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TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes

TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes

Titel: TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesco von Puttkamer
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Aufnahmen gemäß Dr. Tildens Vorschlag ausgeführt sind, wäre es vielleicht empfehlenswert, das nächstliegende Sonnensystem aufzusuchen und einer Untersuchung zu unterziehen. Wir dürfen nicht vergessen, daß wir es noch immer mit jenen Kugelraumschiffen zu tun haben.“ Er setzte sich rasch wieder.
    Der Direktor wartete einen Moment, und als keine gegenteilige Meinung geäußert wurde, sagte er: „Einverstanden.“
    Jetzt ergriff Tchekhov das Wort. „Dann schlage ich vor“, meinte er ruhig, „daß sich die verschiedenen wissenschaftlichen Abteilungen sofort an die Arbeit machen, meine Herren. Wir sehen uns wieder, sobald Sie Ihre Untersuchungen abgeschlossen haben.“
    Mitten in einer Gruppe anderer Männer eilte Douglas Matchett in den Korridor hinaus und betrat einen Expreßaufzug. Wenige Minuten später schloß er die Tür seiner Abteilung hinter sich.
    Dort war inzwischen ein ausführlicher Bericht seiner Techniker eingetroffen. Obgleich die Meßinstrumente seit der Transition völlig andere Werte anzeigten, funktionierte die Automatik des Tanks weiterhin vorschriftsmäßig. Matchett verglich einige Eichtabellen, die aufgestellt worden waren, mit früheren Tabellen, die dem irdischen Raum entsprachen. Dann nickte er befriedigt. Es sollte nicht allzu schwer sein, beide Wertereihen ins Verhältnis zu bringen.
    Als er mitten in die Arbeit vertieft war, kam über die Schiffskommunikatoren die Nachricht, daß die astronomischen Untersuchungen des Raums vorläufig beendet waren. Die Position des Raumlochs in bezug auf die umliegenden Sternformationen war fixiert; sie wurde zur Zeit von den elektronischen Rechenmaschinen des Schiffes kalkuliert.
    Das Expeditionsschiff TELLUS setzte sich in Bewegung und raste auf eine gelb-weiße Sonne zu, die ihm am nächsten lag.
    Einige Stunden später – Matchett hatte seine ersten Arbeiten fast abgeschlossen – kam eine weitere Ankündigung über die Kommunikatoren. Die Fernbeobachtungen durch die großen Teleskope des Schiffes hatten eindeutig ergeben, daß die gelb-weiße Sonne eine große Anzahl von Planeten besaß. Weniger als ein Lichtjahr von der TELLUS entfernt, lag ein mächtiges Sonnensystem.
    Matchett schob die engbeschriebenen Blätter zur Seite und erhob sich, mit der Absicht, unverzüglich in den Kommandoraum zu eilen, um sich nichts entgehen zu lassen.
    Doch er hatte noch keine drei Schritte getan, als sich eine unwiderstehliche fremde Kraft auf sein Gehirn legte. Er war zu sehr in seine Gedanken vertieft, um sich des ungeheuerlichen Ereignisses sofort bewußt zu werden, und dann hatte er auch schon seinen Entschluß geändert, und die fremde Macht zog sich zurück.
    Statt auf die Kommandobrücke des Schiffes zu eilen, schlug er den Weg zur Sektion des schlafenden Mutanten ein. Erst als er den Wachsoldaten zugenickt hatte und den großen, düsteren Raum betrat, fragte er sich, was er hier eigentlich wollte, zu diesem Zeitpunkt, als das Expeditionsschiff in ein Planetensystem eintrat, das eine Unmenge unbekannter Gefahren bergen konnte.
    „Da bist du ja, Doug“, begrüßte ihn die Stimme von Chester Clayton King. „Wie geht es?“
    Matchett war unruhig. „Wir haben ein neues Planetensystem vor uns, Chester“, sagte er. „Mindestens ein Dutzend Planeten!“
    „Ich weiß“, entgegnete der Mutant ruhig. „Einer von ihnen hat es in sich, mein Freund. Deshalb habe ich dich ja auch herbeizitiert.“
    Einen Moment lang verharrte Matchett in Gedanken versunken. Dann sickerten die Worte des schlafenden Mutanten in sein Bewußtsein ein. Abrupt blickte er auf.
    „Was hast du?“
    Aber Chester Clayton King antwortete nicht. Seine unvorstellbaren Kräfte beschäftigten sich bereits mit seinem großen Gegenspieler.

 
13. Kapitel
     
    Die Nagha war ein Kind.
    Sie war nahezu allwissend und allmächtig, von unermeßlicher Größe und gigantischen Fähigkeiten. Aber sie war nur ein Kind – ein großes, humorloses Kind.
    Während sie in endloser Wiederkehr auf ihrer riesigen Ellipsenbahn um die gelb-weiße Sonne kreiste, war sie unermüdlich tätig.
    In ihren Milliarden und aber Milliarden von Elementen pulsierten in nie erlahmender Stärke die unfaßbaren Ströme, die ihr Leben verliehen. Von Denkeinheit zu Denkeinheit huschten die elektrischen Impulse, die ihren Denkvorgang darstellten.
    Mit jedem verstreichenden Jahrhundert wuchsen die unermeßlichen Gedächtnisbänke, in denen sie ihre Kenntnisse speicherte. Ihr ganzer Körper bestand aus einem dichtgewobenen

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