgend etwas schien im Gange zu sein. Hastig zog ich mich an. Dabei esperte ich die anderen Bungalows des Hotels.
    In Nummer 1 wohnte ein Vertreter, stellte ich fest, nachdem ich sein Gepäck geespert hatte. In Nummer 2 schlief ein älteres Ehepaar. Nummer 3 beherbergte einen Lastkraftwagenführer, und in Nummer 4 war ein ganzer Schwarm Schulmädchen

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