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umgenietet: Maggie Abendroth und der alten Narren tödliches Geschwätz (German Edition)

umgenietet: Maggie Abendroth und der alten Narren tödliches Geschwätz (German Edition)

Titel: umgenietet: Maggie Abendroth und der alten Narren tödliches Geschwätz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minck
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Händen.
    »Herzlich willkommen. Ich bin der Rudi, wissen Sie, ich arbeite jetzt hier. Mit Matti. Ich lerne bei ihm Bestatter, so wie Sie. Gestorben wird ja immer – krisenfester Job.«
    Ich werde Matti auf der Stelle in der Luft zerreißen. Ich werde hier nicht am Montag anfangen! Wie oft soll ich es ihm denn noch sagen? Und wo hatte er bloß diesen Ex-Knacki aufgetrieben?
    Ich musste nicht lange rätseln, Rudi erzählte es bereits: »Ich bin gestern rausgekommen. War wegen Totschlag drin. Gute Führung und so, weißt du …«
    »Nee, will ich eigentlich gar nicht wissen.«
    »Ich hab meine Mutter …«
    »Ich will es nicht wissen, Rudi! Noch ein Wort, und du bist hier gleich der erste Kunde.«
    »Okay, okay.« Er kratzte sich an der Nase, verteilte einen Streifen weißer Farbe unter seinen Augen und guckte verlegen auf den Boden. Plötzlich hellte sich seine Miene auf, und er sagte: »Hey … das war ein Witz, ne? Merkt man gleich, dass du vom Fernsehen bist. Hahaha, ich bin bald der erste Kunde …«
    Draußen im Hof wurde ein Motor angelassen, und im nächsten Moment schoss ein Leichenwagen aus der Einfahrt, bog links auf die Straße ein und parkte direkt vor der Tür. Matti stieg aus. Er hatte einen gelben Schutzhelm auf dem Kopf und einen Ledergürtel mit allerlei Werkzeug um die Hüften baumeln. Sein blauer Overall wies nicht den kleinsten Farbfleck auf. Hätte mich nicht gewundert, wenn er auch noch eine farblich passende Fliege zu seinem Overall getragen hätte.
    »Er baut gerade das alte Kühlhaus aus. Morgen kommt das neue«, wurde ich von Rudi informiert. »Das alte konnte man ja von innen nicht aufma…«
    »Ich weiß!«
    Rudi verstummte auf der Stelle und wich einen halben Meter vor mir zurück. Matti kam herein, das Türglöckchen klingelte, vor meinem geistigen Auge tauchte das alte Kühlhaus auf, und ich hörte das Röcheln des sterbenden Kostnitz.
    »Frau Margret, schön Sie zu sehen.«
    Ich winkte mit dem Kuvert, und Mattis Miene verfinsterte sich.
    »Herr Matti, was hat Rudi mir gerade erzählt? Ich fange hier nächste Woche nicht an. Ich habe längst einen Job. Ich fahre Taxi. Ist Ihnen das nicht klar?«
    »Doch.«
    »Ja, und …? Was hat das zu bedeuten? Ich weiß, dass Sie nicht wollen, dass ich nachts fahre.« Ich versuchte, ihm den Briefumschlag in die Hand zu drücken, aber er drehte sich einfach um, als hätte er es nicht bemerkt.
    »Wie gefällt Ihnen die Einrichtung, Frau Margret?«, fragte er und ging aus der Tür. Ich lief ihm hinterher.
    »Okay, Sie wollen nicht darüber reden. Und ich, ehrlich gesagt, auch nicht mehr … Wie ich sehe, haben Sie alles gekauft, was Sie angekreuzt haben.«
    »Nicht alles.«
    Was fehlte denn?
    Er schob sich den gelben Schutzhelm in den Nacken.
    »Ich habe auf Ihren Vorschlag mit dem DVD-Player und der ersten Staffel Six feet under für das Besprechungszimmer verzichtet. Stattdessen habe ich mich für Ihren Vorschlag, den Schreibtischstuhl betreffend, entschieden.«
    »Verstehe. Gute Wahl.« Meine Idee mit Six feet under war auch nicht ernst gemeint gewesen. Bei Matti musste man aufpassen, was man sagt – manchmal verstand er Ironie einfach nicht.
    »Erkennen Sie den Sekretär wieder?«
    Ich drehte mich um und schaute genauer hin. »Der ist aus dem Haus der Familie Kostnitz«, staunte ich. »Der alte Sekretär von der Prusseliese.«
    »Sagen Sie doch bitte nicht Prusseliese zu Frau Kostnitz selig«, wurde ich von Matti ermahnt. Bevor ich ihm eine Antwort geben konnte, war ich schon in ihn hineingestolpert, denn er war vor dem neuen Leichenwagen stehen geblieben.
    Der strahlte in Mitternachtsblau, hatte rund um die Fenster dezente, schmale Streifen in Silbergrau, und zu meinem Entsetzen war es ein Volvo. Dasselbe Modell, das auch der Knipser fuhr. Nur hatte diese Ausführung sämtliche Auf- und Umbauten für einen Leichentransporter.
    Auf der Fahrertür war Mattis neues Firmenlogo angebracht: eine Sonne mit einem zarten Strahlenkranz neben einem schimmernden Mond. Darunter prangte in Silber das Wort ›Bestattungen‹.
    Matti hatte die Hände in seinen Werkzeuggürtel gehängt und sagte nichts. Ich wunderte mich über seine neue Lässigkeit. Rudi kam hinter uns aus der Tür, baute sich breitbeinig in derselben Pose neben Matti auf und strahlte. »Das Logo hab ich entworfen, mit Airbrush gemacht. Super, ne?«
    »Ja, wirklich großartig.«
    »Ich bin nämlich eigentlich so was wie’n Designer. Früher hab ich Motorradtanks und gestohlene Autos und so

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