Two Night Stand
pflichtete sie ihm bei. „Aber ich möchte auch nicht unbedingt über ihn reden.“
„Schon klar…“
Er erzählte ihr den neusten Klatsch aus der vornehmen Clique und brachte Shona sogar zum Lachen. Dann erkundigte er sich nach ihrer Schwangerschaft, sie gab ihm bereitwillig Auskunft. Er war ein netter Kerl und sehr charmant, doch nach einer halben Stunde schmiss sie ihn raus, sonst bekam sie ihr Pensum nicht mehr geschafft.
„Wenn ich irgendetwas für dich tun kann, dann ruf mich an, okay?“, Andreas gab ihr seine Visitenkarte. „Ich bin ein ziemlich guter Handwerker.“
„Ich auch, aber vielleicht komme ich mal darauf zurück“, lachte Shona ihm zu.
„Wir könnten auch mal ausgehen, einfach so. Vielleicht ins Kino oder zum Essen?“
Shona überlegte kurz, dann siegte ihr Trotz. Warum eigentlich nicht? Warum sollte sie das nicht tun? Noch konnte sie abends weggehen. „Ja, klar, das können wir gerne machen.“
„Super“, Andreas schien sich ehrlich zu freuen. „Kann ich deine Telefonnummer haben?“
„Hallo Tim, gibt es dich auch noch?“, Silvia begrüßte ihn mit einem Wangenküsschen, bevor Tim sich groß dagegen wehren konnte.
„Ich bin zurzeit im Ausland“, erklärte er ihr nur knapp.
„Und du hast endlich deine komische Automechanikerin abgeschossen“, ihre selbstgefällige Miene kotzte ihn sofort an. „Das wurde ja auch Zeit, die war ja…“
„Silvia, pass lieber auf, was du sagst!“, drohte er ihr, er war sofort auf hundertachtzig. Silvia war die Letzte, die es sich erlauben durfte, so über Shona zu reden. „Und sei mal lieber froh, dass du einen Doofen gefunden hast, der dich heiraten will. Anstatt dich über andere auszulassen, verwende lieber deine Zeit damit, ihn anzuketten. Wenn der nämlich merkt, wie ätzend du bist, ist der schneller weg, als du ‚ Tiffany’s’ sagen kannst.“
Tim drehte sich auf dem Absatz um und steuerte die Bar des Nobelclubs an. Eigentlich hatte er gar nicht kommen wollen, aber Andreas hatte ihn überredet, hier mit auf die Silvesterparty zu gehen. Und als Alternative mit seinen Eltern zuhause zu feiern, war auch nicht unbedingt verlockender gewesen.
Andreas stand mit Manuel zusammen und unterhielt sich, Tim bekam zufällig ein paar Brocken des Gesprächs mit und spitzte augenblicklich die Ohren. Er war froh, dass die Musik nicht so laut wie sonst war.
„… nein, sie macht jetzt die Büroarbeit für die Werkstatt vom Mertens“, plauderte Andreas gerade weiter.
„Ah, Mutterschutz oder so was?“, fragte Manuel nach.
„Ich denke schon, dass es was damit zu tun hat. Sie kann als Schwangere ja nicht mehr alle Arbeiten machen. Aber sie sieht immer noch echt klasse aus, man sieht ihren Bauch kaum.“
Tim glaubte, sich verhört zu haben, über was redete sein sogenannter ‚Freund’ denn da? Wieso war Shona überhaupt ein Thema zwischen den beiden? Und woher zum Teufel wusste er das alles?
„Sie ist ja auch ein echt heißes Geschoss, ich hab’ Tim nie verstehen können, dass er Schluss gemacht hat. Hier hätten sich etliche die Finger nach ihr abgeleckt“, Manuel formte mit seinen Händen die Silhouette einer Frau, jetzt reichte es Tim aber wirklich.
„KÖNNT IHR VIELLEICHT MAL ÜBER WAS ANDERES REDEN?“, blaffte er dazwischen, die beiden drehten sich verdutzt nach ihm um.
„Oh, Tim, ich hab’ dich gar nicht gesehen. Du bist ja doch gekommen“, lächelte Andreas, er tat so, als könnte ihn kein Wässerchen trüben, in Tim brodelte es mächtig.
„Ja, ich bin da!“, motzte er los. „Und was quatscht ihr da eigentlich über Shona? Habt ihr kein anderes Thema? Ihr seid ja schlimmer als zwei Waschweiber!“
„Wieso ärgert dich das denn so?“, Manuel grinste ihn jetzt breit an, Tim verspürte den unbändigen Drang, ihm an die Gurgel zu gehen.
„Weil ich diesen Tratsch nicht abkann!“
„Seit wann das denn?“
„Immer schon!“
„Bin mal kurz drüben“, Manuel zwinkerte Andreas zu, was Tim nur noch rasender machte.
„Hey, reg dich ab, okay?“, Andreas orderte zwei Bier und schob dann Tim eines rüber.
„Woher weißt du das überhaupt?“
„Was? Das über Shona?“
„JA, DAS ÜBER SHONA!“
„Ich hab’ sie gesehen, in der Autowerkstatt“, antwortete Andreas ungerührt.
„Und wieso warst du überhaupt da? Du hast doch gar keinen BMW!“
„Nö, ich war ja auch nicht wegen eines Autos da, ich wollte mich erkundigen, wie es ihr geht“, lachte Andreas leise, Tim war jetzt echt kurz vorm
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