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Und dann kam Paulette (German Edition)

Und dann kam Paulette (German Edition)

Titel: Und dann kam Paulette (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Constantine
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Gemüsegarten Knoblauch und Winterschalotten pflanzen sowie dicke Bohnen und Erbsen aussäen, bevor die Erde hart gefroren war.

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    28
    Guy, fünfzehn Kilo weniger
    Guy kam nicht zur Tür. Also ging Ferdinand durch den Garten, aber die Küchentür war verschlossen. Er musste eine Scheibe einschlagen, um ins Haus zu kommen.
    Jetzt sitzen sie nebeneinander auf dem Bett. Ferdinand spricht von Verantwortung. Gegenüber Isabelle und den Kindern. Davon, dass es Gaby überhaupt nicht gefallen würde, wenn sie wüsste, dass er sich so gehenlässt. Es würde sie sogar traurig machen. Und vor allem, Herr im Himmel, fände sie es schrecklich, dass er sich seit zwei Wochen weder geduscht noch rasiert hat. Sie würde ganz sicher die Scheidung einreichen, so wie er mieft! Guy muss lächeln.
    Im Erdgeschoss macht Isabelle den Abwasch. Ein Glas geht zu Bruch, sie schreit: Verdammte Scheiße! Ferdinand zieht die Augenbrauen hoch, tut erstaunt. Doch im Grunde freut er sich diebisch.
    Okay, Guy ist bereit, sich zu waschen. Ferdinand hilft ihm hoch, er kann sich kaum auf den Beinen halten. Kein Wunder, er hat in zwei Wochen fünfzehn Kilo abgenommen, und davor war er schon nicht gerade kompakt gewesen. Er nimmt saubere Klamotten aus dem Schrank, stützt sich auf Ferdinands Arm, um den Flur zu überqueren. Vor dem Badezimmer schickt er ihn weg, will, dass Ferdinand unten auf ihn wartet. Schließlich kann er sich noch allein waschen, er ist ja kein Pflegefall.
    Eine Stunde später kommt er gewaschen und rasiert nach unten. Isabelle stellt ihm etwas zu essen hin, Brot und Rührei, dazu eine Tasse Tee. Obwohl er sich bemüht, kriegt er kaum einen Bissen runter.
    Um Viertel nach zehn muss Isabelle zur Arbeit. Sie umarmt ihn, reibt ihm den Rücken, als wollte sie ihn wärmen. Er flüstert ihr ins Ohr, sie solle sich keine Sorgen machen, bald gehe es ihm besser. Sie macht einen Schritt zurück, sieht ihn an, er lächelt, sie will ihm gern glauben, nimmt ihn zärtlich in den Arm. Sie ist schon bei der Tür, will gerade gehen, da besinnt sie sich eines Besseren, geht auf Ferdinand zu und verabschiedet sich auch von ihm. Bis dahin hatte sie immer Mittel und Wege gefunden, sich bei ihrem brummigen Schwiegervater um die Küsschen zu drücken.
    Sobald sie allein sind, geht Ferdinand zum Angriff über. Ohne Umschweife fragt er Guy, was ihm denn fehlen würde, wenn er eines Tages aus dem Haus ausziehen müsste. Guys Antwort kommt prompt: nichts. Ferdinand ist überrumpelt, auf so eine klare Antwort war er nicht gefasst. Daraufhin erklärt ihm Guy, dass weder Gaby noch er sich hier wirklich wohlgefühlt hätten. Als sie in den Ruhestand gingen, mussten sie ihren Hof verkaufen, um die Schulden zu tilgen, und mit dem restlichen Geld konnten sie sich nichts Besseres leisten als dieses Haus. So war es.
    Ferdinand beschließt, die Karten auf den Tisch zu legen, und erzählt Guy, was er, Isabelle und Marceline sich überlegt haben. Natürlich lehnt Guy das Angebot ab. Aber Ferdinand lässt sich nicht verunsichern. Er musste schon einmal die richtigen Worte und gute Argumente finden, bei Marceline. Vor einem erneuten Anlauf hat er keine Angst, außerdem kennt er den guten Guy wie keinen Zweiten. Ein richtiger Dickschädel ist der! Wenn man ihn kriegen will, darf man ihn zu nichts zwingen, sondern muss ihn einfach ins Leere laufen lassen.
    Und genau das probiert er nun schon seit mehreren Stunden. Ohne Erfolg.
    Als ihm am Ende die Argumente ausgehen, legt er Guy die Jacke über die Schulter und sagt:
    «Du bleibst hier besser nicht allein, Guy, das tut dir nicht gut. Komm schon, gehen wir.»

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    29
    Zwei + eins
    Guy weigerte sich, etwas mitzunehmen. Nicht einmal seinen Schlafanzug wollte er dabeihaben. Ferdinand hatte damit kein Problem, immerhin war es ein Zeichen, dass sein Freund noch einen Willen hatte! Er würde ihm einfach einen Schlafanzug von sich leihen. Seit Marceline bei ihm eingezogen war, träumte er nicht länger von den Delphinen in der warmen, blauen Lagune. Einerseits bedauerte er es, denn der Traum war sehr angenehm gewesen. Andererseits machte er jetzt nicht mehr ins Bett. Das war auch nicht schlecht.
    Als sie auf den Hof kamen, stand Cornélius gerade vor der Küchentür und versuchte herauszufinden, wie der Türgriff funktionierte. Wenige Minuten später, und er hätte den Schließmechanismus ganz sicher geknackt. Guy wusste von den Heldentaten des Esels. Gaby hatte ihm davon erzählt, und er

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