Türkisgrüner Winter (German Edition)
dieses Lied war mir bekannt. Nur musste ich eine ganze Weile überlegen, wo ich einen Zusammenhang mit Elyas herstellen konnte. Und dann dämmerte es mir. Es war im Purple Haze gewesen. Das Album war an dem Abend mehrmals gelaufen. Ohne Vorwarnung hatte mich Elyas bei meiner Arbeit besucht und mir bis zum Schichtende Gesellschaft geleistet. Unerwünscht, versteht sich. Dennoch wurde es zu einem der schönsten Abende meines Lebens. Ich hatte die Wette gewonnen und mit dem Mustang fahren dürfen. Wie blass Elyas gewesen war, als er sich in den Sitz gekrallt hatte … Ich schmunzelte.
Nr. 4) He‘s a Pirate – Blake „Blackstone“ Neely
Der Soundtrack zu Fluch der Karibik . Für exakt zwei Sekunden war ich Elyas auf den Leim gegangen, dass er dieses Lied komponiert hatte. Selbst jetzt, Monate später, fand ich das immer noch gleichermaßen dämlich und witzig.
Inzwischen war mir klar, dass die Lieder nicht zufällig gewählt waren.
Nr. 5) Skindred – Roots Rock Riot
Skindred! Diese CD hatte ich mir am selben Tag wie die Unterwäsche gekauft. Nie würde ich die tausend Tode vergessen, die ich durchlebte, als Elyas mir die Tüte weggenommen hatte. Und ja, es war mir immer noch peinlich!
Nr. 6) Takida – Give in to me
Der DVD-Abend. Nebeneinander hatten Elyas und ich auf seinem Bett gelegen und durch das Dachfenster in den Nachthimmel gesehen. Der Rausch war abgeflaut, und durch die ruhige Atmosphäre, die uns umgab, ließ ich die Erinnerungen an die Vorfälle aus unserer gemeinsamen Vergangenheit zu. Es war der Abend, an dem wir herausfanden, dass es sich damals nur um ein großes Missverständnis gehandelt hatte.
Eigentlich ein richtig schöner Abend, wenn ich im Nachhinein darüber nachdachte.
Nr. 7) Foreigner – Cold as Ice
Sofort musste ich schmunzeln. Als Elyas mich am darauffolgenden Morgen nach Hause gefahren hatte, war dieses Lied sein ganz persönlicher Wink mit dem Zaunpfahl an mich gewesen.
Nr. 8) Damien Marley feat Nas – Road to Zion
Das war kurz vor dem Campen gewesen. Wir waren mit Alex und Sebastian in einer Kneipe verabredet und Elyas holte mich von zu Hause ab. Auf der Fahrt dahin lief dieses Lied im Hintergrund, als er mir erklärte, warum er mich schön fände und mir kurzerhand alle möglichen Gefühlsregungen meiner »rehbraunen« Augen aufzählte.
Sehr schöne Worte hatte er gewählt. Und jetzt im Nachhinein fragte ich mich, ob er davon vielleicht doch mehr ernst gemeint hatte, als ich ihm zu glauben bereit gewesen war.
Auch der Wangenkuss fiel mir wieder ein. Seine Lippen auf meiner Haut, zum ersten Mal seit so vielen Jahren.
Nr. 9) Vast – Flames
Ich bekam eine Gänsehaut. Es lag erst gut eine Woche zurück, als Elyas mir bei diesem Lied die Hand auf den Rücken gelegt und mich meine Wirbelsäule entlang gestreichelt hatte.
»Elyas«, hatte ich gesagt, und er sofort damit aufgehört.
Die Erinnerung daran in meinem Kopf tragend und dem Lied lauschend, verlor sich mein Blick im Zimmer. Ich war sehr oft gemein zu ihm gewesen.
Es war kein schönes Gefühl, das diese Feststellung in mir auslöste.
Nr. 10) David Draiman – Forsaken
Die gestrige Halloweenparty.
Der Augenblick, als ich mit meinem dämlichen »Bite Me« T-Shirt plötzlich einem verdammt sexy Vampir gegenübergestanden war.
Nr. 11) Roots Manuva – Witness the Fitness
Ich rätselte lange und kam doch nicht drauf. Irgendwann hatte ich dieses Lied schon einmal gehört, dessen war ich mir sicher. Da war so ein eingängiger Rhythmus in der Musik. Immer wieder dieses »Dümdi-dümm, dümdi-dümm, dümdi-dümm«. Ja, eindeutig kannte ich das. Aber woher? Mir schwante etwas von letzter Nacht. Wahrscheinlich lag die Antwort irgendwo zwischen unerklärlichem Kratzer auf der Stirn und mysteriöser Beule auf dem Kopf.
Nr. 12) Jeff Buckley – Hallelujah
Mit den Klängen der Musik verband ich sofort eine ganz bestimmte Atmosphäre. Jene beruhigende, die Elyas und mich eingehüllt hatte, als wir uns gestern im Bad in den Armen gelegen hatten.
Ob er danach tatsächlich die ganze Nacht bei mir geblieben war?
Nr. 13) – No Title –, stand auf dem Display.
Es war ein Klavierlied. Ich wusste, dass ich es noch nie gehört hatte, weil ich mir sicher war, dass ich mich daran erinnert hätte. Ganz langsam fing die Musik an, ganz zart, nur der Klang von einzelnen Tasten war zu hören. Mehr und mehr fügten sich die Klänge zusammen, formten sich zu einer Melodie und trugen mich mit sich in eine andere Welt. So viel Gefühl
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