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... und dann bist du tot

... und dann bist du tot

Titel: ... und dann bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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sprachen, zu überprüfen. Anschließend wird er jedes einzelne Testexemplar jeder Serie der letzten sechs Monate überprüfen und testen. Mr. Schwartz hält es übrigens noch immer für ausgeschlossen, dass so etwas passieren kann.«
    »Und was glauben Sie, Mr. Hagen?«, fragte Lipman.
    »Ich weiß nicht mehr, was ich noch glauben soll.« Hagen zögerte. »Da Sie und Lieutenant Duval von der Mordkommission sind, ist es ziemlich offensichtlich, dass Sie von etwas Schlimmerem als einem Unfall ausgehen.«
    »Da Mr. Leary und Mr. Schwartz beide eindeutig erklärt haben, dass normalerweise nichts in Ihren Schrittmachern von allein explodieren kann«, sagte Joe in ruhigem Ton, »muss eine verbrecherische Absicht in Betracht gezogen werden.«
    Hagen errötete wieder. »Können Sie sich vorstellen, wie undenkbar das für mich ist?«
    »Ich glaube ja, Sir.« Lipman schenkte Hagen ein trügerisches zärtliches Lächeln. Linda trug normalerweise, wenn sie nicht gerade als Undercover-Beamtin eingesetzt wurde, gerne kräftige Rosatöne und manchmal sogar knallrote Lippenstifte, aber heute war ihr ganzes Gesicht gepudert und dezent geschminkt.
    »Wir sind nicht nur hier, um zu ermitteln«, sagte Joe freundlich. »Wir möchten Ihnen, so gut wir können, helfen.«
    »Und dafür bin ich Ihnen dankbar, wie ich Ihrem Commander schon sagte.«
    Lieutenant Duval und Detective Lipman standen auf. »Ich glaube, wir sollten mit der Arbeit beginnen.« Joe nahm die Hornbrille aus seiner Brusttasche. »Wir werden die Augen aufhalten, uns umhören und uns Notizen machen. Haben Sie Ihren Angestellten gesagt, dass ab heute eine Zeitstudie durchgeführt wird?«
    »Natürlich. Die einzigen Leute hier, die die Wahrheit kennen, sind Mr. Leary, Mrs. Ashcroft und Mr. Schwartz.« Hagen zögerte. »Und ich glaube, es wäre hilfreich, meine persönliche Assistentin, Cynthia Alesso, ins Vertrauen zu ziehen. Sie arbeitet seit der Gründung des Unternehmens mit mir zusammen. Ich würde meine rechte Hand für sie ins Feuer legen.«
    Joe setzte seine Brille auf. »Ich wäre glücklicher, wenn Sie ihr nur das Notwendigste erzählten.«
    »In Ordnung.«
    Hagen ging mit ihnen ins Vorzimmer und stellte ihnen seine Assistentin vor. Cynthia Alesso war um die fünfzig und hatte aufmerksame braune Augen und mit silbernen Strähnen durchzogene dunkle Locken. Mit ihren jähen, schnellen Bewegungen und ihrer hohen melodischen Stimme erinnerte sie Joe an eine Amsel. Hagen ging in sein Büro zurück und schloss die Tür. Einen Moment später hörten sie laute, klangvolle klassische Musik, die durch die Wände drang.
    »Wagner.« Cynthia Alesso lächelte entschuldigend. »Ich habe Wagner immer gehasst, aber der Chef ist verrückt danach. Er sagt, es beruhige ihn, wenn er Probleme lösen muss. Je größer das Problem, desto lauter die Musik.«
    Joe Duval wusste, dass sein Wunsch, in der Vollstreckung des Gesetzes Karriere zu machen, größtenteils aus der Zeit herrührte, da sein bester Freund Tom Harris bei einem Überfall in einer Drogerie erschossen worden war. Seine Mutter wollte gerade Aspirin und Shampoo kaufen, als es passierte. Joe und Tom waren in der dritten Klasse ein Herz und eine Seele, und daher rief diese Tragödie bei Joe große Bestürzung und ein Gefühl der Einsamkeit hervor. Die Polizei schien diese Gefühle vollauf zu verstehen und zu teilen, denn sie zeigte großes Engagement und bereitete dem Albtraum schnell ein Ende. Schon zwei Wochen später konnten die beiden drogensüchtigen Revolverhelden verhaftet werden. Die Polizeibeamten waren für die meisten Schulkinder Helden geworden, aber für niemanden mehr als für Joe Duval.
    Abgesehen von den schrecklichen Monaten nach Toms Tod war Joes Kindheit recht glücklich verlaufen, obwohl er schon in frühen Jahren wusste, dass er nicht dazu bestimmt war, in den Berkshires zu bleiben. Lally und er hatten den gleichen Teint, die gleichen dunkelbraunen Haare und grauen Augen, und sie liebten einander ohne Worte, aber in gewisser Hinsicht waren sie grundverschieden. Lally bedeutete ihre Heimat alles. Für Joe dagegen war der Tag, als er West Stockbridge verließ und am John Jay College in New York City Kriminalrecht und Psychologie zu studieren begann, einer der aufregendsten seines Lebens.
    Alles war so verlaufen, wie er es geplant hatte: zuerst das College, dann die Polizeischule und anschließend seine ersten Jahre bei der Polizei in New York. Dann hatte er sich in Jess und ihre reizende Tochter Sal verliebt

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