Two Night Stand
in Höhe seines Herzens. „Da musst du ihr Sicherheit geben, aber das geht nicht von jetzt auf gleich.“
„Ich weiß ja, ich weiß es ja selbst nur zu gut. Ich habe mir das alles selbst vermasselt“, Tim senkte den Blick.
„Ja, fürs Erste hast du das. Aber es ist immer noch da… Wenn man euch beide zusammen sieht, dann spürt man es sofort. Gib ihr einfach noch ein bisschen Zeit.“
„Frau Miller?“
Shona riss sofort die Augen auf, eine Krankenschwester stand an ihrem Bett und lächelte sie an. „Guten Morgen. Wie fühlen Sie sich?“
„Gut“, Shona rappelte sich auf und strich sich müde über die Augen. „Wie spät ist es?“
„Gleich sieben Uhr“, antwortete die Schwester. „Ihre Kleine hat Hunger, was meinen Sie, wollen Sie versuchen, die Babys ab heute zu versorgen?“
„Natürlich“, nickte Shona eifrig.
„Aber denken Sie daran, Sie müssen auch zu Kräften kommen. Sonst klappen Sie uns hier zusammen und damit ist niemandem geholfen“, ermahnte die Schwester sie.
„Ich versuche es ja“, versprach Shona ihr.
„In Ordnung. Versuchen Sie bitte einmal aufzustehen…“
Shona schwang die Beine aus dem Bett, die Narbe zog ein wenig, aber es war auszuhalten. Vorsichtig stand sie auf, im ersten Moment überkam sie Schwindel, dann wurde es besser. Sie ging ins Bad und konnte sich frisch machen, die Schwester wartete vor der Türe auf sie.
„Das klappt doch schon ganz gut. Dann hole ich mal Ihre beiden, ja?“
„Ja“, strahlte Shona, sie freute sich schon ungemein auf ihre Babys.
Kurz darauf wurden sie ins Zimmer gebracht, Victoria schrie ganz empört, offenbar war ihr Hunger sehr groß.
„Das Fläschchen kommt sofort“, die Schwester nahm Shonas Tochter hinaus und legte sie ihr in die Arme. „Die kleine Victoria ist im Moment noch viel lebhafter als Ihr Söhnchen.“
„Hey Vicky, jetzt gibt es doch etwas“, lächelte Shona ihr verliebt zu, dann betrachtete sie ganz verzückt, wie sie sich immer mehr entspannte, als sie die ersten Züge getrunken hatte.
Als sie fertig war, kam die Schwester erneut und führte Shona an eine Wickelkommode, dann zeigte sie ihr, wie sie die Babys am besten versorgte. Schon beim ersten Wickeln war Shona schweißgebadet, Vicky zappelte und strampelte wie verrückt und sie hatte immer Angst, ihr wehzutun.
Und scheinbar wurde jetzt auch Alexander ungeduldig, noch während sie Victoria anzog, fing er an zu schreien. „Oh je“, sie sah kurz zu ihrem Sohn hinüber. „Ich beeile mich schon, Schatz.“
Alexander wurde immer lauter, endlich hatte sie Vicky fertig und konnte sich um ihn kümmern.
„Gut, jetzt haben Sie schon mal einen Vorgeschmack auf die nächsten Monate bekommen“, nickte die Schwester ihr zu. „Haben Sie ein bisschen Hilfe?“
„Ja“, nickte Shona. „Mein… Lebensgefährte wird ja abends da sein und meine Familie wird mich auch unterstützen.“
„Das ist gut. Sie schaffen das, da bin ich mir sicher. Und mit der Zeit bekommen Sie auch immer mehr Routine.“
‚ Hoffentlich’ , betete Shona innerlich.
Sie war richtig erschöpft, als endlich beide Babys wieder zufrieden in ihrem Wägelchen schlummerten, aber sie war auch unglaublich glücklich. Sie konnte gar nicht wegsehen, die ganze Zeit sah sie ihnen beim Schlafen zu.
Gegen zehn Uhr klopfte es zaghaft an der Türe, dann steckte Tim vorsichtig den Kopf durch den Türspalt.
„Guten Morgen, Süße. Wie geht es dir?“, leise trat er ein, Shona machte einen zufriedenen Eindruck. Er stellte erfreut fest, dass sie die Babys jetzt bei sich hatte.
Tim beugte sich über sie und gab ihr einen zärtlichen Kuss. „Alles klar?“
„Ja, alles bestens. Ich habe sie heute schon versorgt, es war ein bisschen stressig, aber auch total schön.“
„Dann kannst du mir ja zeigen, wie alles funktioniert“, Tim nahm ihre Hand und streichelte darüber.
„Hat man es dir gestern nicht schon gezeigt?“
„Doch, als du… als du noch im OP warst. Aber ich war viel zu nervös und ich habe nur an dich gedacht“, gestand er ihr. „Hast du schon etwas gegessen?“
„Ja, ein halbes Brötchen.“
„Das ist zu wenig“, sagte er streng.
„Ich bemühe mich ja schon, mehr zu essen, das klappt bestimmt bald besser“, sie fuhr ihm mit der Hand durch die dichten dunklen Haare.
Und es stimmte wirklich, so nach und nach kehrte ihr Appetit zurück, sie hatte zwar noch nicht den Riesenhunger, aber sie war zuversichtlich, dass es bald wieder richtig klappen würde.
Tim
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