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TS 42: Die Sonnen-Ingenieure

TS 42: Die Sonnen-Ingenieure

Titel: TS 42: Die Sonnen-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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Raumfahrt rechtfertigen?“
    Obwohl Dusty Britton niemals für eine Rolle des Hamlet oder Julius Caesar geeignet gewesen wäre, war er auf seine eigene Art ein guter Schauspieler. Er verstand es zu bluffen. Ein Wissenschaftler hätte in der gleichen Lage niemals so handeln können wie Dusty, denn er hätte ja gewußt, wie überlegen der Marandianer ihm sein mußte. Dusty aber zögerte keine Sekunde, Gant Nerley ein Bild vorzutäuschen, das keineswegs der Wahrheit entsprach.
    Er entsann sich seiner Unterhaltungen mit Scyth und sagte:
    „Interstellare Raumfahrt basiert selbstverständlich auf der Erkenntnis, daß die zuvor logisch entwickelte Relativitätstheorie nicht der Wirklichkeit entspricht. Zeit und Raum stehen in anderen Verhältnissen zueinander, als man zuvor annahm. Jede Rasse wird diesen Weg gehen müssen, will sie das Ziel erreichen. Ich gebe zu, wir haben noch keine gewaltigen Fortschritte erzielen können, aber wir sind auf dem besten Wege dazu, die Sterne zu erobern.“
    „Hm“, machte Gant. „Darf ich fragen, welche Stellung Sie in Ihrer Zivilisation innehaben?“
    „Ich bin Dusty Britton von der Raumpatrouille“, sagte Dusty mit einem Ton, der Respekt verlangte. „Kommandeur der Jugenddivision.“
    „Wirklich? Eine richtige Raumpatrouille?“
    Dusty nickte selbstbewußt.
    „Vielleicht klingt es ein wenig überheblich, aber wir halten es für zu unpraktisch, alle paar Jahre die Bezeichnung einer derartigen Organisation ändern zu müssen.“
    „Da mögen Sie recht haben“, gab Gant zu.
    „Sie müssen bedenken, daß wir wahrscheinlich schon weiter wären, wenn wir nicht das Pech hätten, daß unsere Nachbarplaneten lebensfeindliche Bedingungen aufweisen.“
    Gant nickte verständnisvoll.
    „Das verstehe ich vollkommen. Der Mensch paßt sich nur schlecht seiner Umgebung an. Man muß stets versuchen, die Umgebung ihm anzupassen.“
    „Genau das wollte ich damit sagen.“
    „Dann verstehe ich aber nicht, warum Sie sich so gegen das Barytrine-Feld wehren. Wir haben die Möglichkeit, Sie in ein System zu bringen, wo die Planeten wesentlich bessere Bedingungen aufweisen und Sie die Entwicklung schneller vorantreiben können.“
    Dusty fluchte innerlich. Er hatte den Mund zu voll genommen.
    „Sehr logisch, aber es bringt uns nicht weiter“, knurrte er.
    „Eine Frage, Dusty Britton: wurde Scyth Radnor bei einem Streit verwundet, der mit der Einrichtung des Blinklichtes zusammenhing?“
    Dusty entschied sich diesmal für die reine Wahrheit.
    „Nein“, sagte er kalt. „Scyth versuchte, einem anderen Mann die Frau wegzunehmen.“
    „Beklagenswert“, stellte Gant fest, aber man konnte seine Belustigung heraushören. „Was geschah?“
    „Der andere Mann schoß zuerst“, erklärte Dusty und beschloß vorerst nicht zu verraten, daß er selbst dieser andere gewesen war.
    „Das wundert mich gar nicht. Die primitiven Rassen handeln alle unüberlegt.“
    „Wenn Sie so von sich eingenommen sind, wundert es mich doch, daß Scyth an einer Frau unseres Planeten Gefallen gefunden hat. Jedenfalls hätte er den Mann vorher fragen sollen. So braucht er sich nicht zu wundern, wenn er eine Kugel bekam. Was also haben Sie hinsichtlich Radnors beschlossen?“
    „Was er auch getan hat, wir müssen ihm helfen.“
    „Ich kann ihn in eins unserer Hospitäler bringen.“
    „Nein! Das auf keinen Fall!“
    „Warum nicht? Wir verstehen allerhand von Schußwunden. Jedenfalls glaube ich, daß wir unüberlegten Wilden mehr damit zu tun haben als Sie.“
    „Hören Sie auf. Wir müssen dem armen Kerl helfen.“
    „Sein Unglück ist sicherlich wichtiger als die Tatsache, daß Sie die Bevölkerung eines ganzen Planeten um tausend Jahre versetzen wollen.“
    „Darüber sprechen wir noch. Wir werden eine Lösung finden …“
    „Es ist ein Handel. Sie versprechen, uns zu helfen. Dafür werden wir Scyth Radnor helfen. Haben Sie mich verstanden, oder muß ich noch deutlicher werden?“
    „Das ist glatte Erpressung!“
    „Noch viel schlimmer als das! Aber wir sind ja nur primitive Wilde und haben kein Feingefühl und wissen uns nicht zu benehmen. Was mich persönlich angeht, so kann die Transgalaktische Handelsgesellschaft ihre geheimen Order verschlossen lassen, Scyth Radnor sterben und die beiden anderen ewig auf Merkur verschollen bleiben.“
    „Das wäre ungerecht. Sie müssen Scyth zu uns bringen, damit wir ihm helfen können.“
    „Guter Gedanke. Vielleicht aber begreifen Sie auch, daß mir die Bedienung

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