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Twin Souls - Die Verbotene: Band 1

Twin Souls - Die Verbotene: Band 1

Titel: Twin Souls - Die Verbotene: Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Zhang
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gehämmert, hämmert, hämmert hatten. Nicht ehe wir nicht versucht hatten, dagegenzutreten, bis unsere Schienbeine schmerzten. Sie hatten uns die Nachttische weggenommen, sodass die einzigen Möbelstücke, die uns blieben, die Betten waren, und sie waren zu schwer, um gute Rammböcke abzugeben. Schließlich brüllte jemand vor unserer Tür, wir sollten die Klappe halten und still sein. Ein Wachmann vielleicht. Mr Conivent hatte einen Wachmann auf dem Flur postiert. Auf diesem Weg war keine einfache Flucht möglich.
    Also versuchten wir es am Fenster. Zwängten unsere Finger in den Spalt zwischen Holz und Wand, wappneten uns gegen den Schmerz und zogen so fest wir konnten. Wir hämmerten mit der Faust gegen die Mitte der Latte, in der Hoffnung, sie zu zertrümmern. Der Schnitt an unserer linken Hand platzte wieder auf und Blut sickerte in den weißen Verband. Aber nichts rührte sich. Es löste sich noch nicht einmal ein Splitter.
    Wir kehrten zum Bett zurück und setzten uns. Alles tat uns weh. Der Chip lag neben uns auf der dünnen Matratze, er pulsierte in einem matten Rot. Was machte Ryan gerade in seinem Zimmer?
    Wie hatten wir den Schraubenzieher nur fallen lassen können?
    Schuld lastete tonnenschwer auf unserer Brust, zermalmte unsere Rippen, als wären sie Metall für die Schrottpresse. Die scharfen Kanten schnitten in unser Herz. Meine Schuld, mein Plan – mein dämlicher Plan. Wir hatten Dr. Lyanne geholfen, ja. Aber wir hatten den Schraubenzieher verloren. Und mit ihm jede Chance, aus diesem Zimmer zu entkommen.
    Ich hatte gedacht, ich wäre im Besitz der Kontrolle über unseren Körper, aber dann kamen die Tränen, und ich kontrollierte sie ganz und gar nicht. Sie schienen mich zu kontrollieren.
    Tränen für unsere Eltern, die zu viel Angst gehabt hatten, um uns zu beschützen.
    Für Hally und Lissa, die unseren Schutz so dringend benötigten.
    Für Jaime, für den es bereits zu spät war.
    Ich weinte, bis wir vollkommen ausgelaugt waren, die Haare klebten an unseren Wangen, unsere Sicht war verschwommen. In unseren Händen pochte der Schmerz.
    Aber ich sagte: ‹Wir dürfen nicht aufgeben.›
    ‹Nein›, sagte Addie. ‹Nein, das werden wir nicht.›
    Die Hoffnung bewahren.
    Die Hoffnung bewahren.
    Ich konnte Addies Anwesenheit spüren, wie sie sich an mich kuschelte. Warm und stark und eine Quelle der Kraft.
    ‹Wir haben immer noch die Karte zum Wartungsraum›, sagte ich. Wir vergruben den Kopf in den Händen, hielten die Luft in dem Versuch an, die Tränen zum Versiegen zu bringen. ‹Wenn wir aus dem Flügel entkommen, kann Ryan immer noch den Alarm ausschalten.›
    ‹Wir kennen die Kombination von Hallys und Lissas Zimmer im Keller›, sagte Addie. ‹Wenn wir dort hinkommen, könnten wir sie befreien.›
    Falls die Operation nicht schon begonnen hatte. Falls es nicht schon zu spät war. Aber das durfte nicht sein. Ich weigerte mich zu glauben, dass es so war. Wir konnten es immer noch schaffen. Wir konnten Lissa und Hally und Jaime und all die anderen Kinder immer noch retten …
    Wo waren die anderen Kinder? Es musste schon über zwei Stunden her sein, seit Mr Conivent uns hier eingeschlossen hatte. Inzwischen hätten alle zurück im Flügel sein müssen.
    ‹Irgendwann müssen sie sie zurückbringen›, sagte ich. ‹Und wenn sie es tun, müssen sie diese Tür öffnen, um Kitty und Nina hereinzulassen.› Ich richtete den Blick auf das nackte Stück Wand neben der Tür. ‹Wenn wir da drüben stünden …›
    ‹Könnten wir was?›, fragte Addie. ‹Den Wachmann aus dem Weg stoßen und einfach weglaufen? Selbst wenn wir es aus dem Flügel schaffen, werden sie uns schnappen, bevor wir das Stockwerk verlassen haben.›
    ‹Es ist schon spät›, sagte ich. ‹Auf den Gängen sind nicht mehr so viele Leute unterwegs. Die meisten sind inzwischen nach Hause gegangen.›
    Aber der Wachmann würde schleunigst Alarm auslösen und im Nu würde es vor Leuten nur so wimmeln. Ich wusste das. Ich wünschte mir bloß, es wäre nicht wahr.
    ‹Und sie müssen Kitty nicht hier reinlassen›, gab Addie zu bedenken. ‹Sie müssen nicht einmal die Tür aufmachen.› Sie zögerte, dann fügte sie hinzu: ‹Es gibt noch ein anderes leeres Bett.›
    Aber gerade, als uns das in vollem Ausmaß bewusst wurde, gerade, als unser Blick zurück zum Boden glitt und unsere Schultern gegen die Wand sackten, klapperte ein Schlüssel im Schloss, die Tür ging auf und Dr. Lyanne kam mit Kitty an der Hand herein.
    Ich war

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