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Und am Ende siegt die Liebe

Titel: Und am Ende siegt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Frau wieder nach Hause!« Sie baute sich vor Regan auf und legte ihr eine Hand auf den Arm. »Da habt Ihr Euch aber was aufgehalst mit Eurem Jawort, Mrs. Stanford! Ich hoffe, Ihr habt auch die Courage, Euch gegen ihn behaupten zu können!« Damit eilte sie weiter den Pfad hinunter zur Mole.

12
    Wohnen denn viele Leute bei Ihnen?« fragte Regan, während sie wieder staunend um sich blickte.
    »Eine ganze Reihe von Leuten, ja«, antwortete Nicole. »Da sind zunächst die Feldarbeiter, dann die Weber, die Molkereiarbeiter, die Gärtner — eben alle, die man zur Bewirtschaftung einer Plantage benötigt.«
    »Plantage«, wiederholte Regan das ihr fremde Wort im Flüsterton. Sie gingen nun zwischen langen Reihen gestutzter hoher Hecken, die ihnen den Blick auf die umliegenden Gebäude verwehrten. »Travis erzählte mir, daß sie ein Baby erwarten würden; doch die Kinder sagten vorhin etwas von zweien.«
    Ein bezauberndes Lächeln erschien auf Nicoles Gesicht. »Zwillinge scheinen in Clays Familie an der Tagesordnung zu sein. Ja, ich kam vor vier Monaten mit einem Jungen und einem Mädchen nieder. Treten Sie ein! Ich werde sie Ihnen gleich zeigen!«
    Ein großes Ziegelgebäude ragte hinter den Hecken auf, das ungefähr so groß sein mußte wie Weston Manor. Regan hoffte, daß Nicole nicht merkte, wie betroffen sie war von diesem Anblick. Natürlich gab es auch in Amerika reiche Leute, und natürlich würden einige davon auch ein Landhaus besitzen. Nur hatte man ihr in England Amerika immer als ein so junges Land vorgestellt, dessen Bewohner noch gar nicht die Zeit gehabt hätten, etwas Nennenswertes aufzubauen.
    Die Räume in diesem Haus waren von einer überraschenden Schönheit — groß, geräumig, die Möbelbezüge aus Seide, die Tapeten mit handgemalten Motiven, an den Wänden gerahmte Portraits. Auf den Tischen und Kommoden standen überall frische Schnittblumen.
    »Wollen wir in den Salon gehen? Ich bringe die Kinder dann herunter.«
    Während Regan allein im Zimmer blieb, bestaunte sie die Eleganz der Einrichtung. An einer Wand stand ein Sheraton-Schreibtisch mit herrlichen Intarsien, darüber ein prächtiger Spiegel in geschnitztem Rahmen und gegenüber ein hoher Wandschrank mit in Leder gebundenen Büchern.
    Außer Weston Manor hatte sie noch kein englisches Landhaus kennengelernt; doch im Vergleich zu diesem war Weston Manor eine armselige und schäbige Behausung. Hier blitzte es nur so vor Sauberkeit. Da gab es kein abgesplittertes Tafelwerk, keine abgewetzten Polster, keine blinden Flecken in der Politur.
    Da trat Nicole wieder ins Zimmer, ein Baby auf jedem Arm, und lenkte sie von der Betrachtung des Zimmers ab. Erst wollte ihr Regan keines der Kinder abnehmen aus Angst, sie könnten Schaden nehmen, als wären sie aus Porzellan. Doch Nicole zeigte ihr, wie sie die Kleinen halten mußte, und bald hatte sie das Zutrauen des kleinen Knaben gewonnen, der vergnügt zu plappern begann. So merkte sie gar nicht, wie Travis in den Salon kam und sich neben sie auf das Sofa setzte. Nicole war inzwischen schon wieder aus dem Zimmer gegangen.
    »Glaubst du, wir brächten auch zwei auf einmal zustande?« fragte Travis, während sie eine Hand des Kleinen in seine Rechte nahm und ihn mit seinen Fingern spielen ließ. Regan beobachtete sein Gesicht, als der Kleine ihm zulächelte.
    »Du wünschst dir wirklich ein Kind, nicht wahr?« fragte sie leise.
    »Schon lange«, sagte er ernst, gab zu diesem Bekenntnis aber noch eine für ihn typische taktlose Erklärung ab: »Zum Heiraten hatte ich nie die rechte Lust; aber Vater könnte ich nicht oft genug werden.«
    Da wollte Regan ihn fragen, wieso er sich denn so weit vergessen konnte, sie zu ehelichen; schwieg jedoch still, weil sie die Antwort bereits wußte. Er wollte das Kind haben, mit dem sie schwanger ging. Später würde sie ihm beweisen, daß sie noch zu mehr taugte als zu einer Gebärmaschine. Gemeinsam würden sie daran arbeiten, eine Farm für ihre Familie aufzubauen. Vielleicht würde ihr Haus nie so hübsch und stattlich werden wie die Armstrong-Plantage; aber Besitz allein macht bekanntlich nicht glücklich.
    »Was sagst du zu meinem Nachwuchs, Travis?« hörte sie Clays Stimme von der Tür her. Dort stand er mit stolz geschwellter Brust, das zweite Baby auf dem Arm, einge-rahmt von Mandy und Alex, und sah so glücklich aus, wie ein Mann nur sein konnte.
    »Clay«, antwortete Travis schmunzelnd, »was kannst du mir von deinen neuen Kühen sagen, die du zur Zucht

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