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Unbescholten: Thriller (German Edition)

Unbescholten: Thriller (German Edition)

Titel: Unbescholten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Söderberg
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passiert ist?«, fragte der Mann.
    »Ja.«
    »Wie viele sind es?«
    »Sie waren zu dritt. Einer ist tot, die anderen sind nach hinten gelaufen. Hast du auf mich geschossen?«
    »Nein, das waren die anderen.«
    Sollte Jens ihm vertrauen?
    Im vorderen Bereich des Laderaums bewegte sich jemand. Jens versuchte, etwas zu erkennen, dann drehte er sich zu dem Mann hinter sich um. Aber er war verschwunden. Jens nahm die Waffe wieder hoch.

Anders Ask war der Name des Mannes, den Lars in Gunillas Auftrag anrufen sollte. Wie sich herausstellte, war Anders ein Spaßvogel.
    Lars hatte ihn in der Stadt abgeholt, und sie waren zusammen nach Danderyd gefahren. Anders saß bequem auf dem Beifahrersitz und untersuchte die Mikrofone auf seinem Schoß.
    »Na, wie ist er denn so, dieser Lars?«
    Lars warf ihm einen kurzen Blick zu. »Keine Ahnung, was kann man sagen, nichts Besonderes eigentlich …«
    Anders hielt ein Mikrofon gegen das Licht. »Gott, sind die klein«, flüsterte er vor sich hin. Dann lächelte er und drückte die Mikrofone zurück in den Schaumstoff der Schachtel. »Was hast du vorher gemacht?«
    »Västerort«, sagte Lars.
    »Kriminalpolizei?«
    Lars sah Anders an. »Nein …«
    »Nein?«
    Lars setzte sich zurecht, eine kleine Falte zeigte sich auf seiner Stirn. »Streife.«
    Anders lachte. »Ein Streifenhörnchen! Schau an. Ich fahre mit einem Streifenhörnchen. Wie um alles in der Welt bist du dann bei Gunilla Strandberg gelandet?«
    »Sie hat mich angerufen und gefragt.«
    »Das ist nicht dein Ernst!«
    Lars passte Anders’ Verhalten nicht. Anders stellte die Mikrofonschachtel auf dem Armaturenbrett ab. Lars nahm sie und legte sie auf seinen Schoß.
    »Und du, wer bist du?«, stellte er die Gegenfrage.
    »Ich bin Anders.«
    »Wer ist Anders?«
    Anders Ask sah aus dem Fenster. »Das kann dir scheißegal sein.«
    Mittags um kurz nach eins stand Lars Vinge auf Sophies Terrasse an der Rückseite des Hauses und sah Anders dabei zu, wie er mit einem Dietrich die Tür öffnete. Anders ging dabei nicht eben diskret vor.
    »Terrassentüren sind wie fette Bräute«, sagte er und lachte über seinen Vergleich.
    Die Tür öffnete sich. Aber Anders war viel zu laut und zu unvorsichtig. Anders sah, wie nervös Lars war. »Lasse Lasse liten«, sang er ein schwedisches Kinderlied. »Willkommen zu Hause, Süßer.«
    Sie trugen Schuhüberzieher und Latexhandschuhe. Lars trat ins Wohnzimmer, sein Magen rumorte. Er wollte hier so schnell wie möglich wieder raus. Anders dagegen war die Ruhe selbst, und er hatte die schlechte Angewohnheit, bei der Arbeit laut zu pfeifen.
    »Halt dich von den Fenstern fern«, warnte er, öffnete seine Tasche und kramte darin herum. »Hast du die Mikros?«
    Lars gefiel das hier nicht. Er zog die Schachtel aus der Jackentasche und gab sie Anders, der sich einen Ohrstöpsel ins Ohr steckte. Er schaltete einen Empfänger ein und testete die Mikrofone.
    Lars sah sich das Haus an. Das Wohnzimmer war groß und geräumig, viel größer, als man von außen gedacht hätte. Es war ein offener Raum, der weiter hinten in die Küche überging. Eine Treppe führte in den ersten Stock hinauf.
    Lars holte seine Digitalkamera heraus und machte eine Menge Fotos. Ein alter, niedriger, rosafarbener Sessel stand neben einem breiten Sofa mit bunten Kissen. Daneben ein antiker Holzstuhl mit hellbrauner Sitzfläche. Die Wand hinter dem Sofa hing voller Bilder. Es waren sehr unterschiedliche Motive, aber als Ganzes gesehen ergaben sie eine interessante Einheit. Auf dem Fenstersims standen Blumen.
    Die Farben und Formen gaben dem Raum etwas Warmes, Einladendes und weckten in Lars den Wunsch, hierbleiben zu dürfen. Auf einem Regal standen gerahmte Fotografien. Er sah Albert, den Sohn der Krankenschwester, vom fröhlichen kleinen Jungen bis zum beleidigten Teenager. Dann das schwarz-weiße Porträt eines kräftigen Mannes. Lars glaubte, bei Stirn und Augen eine Ähnlichkeit mit Sophie zu erkennen, wahrscheinlich war es ihr Vater. Lars’ Blick wanderte zu ein paar anderen Bildern. Da gab es ein kleineres von einem etwa dreißigjährigen Mann, das musste Sophies Mann David sein, der hinter einem kleinen Jungen stand. Dann ein Foto der ganzen Familie, David, Sophie, Klein Albert und ein Hund, ein blonder Labrador. Die Familie stand beisammen und lächelte in die Kamera. Eine lachende Sophie in einem weißen Gartenstuhl, das Bild wirkte relativ neu, es mochte ein oder zwei Jahre alt sein. Sie hatte sich in eine Decke gewickelt

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