Two Night Stand
nicht, ich denke darüber nach. Ich möchte nicht… ich möchte nicht, dass es zu eng wird“, sagte sie unsicher.
„Das wird es schon nicht, wir beide wissen doch genau, was wir wollen, oder?“, er zog fragend die Augenbrauen hoch. „Keine Sorge, es wird nicht eng werden.“
„Ich überleg’ es mir“, Shona winkte ihm noch einmal zu und ging dann eilig die Stufen hinab.
Sie atmete tief durch, als sie draußen in der Frühlingssonne stand. Die frische Luft tat ihr gut und sie hoffte, dass sie jetzt wieder einen klaren Kopf bekam. Den hatte sie bei Tim nämlich nicht gehabt, zumindest bekam sie immer mehr diesen Eindruck.
Er war schon ein toller Mann und er sah verdammt gut aus. Und was er noch für Qualitäten hatte, davon hatte sie sich jetzt ja mittlerweile ausführlich überzeugen können.
Wollte sie tatsächlich mehr von ihm? Die Frage drängte sich ihr immer mehr auf.
Was den Sex anging, das müsste sie auf jeden Fall bejahen, wenn sie ehrlich zu sich war. Aber mit dem Thema ‚Partnerschaft’ stand sie auf Kriegsfuß, und er war auch definitiv nicht der Mann, der zu ihr passen würde. Zumal er das ja andersherum mit Sicherheit genauso sah.
Also sollte sie sich wirklich noch einmal mit ihm treffen? Sie bekam jetzt schon ein Kribbeln auf der Haut und im Bauch, wenn sie an den Sex mit ihm dachte, die Verlockung war also schon riesengroß.
Sie beschloss, sich von sich aus nicht bei ihm zu melden. Vielleicht würde er es auch nicht tun, dann hatte sich die Sache eh erledigt und sie konnte es unter ‚genialem, aber unverbindlichen Sex’ abbuchen.
Und es gab ja auch noch genügend andere Männer…
Tim hob den Bademantel vom Fußboden auf, er lag immer noch vor dem Whirlpool, wo er ihn Shona von den Schultern gestreift hatte. Er dachte an ihren wundervollen Körper, für ihn war sie einfach perfekt, er liebte es, mit ihr Sex zu haben, sie ergänzten sich auf wunderbare Weise.
Er konnte der Versuchung nicht widerstehen und steckte die Nase tief in den Stoff des Bademantels, obwohl es seiner war, verströmte er einen Hauch von Shona. Und von diesem Duft konnte er einfach nicht genug bekommen. Gerne hätte er sie noch länger dagehabt, und er hätte auch noch liebend gerne öfter mit ihr geschlafen. Nun gut, er musste akzeptieren, dass sie gehen wollte, er wusste, dass er sie niemals aufhalten durfte.
Diese Frau liebte ihre Freiheit genau wie er seine und er durfte sie nicht einengen, wenn das jemand mit ihm probieren würde, würde er ebenfalls schleunigst das Weite suchen. Doch würde sie sich noch einmal bei ihm melden? Würde sie sich wieder auf ihn einlassen?
Tim war gespannt, ob er noch mal was von ihr hören würde – wenn er ehrlich zu sich selbst war, so hoffte er das doch sehr stark.
„Hey, wie war dein Wochenende, kleiner Bruder?“, Sev kam gut gelaunt am Montagmorgen in Tims Büro und reichte ihm eine Tasse Kaffee.
„Sehr gut, danke. Und deins?“, erkundigte Tim sich höflich.
„Bestens. Manuela ist ja endlich wieder da“, strahlte Sev.
„Ach ja, super. Grüß sie schön von mir“, nickte Tim seinem Bruder zu.
„Und was hast du gemacht? Wieder in Clubs unterwegs gewesen und Bräute abgeschleppt?“
„Nein, nicht Bräute, nur eine. Ich habe mich mit Shona getroffen“, erzählte Tim ihm offen. Warum sollte er das auch verheimlichen, es war ja nichts dabei.
„Ah, die kleine Mechanikerin. Gib zu, du hast einen Narren an ihr gefressen.“
„Ich mag sie, ja. Vor allem deswegen, weil sie toll im Bett ist. Nur deshalb haben wir uns getroffen, sie sieht das genauso wie ich“, erklärte Tim ihm sachlich.
„Eine reine Bumsbeziehung? Verstehe ich das richtig?“, Sev sah überrascht aus.
„Ja, völlig richtig.“
„Und du willst mir jetzt weismachen, dass das funktioniert? Im Leben nicht…“, Severin schüttelte den Kopf. „Irgendeiner verknallt sich doch immer, und die meisten Frauen können das sowieso nicht trennen.“
„Sie schon, sie ist eben anders. In vielen Belangen“, beharrte Tim.
„Ich glaub’ nicht an so was“, wiederholte sein Bruder. „Aber wenn es klappt, schön für dich, das ist ja genau das, was du suchst.“
„Eben – schön für mich“, lächelte Tim.
Tim rang mit sich, eigentlich hatte er nicht vorgehabt, Shona so schnell wieder anzurufen, schließlich war erst Dienstag. Doch er konnte nicht anders, er wollte sich gerne am Wochenende erneut mit ihr treffen und es war wohl besser, jetzt schon etwas mit ihr abzumachen,
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