Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TTB 118: Die schlafende Welt

TTB 118: Die schlafende Welt

Titel: TTB 118: Die schlafende Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Burkett jr.
Vom Netzwerk:
abbiegen.«
    Schließlich erreichten sie die bezeichnete Kreuzung, und der Fahrer steuerte das schwere Fahrzeug in die Kurve. »Jetzt geht’s los«, sagte er, und ließ den Motor aufheulen.
    »Du solltest lieber langsam fahren. Wir müßten bald da sein … da!«
    Der Fahrer blickte zur Seite. »Sirri!«
    Eine riesige schwarze Gestalt kam von der Seite über die Felder auf sie zu galoppiert, ein Ungeheuer mit vier schlanken Beinen und einem wehenden Schwanz. Und auf dem Rücken des Wesens saß zusammengekauert ein Mensch, dessen weiter Umhang im Winde flatterte.
    »Er folgt uns!« flüsterte der Beifahrer.
    »Das werden wir sehen!« sagte der Fahrer und trat das Gaspedal durch. Der Wagen machte einen Satz, doch das Ungeheuer und sein Reiter holten langsam auf. Die Hufe des Wesens schienen den Boden kaum zu berühren… Der Beifahrer bemerkte einen bleichen Lichtkegel, der der wilden Jagd des Ungeheuers von irgendwo hinter ihnen folgte, wie ein Scheinwerfer, wie ein …
    Wie was? Er versuchte zu überlegen, versuchte sich an etwas zu erinnern, das er eigentlich wissen müßte. Doch abergläubische Furcht lähmte seine Gedanken. Die Erscheinung wurde größer. Er wußte, was jetzt kommen würde, wußte, daß die verzweifelten Anstrengungen des Fahrers sie nicht vor einem entsetzlichen Schicksal bewahren konnten …
    Die Erscheinung war ins Gigantische gewachsen, als der Scheinwerferkegel des Wagens sie erfaßte. Und dann erhob sich das Ungeheuer auf die Hinterbeine, und der Reiter schleuderte etwas direkt gegen die Windschutzscheibe, einen Gegenstand, der leuchtend pulsierte und ins Unermeßliche anschwoll …
    Der Wagen scherte aus, holperte über den Straßenrand, raste durch einen Zaun, überschlug sich und prallte in eine Baumgruppe.
    Der sterbende Beifahrer kämpfte verzweifelt gegen die Dunkelheit an, versuchte den Knopf seines Mikrophons zu drücken.
    »Kopflos …« Seine Stimme war schwach. »Der Reiter war kopflos … und er warf seinen Kopf nach mir! Er …«
    Dann starb er.
     
    *
     
    Bei den Soldaten herrschte erhöhte Alarmbereitschaft. Mit Augen und Ohren versuchten sie die Dunkelheit zu durchdringen und jede verdächtige Bewegung und jedes ungewöhnliche Geräusch sofort zu registrieren. Die Männer hinter den Radargeräten und Detektoren waren zu den wichtigsten Leuten des Lagers geworden. Der Zaun flimmerte, und sein Summen beruhigte die Soldaten, die auf Wache waren.
    Doch Wachsamkeit und Vorsicht nützten nichts. Während der Kommandant auf seinem Feldbett friedlich schlief und auf die Umsicht seiner Männer vertraute, brachen die Wächter einer nach dem anderen zusammen. Ein leises Zischen ertönte, und unsichtbare Gasschwaden trieben mit dem Wind heran und drangen durch die Schießscharten in die Gebäude ein. Sekunden später lagen die Soldaten bewußtlos über ihren Kanonen, und die Radarmannschaft sank über ihren Geräten zusammen.
    Als alles ruhig war, flammte der Außenzaun plötzlich auf, als ob ihn jemand berührt hätte. Doch niemand beobachtete dieses Phänomen, niemand war da, um Meldung zu machen.
    Sekunden später wurden die Generatoren des Zaunes abgeschaltet, und der Energievorhang verschwand. Dunkle Gestalten ergossen sich von allen Seiten in das Lager.
    Ein schläfriger Funker in der Kommandozentrale stellte fest, daß das statische Rauschen, mit dem er sich sonst immer herumplagte, plötzlich verschwunden war. Doch er war zu müde, um sich darüber Gedanken zu machen. Er wartete bereits auf seine Ablösung. Er wußte jedoch, daß durch die unmittelbare Nähe des Zaunes ein Minimum an statischen Störungen zu erwarten war. Wenn diese Störung aussetzte, konnte etwas nicht stimmen …
    Die Tür hinter ihm öffnete sich.
    »Wird aber Zeit«, sagte er, ohne sich umzudrehen. »Ich habe mich schon gefragt, wo du …«
    Irgend etwas leuchtete und summte in der Türöffnung, und sein Körper erschlaffte, als er in Ohnmacht fiel.
     
    *
     
    Zwei Soldaten, in dicke Winterkleidung gehüllt, hielten Wache bei einem Kommandoflieger, der in einer Straße bei einem Luftschutzkeller geparkt war.
    »Das ist Wahnsinn«, bemerkte der eine. »Warum sollen wir zu Tode frieren, um ihr Schiff zu bewachen, während sie da drinnen zu beweisen versuchen, daß wir die Opfer einer Halluzination gewesen sind.«
    »Weil«, sagte der andere, »sie zum mächtigen Geheimdienst gehören und wir nur zwei einfache Infanteristen sind.« Er grinste. »Und auch, weil sie vielleicht Angst haben, einer der

Weitere Kostenlose Bücher