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TS 31: Ringplanet im NGC 3031

TS 31: Ringplanet im NGC 3031

Titel: TS 31: Ringplanet im NGC 3031 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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achtundvierzig Stunden abgelöst!“
    Von der Station aus zog die Gruppe den Kamm entlang, soweit dieser gangbar war.
    Bannister, der mit dem Mann, den er vorhin die Bemerkung über den „Blumenkohl“ hatte machen hören, an der Spitze des Zuges ging, bemerkte an den Unterhaltungen, die er über den Helmempfänger mithören konnte, wie die Stimmung sich schrittweise besserte. Jeder der Männer schien bemüht zu sein, seinem Nachbarn klarzumachen, daß dieser Planet mit all seiner Unheimlichkeit ihn gar nicht mehr beeindrucken könne.
    „Mein Gott!“ prahlte einer, den Bannister im Augenblick nicht sehen konnte: „Was machen uns schon diese Berglein aus. Wenn sie uns nicht mehr passen, blasen wir sie einfach weg!“
    Bannister freute sich über den Stimmungsumschwung, wenn ihm auch das Gehabe seiner Leute ein wenig hektisch zu sein schien.
    Er schaute auf die Uhr. Bis zum Untergang der blauen Sonne waren noch fünf Stunden Zeit. Etwa eine Stunde vor diesem Untergang begann die Sturmperiode. Im Talkessel unten pflegte von da an bis etwa zwei Stunden nach dem Aufgang der grünen Sonne ungefähr Windstärke sieben zu herrschen. Hier oben mußte es weit schlimmer sein.
    Bannister hatte befohlen, daß die Gruppe etwa zwei Stunden vor Sonnenuntergang von einem Hubschrauber abgeholt würde. Es war ohnehin nicht anzunehmen, daß man beim Abstieg wesentlich Wichtigeres zu sehen bekommen würde als beim Aufstieg.
    Er schaute nach links und versuchte zu erkennen, wo diese erschreckende Bergwelt ein Ende fände. Bis zum fernen Horizont erblickte er nichts als Berggipfel – die meisten schneebedeckt, andere schwarz und kahl, manche rauchend, als ob sie Vulkane seien, schließlich solche, die spitz und drohend weit mehr als zehntausend Meter hoch in den Himmel ragten. Auf der Erde wäre solch eine Gegend für die Besiedelung untauglich gewesen, dachte sich Bannister. Der Himmel mochte wissen, ob sich die hypothetischen Bewohner dieses Planeten in den Bergen aufhielten oder ihren Wohnsitz in einer weniger unwirtlichen Gegend hatten, die von hier aus nicht zu sehen war. Der Himmel mochte wissen …
    „Sir, es ist beinahe zu schade um die schönen Steinhäufchen, die Sie da zertreten!“
    Der Mann neben Bannister war stehengeblieben und deutete auf eine Reihe von Steinhaufen, die sich in schnurgerader Formation auf dem Kamm dahinzogen. Es schien beinahe unmöglich, daß die Natur eine derart präzise Ordnung selbst geschaffen haben solle. Nicht nur, daß die Linie, in der die etwa zwanzig Zentimeter hohen Steinhaufen lagen, schnurgerade verlief – auch der Abstand zwischen je zwei Haufen betrug immer genau einen halben Meter.
    Bannister betrachtete sich das Phänomen eine Weile. Dabei fiel ihm auf, daß die Reihe, auf die sie gestoßen waren, nicht die einzige war. Rechts und links davon verliefen im Abstand von zwei Metern ebensolche regelmäßige Reihen – und jenseits davon, auf beiden Seiten den Hang hinunter, schlossen sich andere an, so weit man sehen konnte.
    Bannister schienen diese Steinreihen unheimlich zu sein. Er ließ seine Leute schnell hindurchmarschieren und wies sie auf Absonderlichkeiten in der Bergwelt ringsum hin, um sie von dem abzulenken, was direkt zu ihren Füßen lag.
    Er atmete auf, als sie das Steinfeld hinter sich hatten, obwohl er nicht hätte sagen können, was ihm daran Furcht einjagte.
    Eine Stunde später rief er über UKW den Hubschrauber herbei und ließ die Gruppe zum Schiff zurücktransportieren. Der Wind begann schon aufzufrischen.
     
    Ein paar Tage später unternahm Koenig mit fünfzehn Mann und zwei Taucherkugeln einen Versuch, den Bergsee zu erforschen, an dessen Ufer die Conquest lag.
    Die Kugeln, die übrigens mit Waffen gut ausgerüstet waren, sanken in dem flüssigen Methan und Ammoniak wegen deren geringerer spezifischer Dichte schneller und reibungsfreier als in Wasser, für das sie eigentlich konstruiert waren. Man hatte sich vor Beginn dieser kleinen Expedition nicht die Mühe gemacht, den See auszuloten. Koenig hatte aufgrund seiner oberirdischen Ausmaße – er war beinahe kreisförmig mit einem Durchmesser von rund fünf Kilometer – seine Tiefe auf maximal einen Kilometer geschätzt.
    Die starken Suchscheinwerfer der beiden Tauchkugeln, die mit gleicher Geschwindigkeit bei einem Abstand von etwa hundert Meter in den See hineinsanken, durchleuchteten auf weite Strecken das grünblaue Wasser.
    Koenig beobachtete die Umgebung durch eine Fernsehluke, konnte jedoch außer

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