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Tunnel - 02 - Abgrund

Tunnel - 02 - Abgrund

Titel: Tunnel - 02 - Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Roderick & Williams Gordon
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Gesundheitszustands wirkte sie zwar ein wenig unbeholfen und schludrig, trotzdem war Dr. Burrows ziemlich sicher, dass er fast sämtliche Details festgehalten hatte. Eine Weile starrte er konzentriert darauf, dann lehnte er sich nachdenklich zurück.
    Die auf dieser Seite abgebildete Steintafel unterschied sich in mehrfacher Hinsicht von den anderen Tafeln, die er gefunden hatte: Zunächst einmal war sie größer und dann besaß sie noch mehrere Inschriften, die sich in nichts mit den anderen Inschriften vergleichen ließen, die er in derselben Höhle entdeckt hatte.
    Die Frontseite der Tafel teilte sich in drei deutlich voneinander getrennte Bereiche: Im oberen Abschnitt bestand die Schrift aus seltsamen keilförmigen Zeichen, die er nicht einmal ansatzweise entziffern konnte. Bedauerlicherweise fanden sich diese Buchstaben auch auf allen anderen Tafeln, die er in der Höhle gesehen hatte, und er hatte nicht die geringste Ahnung, wo er mit der Entschlüsselung dieser Keilschrift beginnen sollte.
    Darunter war ein weiterer Abschnitt in merkwürdig eckigen Keilbuchstaben eingemeißelt, die sich von den Zeichen des oberen Blocks jedoch deutlich unterschieden und keiner einzigen der zahlreichen Schriftsprachen ähnelten, die Dr. Burrows im Laufe seines Berufslebens studiert hatte. Und der dritte Abschnitt war mindestens so kompliziert: Er bestand aus einer bizarren Folge von Symbolen – seltsame und unidentifizierbare Bilder, die ihm alle überhaupt nichts sagten.
    »Ich versteh es einfach nicht«, murmelte er stirnrunzelnd. Dann blätterte er in seinem Journal zu einer Seite vor, auf der er mehrere Versuche einer Übersetzung selbst kleinster Satzeinheiten der drei verschiedenen Schriftblöcke niedergeschrieben hatte. Er hatte gehofft, anhand der Symbole, die im mittleren und unteren Abschnitt mehrfach auftauchten, die Bedeutung der Keilinschriften entschlüsseln zu können. Auch wenn sie den Logogrammen der chinesischen Schrift mit ihrer ungeheuren Menge unterschiedlicher Zeichen ähnelten, ging er davon aus, dass sich wenigstens eine Art Grundmuster erkennen ließ.
    »Komm schon, denk nach, Mann, denk nach!«, spornte er sich mürrisch an und schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. Dann wechselte er das Knabberstäbchen von einem Mundwinkel in den anderen und machte sich erneut an die Arbeit, im verzweifelten Versuch, dieses Mal größere Fortschritte zu erzielen.
    »Ich … versteh … es … einfach … nicht«, murrte er. Aus schierer Frustration riss er die Seite mit seinen Übersetzungsversuchen aus dem Notizbuch, zerknüllte sie und warf sie über die Schulter. Er lehnte sich zurück und ballte die Hände, tief in Gedanken versunken – und dabei rutschte das Tagebuch von dem Felsblock vor ihm.
    »Mist!«, stöhnte er und beugte sich hinunter. Sein Journal lag mit der Seite nach oben, die ihm so viel Kopfzerbrechen bereitete, und er hob es auf und legte es wieder auf den Felsblock.
    Plötzlich hörte er ein Geräusch … ein Knirschen, gefolgt von einer Reihe knackender Geräusche, die fast genauso schnell endeten, wie sie begonnen hatten. Sofort hob Dr. Burrows seine Leuchtkugel und schaute sich blinzelnd um. Er konnte nicht das Geringste erkennen und setzte zu einem leisen Pfeifen an, um sich selbst zu beruhigen.
    Nach einer Weile senkte er die Leuchtkugel, und dabei fiel ihr Schein auf die Seite seines Notizbuchs, die sich seinen Übersetzungsbemühungen bisher standhaft widersetzt hatte.
    Er beugte den Kopf über das Blatt, stutzte und schaute dann noch einmal genauer hin.
    »Du Dummkopf«, brach er in Gelächter aus, während er die bis dahin bedeutungslosen Schriftzeichen betrachtete und seine ungeteilte Aufmerksamkeit dem mittleren Absatz widmete.
    »Jajaja! DAS IST ES!«
    Als er die Tafel skizziert hatte, war er gesundheitlich so schlecht dran gewesen, dass er das Alphabet einfach nicht erkannt hatte. Jedenfalls nicht auf dem Kopf. »Das ist eine phönizische Schrift, du Hornochse! Du hast die Tafel falsch herum gehalten! Wie konntest du nur so blöd sein?«
    Hastig versuchte er, auf dem Blatt Papier ein paar Notizen zu machen, musste aber feststellen, dass er in seiner Begeisterung das angekaute Knabberstäbchen wie ein Schreibgerät benutzen wollte. Rasch warf er es fort, nahm seinen Stift und kritzelte seine Entdeckung am Rand nieder, wobei er die Zeichen zu erraten versuchte, die aufgrund seiner eigenen schludrigen Skizze oder durch Beschädigungen an der Steintafel ein wenig unleserlich

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