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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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Kiefer ist heil geblieben“, sagte er. „Die Nase ist gebrochen. Und eine
Rippe vorne, eine im Rücken. Da vielleicht auch zwei. Kannst du atmen ohne
Beengung? Gut. Hast du Blut gepinkelt oder gehustet? Nein? Gut. Schwere
Prellungen, praktisch überall. Aber weitere Brüche kann ich nicht feststellen.
Schwindelig? Benommen? Erbrechen? Dein Schädel scheint mir in Ordnung zu sein. Kann
dir nur Stillliegen verordnen. Schlägereien in Zukunft meiden. Ruhe und
kühlende Verbände. Nichts, was die Fahlan nicht genauso gut könnte wie ich.
Diese Kimberverätzungen da – das kann sie sogar besser als ich. Das war’s.“
    „Aber auch Ibn Wards Idee hilft uns nicht weiter“,
sagte de Braose schwach. „Selbst wenn die Welt ihre Stimme wiederfände – die
Stimmen, die diese Wege erst öffnen konnten, gibt es nicht mehr.“
    „Schlafen Sie jetzt, de Braose!“, sagte der Hakemi und
räumte seine Tasche wieder ein. „Heute werden Sie die Welt nicht mehr retten!
Wir sehn uns morgen. Gute Nacht! Und Sie, Ska Hendinen – Sie hindern mich
besser nicht noch einmal daran, meine Arbeit zu machen!“
    „Es war nicht meine Absicht. Betrachten Sie es als
höhere Gewalt, Ska Valerian.“
    „Dorian, was bedeutet das alles?“ Pix – groß
aufgerissene Augen, Entsetzen, Angst – auch das noch. „Was der da gerade gesagt
hat – gibt’s also wirklich keinen Weg? Es geht also überhaupt nicht mehr? Und
hier, hier ist überall dieses schwarze Zeug?“
    Jetzt weinte sie auch noch. Hatte er es ihnen denn
nicht vorhin schon gesagt, im Boot? Kash , hatte er es ihnen nicht schon
in Orolo gesagt?! Da saßen sie alle drei auf dem anderen leeren Bett
neben dem von James, saßen da wie Schiffbrüchige auf einer Insel, mit Gesichtern,
die stumpf vor Müdigkeit und Überanstrengung waren. Aber ging es ihm etwa
anders? Er war völlig durcheinander! Er konnte jetzt einfach keinen mehr
trösten! Zuallererst musste er hier mal raus! Und wenn Ellie wirklich draußen
auf ihn wartete – auch gut. Vielleicht genau richtig. Dann konnte er gleich
alles auf einen Schlag erledigen, wo er schon mal dabei war.
    Er stand auf, und Hendinen wandte sich ebenfalls zum
Gehen. „Gut so, Inglewing. Kommen Sie – alle warten auf Sie!“
    „Dorian, nein !“, schrie Pix. „Du kannst doch
jetzt nicht einfach weggehen! Wann kommst du denn wieder? Wo sollen wir denn
jetzt hin?“
    „Ich bin gleich wieder da. Ich muss nur mal kurz
raus.“ Er schob sich an Hendinen vorbei und floh aus dem Schlafsaal, bevor
irgendwer noch irgendwas von ihm verlangen konnte.
     
    3.
    Die Haustür stand offen. Die beiden Pfeilgurte
tragenden Schläger flankierten sie, genau wie er sich das eben vorgestellt
hatte. Auch die Amakurrin lungerte dort herum. Und Ellie stürzte mit einem
erleichterten Ausruf auf ihn zu.
    „Dorian! Endlich! Wo bleibst du denn? Ich hab mir
schon Sorgen gemacht!“
    „Draußen!“
    „Was?“
    „Komm mit raus.“
    Auf keinen Fall konnte er vor diesen Leuten mit ihr
reden. Außerdem brauchte er frische Luft. Er stürmte an den Leibwächtern des
Waird vorbei und um die Ecke des Blauen Hauses herum, zur Küstenseite, wo es
einen Gartenstreifen gab, den eine hüfthohe Mauer zur Klippe hin abgrenzte.
    Das musste wieder einer dieser Tage sein, an denen
sich Racht über ihn lustig machte. So einer, an dem es ihn plötzlich knüppeldick
traf. Wie damals, als er die Nulldichte entdeckt, die Leute aus Gorth Britaine
gefunden und den Job bei Emberlend angeboten bekommen hatte. Dies hier war der
düstere Zwilling von jenem Tag, das fühlte er. Nach Ellie vorgestern und
Sandrou und Kates Brief gestern waren jetzt auch noch James, Pix und Carmino
wieder in sein Leben geplatzt, verletzt und hilflos noch dazu. Und dann noch de
Braose, Hendinen – und nun also wieder Ellie.
    Und vergiss nicht den Pilz, der die Welt zugrunde richten
wird!, erinnerte er sich zynisch. Die Welt geht unter, und ich tu gerade alles,
um meinem eigenen Leben auch noch den Rest zu geben. Das ist ein Tag, um reinen
Tisch zu machen.
    War doch fast komisch.
    An der Mauer blieb er stehen und wartete, bis Ellie
ihn eingeholt hatte. Das Brausen der vielen Stimmen am Strand unter ihm
brandete auf, verstummte, schwoll erneut an. Ein schlafendes Riesentier, in Albträumen
ächzend. Der Mond war noch ein gutes Stück von dem Felsenring auf dem Kumatinli
entfernt. In seinem Licht sahen die Klippen aus, als wären sie aus Knochen. Der
Wind strich über sein Gesicht und brachte etwas mit, das sich auf seiner

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